Volltext: A - CF (Bd. 1)

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BRE. 
2047- 
Figuren belebt. Links bei einem halbzerstörten Pilaster sieht man 
zwei Lanzknechte, mehrere Reiter, und verschiedene Personen zu Fuss, 
alle in der Tracht der damaligen Zeit. Passavant (deutsches Kunst- 
blatt 1850 S. 364) macht auf dieses eminent seltene Blatt auf- 
merksam, sah aber nur das Fragment im brittischen Museum, welches 
25 Z. 10 L. hoch, und 18 Z. 9 L. breit ist. Früher wurde es von 
Strutt und Ottley besprochen. Zani ist der einzige, welcher in den 
Materiali etc. p. 55. eines completen Exemplares im Hause Perego zu 
Mailand erwähnt. Nach diesem liess llllalaspina di Sannazaro eine 
getreue Zeichnung nehmen, welche sich in der Sammlung desselben zu 
Padua befindet. Die Zeichnung beurkundet nach Passavant einen 
tüchtigen Meister der altitalienischen Schule. Die Figuren sind meist 
etwas überschlank, besonders dünn die Beine der jugendlichen Männer. 
Die Behandlungsweise des Stiches nähert sich der des Mantegxia, bei 
welchem Bramante, ehe er nach Mailand gegangen (um 1476), in der 
Malerei sich vervollkommnet haben soll. Mailand verliess er nach 
dem 1499 erfolgten Sturze des Herrscherhauses, die Jahrzahl ist aber 
auf dem brittischen Fragmente verrieben, so dass oben nur M   an- 
gedeutet ist. Malaspina bemerkt indessen nichts von einer Jahrzahl. 
Duchesne sen. will diesen Kupferstich dem Mantegna zuschreiben, an- 
dere hielten ihn für Arbeit des Bartolomeo Suardi, genannt Braman- 
tino. Das Blatt ist sicher nicht von Mantegna, und die Inschrift lautet 
auch nicht auf Bramantino da Milano. Man kann daher mit mehr 
Recht für Brarnante Lazzari Parthei nehmen. Seinen Beinamen hält 
auch eine Bildnissmedaille fest. Sie hat die Inschrift: BRAMANTES 
ASDRVALDINVS. Dadurch lernen wir auch den Geburtsort des 
Meisters kennen, nämlich Monte Asdroaldo im Gebiete von Urbino. 
Ausser dem genannten Blatte gibt es noch einen anderen grossen 
Kupferstich mit der perspeetivischenAnsicht eines römischen Gebäudes 
mit Portikus. Oben steht: BRAMANTI ARCHITEGTI OPVS. Dieser 
Stich ist sehr verschieden von dem obigen im brittischen Museum, 
und man kann daher denselben dem Bramante nicht zuschreiben, wie 
geschehen ist. Das Blatt ist auch schwerlich von Marc Anton, welchem 
es Duchesne beilegt. Es wird wohl Nicole Beatrizet Vaterstelle ver- 
treten müssen. Die Platte erhielt später Nicolaus van Aelst, welcher 
seine Adresse beifügen licss. Zuweilen findet man das Blatt dem bei 
Anton Lafreri in Rom erschienenen Speculum Romanae Magniiicentiae 
beigegeben. Wie viele andere alte Blätter, gehört es ursprünglich 
nicht zu diesem Werke. 
2047. B Reßk- SWZP- 1678 steht auf einem in Kupfer ge- 
stochenen Blatte mit dem Bildniss des Jacob Kandel von Altorf. Un- 
ter Reck ist wohl der Kupferstecher B. Recknagel zu verstehen. Er 
arbeitete schon drei Decennien früher. 
2Ü48- Johann Iäeter vaänäiredal oder Bräda, Maler von Antwerpen, 
wur e um 6 0 geboren, un kam später nach Wien 
Breda 1712 in Dienste des Prinzen Engen von Savoyen. Er malte 
Schlachten, welche dieser Fürst gegen die Türken geschlagen hatte. 
Zwei Bilder dieser Art von 1716 und 1717 sind in der k. k. Gallerie 
zu Wien: J. P. van Bredal, bezeichnet, zwei andere Schlachtgemälde 
in der Gallerie zu Schleissheim tragen aber nur den Namen Breda 1712. 
Man verwechselt diesen J. P. van Bredal häufig mit Peter van Bredal, 
welcher 1630 in der Weise des Jan Breughel malte. Er wurde 1689 
Direktor der Akademie seiner Geburtsstadt, und hatte 1717 sicher 
nicht mehr gelebt.
	        
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