2097-
2098.
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bibliorum figurae. Newe biblische Figuren etc. Mit Lateinischen
und Teutschen Versen aussgelegt (von J. Fischaert genannt lilentzer).
Gedruckt zu Strnssburg bei B. Jobin 1590 (am Schlnsse 1589), 8. Die
biblischen Bilder sind von T. Stimmer selbst, von T. Gwerin und B.
Jobin geschnitten. Diess ist auch der 193.11 mit den Bildnissen in:
Icones sive Imagines virorum. lit. iltustrium, quorum fide et dortrina retig.
et bonar. lit. studia in integ. sunt reslituta. Cum Elogiis.
serunda recognilione N. Reusneri. Cur. B. Jobino. Argentorati 1590, 8.
J0bin's T0desjahi' ist uns unbekannt. Im Jahre 1597 lebte er
nicht mehr, indem auf Büchern von diesem Jahre dessen Erben
genannt sind.
2097. Unbekannter Formschneider. Dieses Zeichen findet man
auf dem in Holz geschnittenen Titelblntte der zu Astorga 1545
g in 4. gedruckten Carta des Rabbi Samuel. Es stellt den König
David vor, und ist das Werk eines spanischen Meisters. Sollte
das Zeichen nicht aus b V, sondern aus ID V bestehen, so könnte man
an Juan de Vingles denken, einen der frühesten spanischen
Formschneider.
2098. Der bieister B mit dem Würfel No. 1563, Beatrioius
BAV_ Venetianus und Bastiauo Vini werden mit mehr oder
_l S weniger Grund für die 'l'rager dieser auf alten italieni-
3 7 schon Kupferstichen vorkommenden Initialen gehalten.
B V. Der erste hat jedenfalls den meisten Anspruch, obgleich
er auf ächten Blättern nie des Buchstabens V sich bediente. Der
zweite ging nur aus der Verwechslung mit Nicolaus Beatricet hervor,
welcher mit einem eingebildeten Beatricius theilen musste, und als
einmal diese Hypothese im Gange war, wusste man bald auch für den
Buchstaben V eine Erklärung. Es wurde nämlich ein Beatricius Vene-
tianus herausgebildet, aber ohne irgend einen historischen Grund
dafür zu haben. Nebenbei verüel Luigi Crespi, welcher 1772 J. An-
sa1di's "Descrizione delle Sculture, Pitture dsc. della citta di Pescia"
mit Anmerkungen herausgab, auf den Maler Bastiano Vini von Verona,
welcher lange in Toscana lebte, und zuletzt in Pescia das Bürger-
recht erhielt. Im Dome daselbst ist nämlich ein Gemälde mit den
Initialen B. V., welches die Madonna mit Heiligen vorstellt, wie sie
dem hl. Thomas von Aquin das Cingulum reicht. Dieses Gemälde
legt Ansaldi dem Sebastiano Vini oder dal Vino zu, und Crespi brachte
den Stecher B. V. von 1533 mit Bastiano Vini in Verbindung. Allein
letzterer war Zeitgenosse des Adriane Valerini, des Verfassers der
„Bellezze di Verona" von 1586, und kann also die Kupferstiche, welche
um 1531-1535 entstanden sind, nicht wohl gefertiget haben. Auch
stimmen sie mehr als andere mit jenen des MeistersB mit dem Würfel
(M. del Dado; au De), so dass dieser nicht leicht verdrängt werden
kann, am wenigsten durch Crespi, welcher mit seiner Hypothese selbst
im Zweifel ist, weil er auch auf Bernhard van Doley räth, worunter
aber B. van Orley aus Brüssel zu verstehen ist, auf welchen die Buch-
staben B. V. in keinem Falle passen. Wir haben also für den Kupfer-
stecher B. V. keinen sicheren Namen. Möglich wäre es aber, dass
der Buchstabe V erst später aufgestochen wurde. Die Platten mit
den Compositionen aus der Fabel der Psyche hat F. Villamena retou-
chirt, und vielleicht fiel es ihm ein, das V hinzuzusetzen, da dieser
Buchstabe auf den alten vollkommenen Abdrücken nicht zu finden ist.
1) Joseph von den Brüdern verkauft, nach dem Entwurie ItafaePs
zum Gemälde in den Loggien. Die Zeichnung hat um drei Figuren
Monogrammisten. 62