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seltenen Buches sind alle in Bordüren. Einige tragen auch das Zei-
chen A 8., jenes Meisters, welchen man A. Silvius nennt. Ein hüb-
sches Blättchen mit der Flucht nach Aegypten befindet sich im Novum
Testamentum, per Erasmum Rotcrodamenscm. Argentomti apud Theodo-
sium Rihel. Dann steht der Buchstabe C auch auf dem xylographi-
sehen Titelblatte zu: Ulleptumeron des Nouvelles de He's illustre et lräs
cxcellente Princesse Marguerite de Valois Itoyne de Navarre. Paris,
Gilles Gilles 1560, 4. Die Zeichnung lieferte jener Meister L D,
welcher lange Zeit Leo d'Aven oder Leo Davent genannt wurde, näm-
lich Leonard Thiry von Aventer. Dieses schöne Titelblatt stellt zwei
Faune als Korbtrager vor, und in dem mittleren Schnörkel des unte-
ren Cartouche ist der Buchstabe C angebracht. Zu beiden Seiten des
oberen Cartouche sieht man die Initialen L D. Die Zahl der Blätter
dieses Meisters lasst sich wohl noch bedeutend vermehren, viele aber
dürften unbezeichnet seyn.
Papillon, Traite I. p. 20, erwähnt eines alten französischen Form-
schneiders Namens Christoph le Suisse. Vielleicht bediente sich
dieser Meister ebenfalls des Buchstabens C zur Bezeichnung der
Blätter. Heinecke betitelt einen Holzschnitt desselben: Portrait du
camp du Turc. Unten Steht: Eslumgie mignonnemcnt elabourree, qui
merite detre parayonee au plus delicat lmrin.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts arbeitete der Form-
schneider Cruche in Paris, und vielleicht auch in Lyon. Seiner er-
wähnt Papillon l. c. 240, aber ohne Anzeige eines Blattes. Von ihm
ist eine Vignette im Liure des funeraitles de Claude Guiehard. Lyon,
Jean de Toumes 1581, 4. Dieses Blatt stellt ein Cenotaphium vor,
auf welchem die Leiche eines römischen Kaisers verbrannt wird.
Vielleicht werden sich die Ansprüche der Meister Christoph und Cruche
in der Folge noch naher herausstellen.
2166. Medailleure und Münzmeister, welche Gepräge mit C be-
C_ C zeichneten. Es handelt sich aber nur um einen Theil dieser
Münzen, da der Buchstabe C in grösserer Form auch auf den
CVC wf: Münzstand, die Münzstatte 8m. sich beziehen kann. Darüber
handelt Schlickeysen, Erklärung der Abkürzungen auf Münzen 81:0.
S. 65 ff. Er gibt die münzberechtigten Personen, die Städte, die
Münzstätten, und die Benennungen der Münzen an. Wir gehen hier
auf die Stempelschneider und Münzmeister ein.
Vittore Gamelo, Maler, Bildhauer und Former, gehört zu den
ausgezeichnetsten italienischen Künstlern des 15. Jahrhunderts. Er
fertigte mehrere Portrait-Medaillons, welche gegossen und ciselirt
wurden. Ob solche, oder nur Münzgeprage mit C bezeichnet seyen,
wissen wir nicht. Schlickeysen zahlt ihn unter den mit C zeichnen-
den Künstlern auf. Wir werden unter den Initialen V. C. F. auf Ca-
mclo zurückkommen. ,
Alessandro Gesati, irrig Cesari genannt, brachte den Buchstaben C
in einem Kreise mit dem Patriarchenkreuze an. Er war von 1545
bis 1556 an der päpstlichen Münze beschäftiget. Vgl. No. 854.
Gaspar Hase, llrlünzmeister in Braunschweig von 1542-1555, be-
diente sich als Münzzeichen eines springenden Hasen, unter welchem
der Buchstabe C steht. Er starb als Wardein in Freiberg 1566.
Unbekannter Medaillen, welcher von 1595- 1597 in Diensten
des Churfürsten Friedrich IV. von der Plalz stand. Der Buchstabe C
steht unter dem Arme einer ovalen Medaille dieses Fürsten. Andere
Medaillen desselben sind mit CDLC bezeichnet. Uebcr die pfälzi-
schen Münzen handelt Exter, er konnte aber die Initialen nicht deuten.