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mehr, und der Hintergrund ist anders. In der Mitte unten B. V.
1533, Bartsch P. gr. XV. p. 184 N0. 1. H. 7 Z. 8 L. Br.10Z.5L.
Im alten Drucke soll der Buchstabe V fehlen. Die zweiten Ab-
drücke haben Salnmanczüs Adresse. Ob Villamena die Platte retouchirt
habe, ist uns unbekannt. Heinecke, Dict. des Art. III. 132, legt das
Blatt nicht dem sogenannten Beatricius, sondern dem Giulio Bonasone
bei, und glaubt, B V. stehe statt BF., was nicht zu denken ist.
2) Die Hochzeit der Psyche, nach Rnfaelis Entwurf zum Gemälde
in der Fnrnesina. Am Sessel der Venus B. V., und im späteren
Drucke mit der Adresse des A. Salemanca, B. XV. N0. 38. H. 10 Z.
8 L. Br. 18 Z. 8 L.
3) Psyche auf Arnor's Befehl von Zephyr entführt. H. 6 Z. 1 L.
Br. 8 Z. 5 L.
4) Amor in den Armen der Psyche ruhend. In gleicher Grüsse.
Diese beiden Darstellungen gehören zur Folge der Blätter des
Meisters mit dem Würfel, welche Bertsch XV. N0. 39-70 beschreibt.
Nach der Angabe dieses Schriftstellers stehen auf N0. 3 die Buch-
stehen B. V. links unten an einem Steine, und auf N0. 4 ebenfalls
links unten. Im Cabinet Cicognarn war aber ein sehr schönes Exem-
plar der vollständigen Folge ohne alle Retouche, in welcher die Blät-
ter nur mit B, nicht mit B. V. bezeichnet sind. Iin k. k. Cabinet zu
Wien sind Abdrücke vor den Einfassungen und den Versen, welche
ein Gleichzeitiger mit der Feder hinzugeschrieben hatte. Die zweiten
Abdrücke haben Salamanczüs Adresse, und die letzten kommen von den
durch Villamena retouchirten Platten.
2999- Unbekannter Goldschmied, welcher in der zweiten Hälfte
B V des 15. Jahrhunderts lebte. Von seiner Existenz zeugt ein
niellirtcs Blättchen, welches einen Heiligen vorstellt, der
einen Knaben führt. Links unten ist das Zeichen des Künstlers.
Rund, Durchmesser l Z. 2 L.
Dieses sehr seltene Blatt ist in R. WeigePs Catalog der nach-
gelassenen Kupferstich-Sammlung eines der grössteu Kunstsammler
Deutschlands. Erste Abtheiluug, Leipzig 1858 No. 127 beschrieben.
Das betreffende Exemplar war der Decke eines 1472 gedruckten
Buches entnommen. Im Grunde sind Verzierungen mit blauer Farbe
eingedruckt, das Gewand des Knaben ist roth, der Fussboden und die
Heiligenscheiue leicht gelb colorirt. Es ist also eine Miniatur nach-
geahmt, und der Künstler könnte daher auch Miniaturmaler ge-
wesen seyn.
2100. Unbekannter italienischer Goldschmied, dessen Name aber
B durch die Initialen B. V. nicht angedeutet ist. Diese Buch-
staben sind in einer niellirten Silberplattc eingestochen, welche
Graf L. Cicoguara besass. Er beschreibt sie in den Mcmorie spcnami
alla storia della calcografia. Prato 1831, p. 109. Des eigentlichen
Niello beraubt, wurde die Platte zur Zeit, als sie im Oabinet Albrizzi
zu Venedig vorhanden war, in bläulicher Farbe auf Papier abge-
druckt, so dass die beiden Vorstellungen, welche auf der Vorder-
nnd Rückseite eingegraben sind, auf dem Papiere neben einander er-
scheinen. Die Abdrücke sind aber sehr selten, da sie nicht in den
Handel kamen, sondern von Albrizzi nur verschenkt wurden.
Auf der Rückseite des Doppelmetlaillons ist der 'l'ä,ufer Johannes
zwischen zwei nackten Engelknaben stehend vorgestellt. Der eine
hilft dem Heiligen das Kreuz mit dem Bandstreifen ECCE DEI halten,
der andere spielt das Tympanon. Zu den Füssen des Heiligen steht