2193
2195.
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2193- Georg Apianus, nach seinem Familiennamen Biennewitz
oder Bennewitz, war Buchdrucker und läuchhäinrller, und
verniuthlieh der Vater des gelehrten Petrus Apianus. Er
übte zu Anfang des I6. Jahrhunderts seine Kunst zu Lands-
hut in Nieder-Bayern, und siedelte dann nach Ingolstadt
über, wo auch den Peter Apianus die Bnchdruckerei in grossarligem
Masstabe beschäftiget hatte. Das gegebene Zeichen findet man auf
Titeln von Büchern, und auf Vignetten in solchen. In den Druck-
werken des Peter Apian sind Randleisten mit den Buchstaben GA B,
welche sich wohl ebenfalls auf G. Apian beziehen. lllan dürfte
ihn daher auch zu den Formschneidern zählen. Das obige, von
Brulliot 1. N0. 105 gegebene Monogranim ist aber wahrscheinlich nur
als Drucken-Zeichen zu betrachten.
2194. Giovanni Ambrogio Besozzi, Maler von Mailand, geb. 1648,
gest. 1706. Er hatte als Bildniss- und Decorationsmaler
aß Dßll- Ruf, wusste sich aber in jedem Fache zu bewegen. Cesare
Lanrentio stach nach ihm das Bildniss des Conte Ludovico diBarbiano
Conte di Belgiojoso Cunio, Brustbihl in verziertem Oval, qu.4. Dieses
Blatt ist mit dem Monograinme versehen. Auch G. 'I'asuiere aus Bur-
gund, welcher 1704 in Turin starb, stach nach ihm Bildnisse, wie
jenes des neapolitaxiischen Feldherrn Alberico Barbiano Belgiojoso,
kl. f0l., und des Gio. Jacobo Oonte Belgiojoso, Oval fol.
2195. Gabriel Krammer, Kunstschreiner von Zürich, stand gegen
Ende des 16. Jahrhunderts in Prag als Pfeifer
K) in kaiserlichen Diensten, befasste sich aber fort-
während auch mit der Architektur und mit Muster-
(ß R Zeichnungen für Schreiner. Er hinterliess ein
41'" jetzt sehr seltenes Werk: ARCHITECTVRA. Von
[R35 den fünf Säulen sambt iren Ornamenten und Zimien
als nemlich Tuscan. Dor-ica. Jonica. Corintin.
posita. in rechter mas teilung und proportion etc. Mit sonderlirhem Flciss
zusammengetragen und gebessert. durch Gubrielen Krummer von Zürich,
Dischter und Jr. Röm. Kuys. May. Leib Trnbanten guardi pfeiffer. Jetzo
zu prag. Mit 26 von Krammcr selbst radnten Blättern. Prag 1600,
gr. fol. In zweiter Ausgabe: Marco Sadeler excud. 1608. Höhe der
Blätter 10 Z. 9 L. Br. 7 Z.
Auf einigen Blättern dieses Werkes stehen obige Zeichen, das
erste mit der Jahrzahl 1598, das zweite mit 15.09. Auf anderen findet
man ein anscheinlich aus CK gebildetes Zeichen, der erste Buchstabe
ist aber immer als G zu nehmen, welches hier freilich eher einem
C gleicht. Der Rest der Blätter ist mit G.K 1599, und mit dem
Namen des kunstreichen Guardi-Pfeiiiizrs bezeichnet. In der Geschichte
der k. Kupferstichsaxnmlung zu Copenhagen von Baron Rnmohr und
J. M. Thiele. Leipzig, R. Weigel 1835 S. 37, sind die Monogramincn
mitgetheilt. Brulliot I. N0. 104 und App. I. N0. 10 gibt die beiden
ersten Zeichen ebenfalls, kennt aber den Träger derselben nicht.
Im Jahre 1611 soll zu Cölix in Johann Bussemachers Verlag ein
„Schweifbüchli" von G. Krammer erschienen seyn. Werke dieser
Art enthalten Muster zu Kistlerarbeiten, über Krainmers Schweiibuch
fanden wir aber keine nähere Anzeige. Im Jahre 1599 erschien in
dem genannten Verlage ein Schweifbuch non Jakob Guckeisen und
llans Jakob Ebelmann in 25 Blättern mit Titel.