2125-4
2126.
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gramms sei. Die Buchstaben des Zeichens sind jedenfalls in seinem
Namen enthalten, denn wir lesen B Wt. Eine strenge, schulgereehte
Bildung des Zeichens ist bei den alten Meistern nicht immer zu er-
warten. Und dann ist auch die Tradition, welche wohl fälschlich
einen B. Wybaut, richtiger Thibcut als den 'l'rügei' des Monogramms
annimmt, zu berücksichtigen. Thibout ist gleichbedeutend mit der
alten Form Thybaut. Das fragliche Monogrannn findet man auf einem
gut gezeichneten und radirten Blatte, welches die Ilagar vorstellt, wie
sie den Ismael aus einem Kruge trinken lasst. Sie steht rechts des
Blattes im Costüme des 16. Jahrhunderts. Den Vorgrund bildet land-
schaftliches Terrain, und links im Mittelgrunde bemerkt man den
Brunnen mit Wasserstrahl aus dem Löweukopfe. Die Form des
Brunnens ist ebenfalls jene, welche ma.n den Fontainen in demselben
Jahrhunderte nach den Vorbildern des Vredeman de Vries gab. Links
am Brunnen steht das Monogramm, rechts im zweiten Felde die Jahr-
zahl 1580, welche im ersten Drucke 1563 seyn soll. Links unten
liest man: Langucnlem inde siti recreat pia matcr ulmnnum ein, und
die Zahl 4. H. 4 Z. 6 L. Br. 8 Z. 9 L.
Dieses Blatt gehört also zu einer Folge, und bildet N0. 4. Brul-
liot I. N0. 928 beschreibt es ebenfalls, und vermuthet, das Ganze
könnte aus 6 Blättern bestehen. Wir fanden aber immer nur 4 Blat-
ter angezeigt. Im k. Cabinet zu München ist ausser N0. 4 nur noch
N0. 3, den Ismael vorstellend, welcher links vorn am Fusse eines
Baumes in Verschmachtung liegt, während rechts im Mittelgrunde der
Engel der Hagar den Brunnen zeigt. Dieses Blatt ist ohne_ Zeichen
und Namen, und in der Grösse des obigen.
2125. Bartholomäus Wanseller? Nach Brulliot I. N0.1044 findet
man historische Zeichnungen mit diesem Mono-
gramme. Er glaubt, dass der Verfertiger in
{652 Deutschland, wahrscheinlich in Bayern gelebt
' habe. In München arbeiteten zwei Maler, Na-
mens Bartholome Wanseller, der ältere zu Anfang des 17. Jahr-
hunderts, der jüngere nicht vor 1616. Wir lassen es indessen dahin
gestellt, 0b der Zeichner B. Wzmsellcr heisse. Auch Wilhelm Bach-
maier könnte genannt werden. Er malte von 1600- 1640 Bildnisse
und historische Darstellungen, deren man in bayerischen Klöstern und
Professhäusern fand.
2126- Willem Buytenweg oder Buytenweck, Maler und Radirer,
wurde gegen 1600 zu Rotterdam geboren, und zeichnete sich
Wo durch Landschaften mit Thieren, und durch Gesellschafts-
W stücke aus. Jan van de Velde, Georg van Scheyndel, Cor-
nelis Kittenstein u. A. haben nach dessen Gemälden und
Zeichnungen in Kupfer gestochen. Buytenweck hat selbst eine be-
deutende Anzahl von Blättern. radirt, auf welchen aber gewöhnlich das
Monogramm nicht verkehrt erscheint, sondern WB zu lesen ist. An-
dere Blätter zeichnete er W B W. Das erste Monogramm findet man
auf einem Blatte, welches einen Soldaten und eine Marketenderin vor-
stellt. Zwischen beiden bemerkt man einen I-Iund, und links unten
das Zeichen. H. 5 Z. 2 L. Br. 3 Z. l L.
Das zweite Zeichen steht ebenfalls auf einem radirten Blatte. Es
stellt den hl. Franziscus auf den Knieen vor, nach rechts gegen das
auf dem Steine befestigte Crucifix gerichtet. Links unten über der
Monogramm-Adresse des Kunsthandlers J. C. Visseher ist das Zeichen.
H. 4 Z. 11 L. Br. 3 Z. 3L. Dieses Blatt gehört zu den Selteuheiten.
Unter WB beschreiben wir mehrere andere Radirungcn des Meisters-