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2179-
2181.
Unten liest man: Der Bomben Schlag des Feuers Macht, hat Dem den
schönsten Tag gebracht. Im Rande ist der Itiame und Rang des Generals
angegeben, und rechts unten bemerkt man das Zeichen.
Brulliot erkennt unter diesem Monogramme einen holländischen
Kupferstecher des 17, Jahrhunderts, und macht auf C. Apens von
Gröningen aufmerksam, welcher nach Heinccke um 1670 Bildnisse
gestochen haben soll. Auch ein C. Adams konnte nach der Angabe
des genanntenSchriftstellers das Portrait des (Joehorn gestochen haben,
und wir wollen daher keine weitere Vermuthung aufstellen. Nur sei
bemerkt, dass Ba-ron Menno von Goehorn, Ingenieur und Artillerie-
general, von 1641-1704 gelebt hat. Wir können sein von H. Böllmann
gestochenes Bildniss, Oval fol. Vielleicht ist obiges Portrait nur
Copie, da es so trocken und hart, wenn auch mit sicherer Hand
gestochen ist, wie Brulliot bemerkt.
Carlo Artaria, Kunstliebhabei- von Mannheim, der Sohn
des berühmten Kunsthandlers Domenico Artaria, radirte um
ßmll- 1810 einige Blätter Landschaften mit Staffage. Obiges
Zeichen, mit der Jahrzahl 1811, findet man auf einem Blatte nach
der Zeichnung von Wilhelm Kobell. Es stellt Bauern vor, welche
einen einspannigen Karren umgeben, gr. 4. Auf andern Blättern
stehen die Initialen CA.
Dieser geschickte Dilcttant darf nicht mit dem Kupferstccher
Claudio Artaria verwechselt werden. Schüler von Cav. Longhi in
Mailand, folgte dieser der Stichweise jenes Meisters, und lieferte von
1830 an mehrere schöne Blätter nach L. da Vinci, C. Dolce, B. Luini etc.
Uarl Ferdinand Appun? Im dritten Hefte des Albums des
Öq, jüngeren Künstler-Vereins in Berlin 1854 befindet
Jgjüh- sich ein sehr schön radirtcs Blatt, welches einen
iischenden Knaben vorstellt. Er sitzt rechts neben einem grosscn
Weidenbaurne, und halt die Angel in das Wasser. Weiter zurück
gegen den Plattenrand stehen zwei andere Bäume mit spärlichen Aesten,
und links ragt unter Bäumen und Gebüschen ein Haus empor. Das
vom Wasser bespülte Terrain ist mit Piianzen bewachsen. Links unten
bemerkt man das Zeichen, welches wir nicht erklären können, da im
Rande kein weiterer Nachweis gegeben ist. Auf den übrigen Blättern
des Heftes steht der Name der Künstler im Rande. Es enthält Bei-
träge von W. Riofstahl, Bürger, H. Werner, H. Schmidt und Amberg.
Letzterer heisst aber Wilhelm, und ist durch Bildnisse und mytho-
logische Darstellungen bekannt. Von seiner Hand wird die Radirung
nicht herrühren. Vielleicht ist der Maler Carl Ferdinand Appun
der Verfertiger des Blattes. Aus Bunzlau gebürtig, machte dieser
Meister seine Studien an der Akademie in Berlin, und begab sich 1843
zur weiteren Ausbildung nach Italien. Er malt Landschaften mit
malerischen Gebäuden, See- und Strandansichten, und andere land-
schaftliche Partien mit Wasserpläitzen. Das erwähnte Blatt ist in kl.f0l.
2181. Christoph Amberger, Bildniss- und Geschichtsmaler, gilt
seit Sandrart für einen Nürnberger, sein Vater Leonhard
CA kommt aber in einer Urkunde von 1491 als Steinmetz in
. Amberg vor, zu einer Zeit, in welche die Geburt des
Christoph Amberger fallt. Es bleibt daher dahingestellt,
0b dieser Künstler in Nürnberg geboren wurde, da über-
diess seine Kunstwcise auf die Schule von Augsburg
[j Z 0, deutet, so wie sie sich durch den tilteren Hans Holbein
gebildet hatte. Aus dieser Schule ging auch der berühmte