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GAE
OAF.
2206
2208.
Dogen nach Tizian vorstellend, und 1573 bei Ludovico Ziletti heraus-
gegeben, ist die Bezeichnung und somit kann der Catalog Valois
darnach seine Facsimile nicht genommen haben. Für E. Vico ist da-
her kein Anhaltspunkt gewonnen, und auch von Cesare Vecellio können
wir kein Blatt mit diesem Zeichen nachweisen.
Es wird ihm _aber auch noch ein zweites Bildniss des genannten
Kaisers zugeschrieben, in Brustbild mit dem Schwerte nach Tizian.
Dieses seltene, und grosse Blatt ist ohne Zeichen, und rührt wahr-
scheinlich von Niccolo Boldrini her. Gegründeten Anspruch hat Ve-
eellio auf ein Traehtenbuch, welches wir im Künstler-Lexicon XIX.
S. 492 beschrieben haben. Kein Blatt trägt aber das gegebene Zeichen,
und somit ist das obige Monogramm wahrscheinlich aus jenem des
Enea Vico N0. 509 gebildet. Auf einem Gemälde des Künstlers steht
CESAII. V. P, wie wir unten angegeben haben.
2206. Unbekannter Kupfersteoher, welcher im 17. Jahrhunderte
in Italien thatig war. Das Blatt mit demselben stellt einen
stehenden Heiligen in Profil nach rechts vor. Halb bewaffnet,
halt er in der Rechten das hl. Sacrament, und deutet mit der anderen
Hand nach dem kuieenden Engel. Den Grund bildet eine Landschaft.
Im Rande steht: Sia in eterno benedetto ed adomto il preciosissimo sangue
de" Gieso Christa il nostro redentore. Weiter unten in der rechten Ecke
ist das Monogramm, 4.
2207. Aurelio Colombo, Kupferstecher von Varese, war Schüler
von Cav. Longhi in Mailand, und machte sich durch schöne
E Blätter bekannt. Auf einigen derselben steht der Name des
- Künstlers: Aurelio Colombo di Varese sv., auf anderen, doch
selten, das Monogramm.
Das gegebene Zeichen findet man auf einem Nachstiche des Kinder-
mordes von Rafael, nach der angeblichen Copie des Marco di Ravenna
ohne Taxbaumchen (Le Massacre sans chicot), in welcher aber Passa-
vant, der berühmte Biograph RafaePs, das Original des Marc-Antonio
erkennt. A. Colombo's Blatt ist jedoch mehr als Studie, denn als wirk-
liche Copie des alten Stiches zu betrachten, indem die Strichlagen und
der Mechanismus zu sehr von dem Originale abweichen. Diese Nach-
bildung hat beim Vergleiche mit dem Originale etwas Modernes.
Immerhin aber ist der Stich von Colombo sehr beaehtenswerth, und
den älteren Copien von G. B. de Oavalleriis und M.- Luechese vorzu-
ziehen. Das Zeichen steht am Piedestale unter dem Namen RafaePs.
H. 10 Z. 5 L. Br. 15 Z. 10 L.
2203. eharles Antoine de Favart, Kunstliebhaber von Paris, be-
fasste sicli mit der Malerei und der Radirkunst,
_Ro 5531811896] und benutzte vornehmlich die Zeit seines Auf-
E Wo enthaltes in Wien als Sekretär der französischen
48 l3 M991 Gesandtschaft, um Zeichnungen alter Meister in
der Sammlung des Erzherzogs Albert von Sachsen-Teschen durch die
Radirnadel nachzubilden. Die Facsimiles nach A. Dürer erschienen
unter dem Titel: VIII Figures d'apre's les dessins origz. dbllbert Dürer
qm" so trouvent dans le Cabinet de J. A. R. Monsieur le Duo Albert etc.
Viennc 1.818, kl. fol. Auf mehrern Blättern dieser Folge steht das
Moirogramm des Künstlers, zuweilen mit geringen Moditicationen. Dann
imitirte Favart auch Zeichnungen italienischer Meister, wie solche von
Rafael etc. Auf einem Blatte nach diesem Meister, welches eine Frau
mit dem Kinde in den Armen vorstellt, steht das Monogramm mit den
doppelten Linien, und der Jahrzahl 1818. Es bildet N0. 4 einer