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Christ nie ein Zeichen aus sich selbst erfunden hat. Der alte „Be-
noit Rigaud" dürfte zuweilen Ursache gehabt haben, seinen Namen
unter einem Monogramme zu verbergen, da er die Satyre walten liess.
Den Namen findet man aber auf einem Foliolnlatte von 1570, welches
die Hinrichtung der Grafen von Egmont und Horn vorstellt. Uebri-
gens sei diess nur im Vorübergehen bemerkt. Christ könnte auch
eine schlechte Copie des folgenden Monogramms gehabt haben, in
welchem sich vielleicht das Räthsel löset.
2029. Unbekannter Kupfersteclier oder Verleger, welcher um
E53; in Frankreich thatig war. Robert-Duniesnil, P. gr.
r. III. "p. 10, kennt nur ein einziges Blatt von ihm,
welches aussei-st selten vorkommt. Den Hintergrund bil-
,BX. "detl dasMPrätor-äum illnzich dem vgnYMärc Anton gestoche-
nen atte mit er i arter es orenz .1 p. 89. In dem-
selben ist eine Loge mit dem versammelten Senate unter dem Vor-
sitze des Cornelius Sccularis, welcher den Hcukern Befehl ertheilt.
Rechts unten istd dasjlfafeäähen mit deini Mouograännie, und gegenüber
ein zweites mit er airz 1537. I. 91 m r. 196 m.
Dieses Blatt ist in der Weise der grossen Stiche des Mono-
äraulämisttlan C g (C. Corneille) von Lyoii behandelt, B. IX. p. 44,
p.
Unser Monogranimist dürfte daher ebenfalls in Lyon gelebt haben,
und vielleicht ist er der Verleger Balthasar Arnoullet, bei welchem
mehrere Blätter des Meisters CC erschienen. Ein ähnliches, aber
kleineres, und theils undeutliches Zeichen, schliesst sich auf diesen
ätichen an das VIlCort Lugd., undbes deutet sicher den Namen des B.
rnoullet an. etzterer war a er nicht Kupfer-stechen Das be-
schrieliene Blztiltt ist (lahler höclhst llfälälfSßliälllllch Eon Cllaude Corneille
gestoc en, un as ein ugen wer esse en zu etrac ten.
T dChrist scllilreäbt e? ahnlic-Shtäs Zeichen, dafs vorhergehende, der
ra ition nac em ernarc aomon zu wo ür wir keinen Grund
finden. Brulliot, App. 1. N0. 147, gibt obiges Monogramm in anderer
Form, nämlich mit unausgefüllten Linien. Es wurde ihm von zweiter
Hand mitgetheilt, mit der Bemerkung, dass darunter ein sehr mittel-
massiger italienischer Meister seinen Namen angedeutet habe. Diese
Ansicht spricht nicht gegen C. Corneille.
2Ü2l. Reue Boyvin, Zeichner und Kupferstecher von Angers,
gehört zu den fruclitbarsten französischen Künstlern des
' Bx" 16. Jahrhunderts. Mehrere seiner Blätter sind anonym, vor-
BHIR nehmlich die Radirungen. Auf anderen Stichen steht: Rena-
tus B. Andegavensis Faciebat, Renaws Boyvinvs Andegavensis Faeiebat,
RENATVS. iXNDEGAVENSIS. FACIEBAT, Renams fecit
oder Fecit ' ' i". und RENATVS B. F. Eine ziemliche
Anzahl dieserBlittter ist audh mit dem Monogramine versehen. Robert-
Dunicsnil P. gr. fr. VIII. p. 18 ff. beschreibt 226 Blätter, auf welchen
die Jahrzahlen 1558, 1560, 15633, 1566, 1575, 1577, 1579 und
1580 vorkommen. Sein Geburtsjahr ist unbekannt. Vasari sagt im
Leben des Marc-Antonio, der Kiinstler habe schon zu Lebzeiten des
Maestro Rosso (M. Rous) gearbeitet, so dass Boyvin in den ersten
fünfzehn Jahren des 16. Jahrhunderts geboren seyn müsste, da Rosso
1541 starb. Allein Vasari hat sich mit unserem Künstler zu wieder-
holten Malen geirrt, und da keines der Blätter nach Maitre Rous eine
Jahrzahl tragt, so könnten sie auch nach dessen Tod gestochen wor-
den seyn. Die gewöhnliche Angabe, dass Boyvin gegen 1530 geboren