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1994
1996.
Peham nennen. Das Monogramm BP 1527 steht auf einem Blatte,
welches das Bildniss des Leonhard von Eekh enthält, beschrieben im
Peintre-graveur VIII. p. 111 N0. 64. Dieser bayerische Rechtsgelehrte
und Kanzler ist in Büste mit Pelzrock dargestellt. Oben steht dessen
Name, und rechts: XXXXVII. AET. H. 3 Z. 11 L. Br. 2 Z. 11 L.
Im ersten Drucke ist der Kopf nur mit einer Calottc bedeckt, und der
Pelzkragen des Oberkleides nicht angedeutet. Im zweiten Drucke
trägt er über die Calotte noch eine niedere Mütze, und der Rock ist
mit Pelz ausgeschlagen. Auch sind die Gesichtszüge nicht mehr so hart,
wie in dem ersten, sehr seltenen Abdrucke. Ausser diesem Bildnisse
ist nur noch ein Blatt mit dem Monogramme BP versehen, B. l. c. p. 94-.
N0. 27. Dieses Blatt zeigt drei Todtenköpfe in der Art gruppirt, dass
einer über die zwei anderen gestellt ist. Im Grunde links liegt ein
Kind auf dem Rücken, und rechts neben der Sanduhr auf der Mauer
bemerkt man das etwas undeutliche Zeichen mit der Jahrzahl 152.9.
H. 1 Z. 7 L. Br. 2 Z. 1 L. Das Zeichen steht aber nur auf den
ersten Abdrücken, und wurde später in jenes des Hans Sobald Beham
(HSP) verändert, wie schon Bartseh bemerkt. Er kennt aber die
meisterhafte Copie mit Veränderungen nicht. Die Köpfe sind von
der Gegenseite genommen, das Kind fehlt. und im Grunde sind zwei
Pilaster mit einer Nische in der Mitte. Oben steht: Qui es: homo qui
vivet et mm videbit morte-m ps. 88. Unten- liest man: Memorare novis-
sima tua. sir. 7. Ohne Zeichen. H. 2 Z. 9 L. Br. 2 Z. 1 L.
Unbekannter Kupfersteoher. Dieses Zeichen findet man
H 15,71 auf einer Copie des Blattes von Hans Sobald Beham,
welche Bartsch IX. p. 544 unter dem Titel des Kusses
beschreibt. Ein junger, neben der Laube sitzender Mann umarmt ein
Mädchen, letzteres in Profil nach links gewandt. LinkS oben steht
das Zeichen, und in der Mitte die Jahrzahl 1571. H. 2 Z. 10 L. Br. 2 Z.
Das Originalblatt beschreibt Bartsch N0. 209. Der Copist ist
unbekannt, und vielleicht derselbe, welcher eine Copie des verlernen
Sohnes nach A. Dürer mit BP bezeichnet hat.
1995. Bernardo Passari und Bartolomeo Passarotti wurden zur
Zeit des Leipziger Professors Christ für die 'I'räger dieses Zeichens
H). gehalten, der genannte Schriftsteller sagt aber in seinem Mono-
grammenbuche S. 128, dass er darüber nicht entscheiden könne. Auf
einem der bisher durch Bartsch bekannten Blätter dieser Meister kommt
das Monogramm einzeln nicht vor, es steht aber mit dem Verlags-
zeichen AM N0. 895 auf einem leicht und kühn radirten Blatte, welches
den hl. Hieronymus mit dem" Buche vor dem Crucifixe vorstellt. Der
unbekannte Monogrammist BP. ist höchst wahrscheinlich der Zeichner,
aber weder Passarotti, noch Passari. Die Radirung besorgte ein un-
bekannter Künstler, weleher sich auf einem Täfelchen eines aus GCF.
bestehenden Monogramms bediente. Die Composition und Behandlung
deutet auf die frühere Zeit des 17. Jahrhunderts. H. 8. Z. 7 L. Br, 5Z. 6 L.
Bßfllüfd Picart, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu Paris
1673, gest. zu Amsterdam 1733. Schüler von Sebastian le Clerc,
B gehört er eigentlich der französischen Schule an, nach seinem
- Wirkungskreise macht aber Holland auf ihn Anspruch. Sein Werk
beläuft sich auf 1300 Blätter, welche im Künstler-Lexicon XI. S. 257 ff.
grösstentheils aufgezählt sind. Das gegebene Zeichen kommt aber
nicht häufig auf seinen Stichen vor, nur auf einigen JGIIQP trügerischen
Blätter, in welchen er die Manieren verschiedener älteren Meister
nachahmte. Sie erschienen nach und nach einzeln, bis endlich 78
Blätter unter folgendem Titel vereiniget wurden: Impostures innooentes,