BOU
1990
1993.
857
9. nov. 1533. Eines der schönsten Gemälde in der Akademie zu
Venedig, die fast lebensgrossen Figuren der Heiligen Barnabas und
Silvester, sind nach dem Datum 1562 gefertiget. Somit ist die Thätig-
keit des Meisters wenigstens von 1530 -1562 nachgewiesen. Moschini
erwähnt aber in seinem Guida per Venezia noch ein Werk von 1579.
Es stellt den hl. Marcus und die Venezia dar, und beschliesst viel-
leicht die Thätigkcit des Meisters.
Der Veroneser Bonifacio steht weit unter seinem venezianischen
Namensgenossen. Seine Figuren sind gestreckt, und schwach in der
Zeichnung. Die Composition ist nicht selten gemein, und bei einer
nachliissigen Behandlung ist noch die Färbung graulich. Bonifacio
Veronese erinnert nicht im geringsten an Tizian, sondern ahmte alle
Fehler des älteren Tintoret nach. Er starb 1553 in einem Alter von
59 oder 62 Jahren.
Der alte Bonifacio Bembo, welcher in Cremona thatig war,
kann hier weniger in Berührung kommen. Er war bereits 1440 Meister,
arbeitete 1461 für den mailandischen Hof, und erscheint noch 1498
unter den Lebenden. In seinen Werken offenbaret sich ein lobens-
werthes Studium der Natur. Er liebte prachtvolle Gewänder und eine
lebhafte Färbung.
1990. Frangois Boucher, der berühmte Hofmaler Ludwigs XV.,
Bau f bezeichnete auf solche Weise einige Blätter, welcher er für
das Werk von Anton Watteau radirt hatte. Wir haben dar-
über unter den Buchstaben B. und B. S. gehandelt. Vgl. N0. 1593.
1991- Jacques Gourtois, genannt Bourguignon,Schlachtenmaler
Bow, In und Radirer, findet unter dem Monogramm C B. und
9' ' unter den Initialen G C. eine Stelle, und daher machen
wir hier nur auf ein Blatt aufmerksam, welches Gerard Audran ge-
stochen hat. Es stellt die Schlacht des Constantin gegen Maxentius
vor. Im Rande links liest man: Bourg. ln., rechts: G. Au. scul. et ex.
C. P. R. H. 10 Z. 6 L. Br. 7 Z. 9 L. Das Gegenstück stellt die
Einnahme einer ägyptischen Stadt vor, trägt aber die Abbreviatur des
Namens nicht.
1992. Unbekannter Formschneider. Nach Brulliot I. N0. 996.
findet man diese Zeichen auf Holzschnitten mit Darstellung
BBBP, aus dem neuen Testamente und der Legende, meist in Copien
nach Kupferstichen von A. Dürer und anderen alten Meistern. Ueber
die Zeit der Entstehung konnte Brnlliot nicht Auskunft geben.
Blätter dieser Art sind in Adam Walassefs Vergiss nit mein.
Dillingen, durch Sebaldum Meyer 1580 (in neuer Auflage), kl. 8.
Walasser gab noch mehrere andere Werke mit Holzschnitt-Illnstrationen
heraus, ebenfalls in Copien nach alten Meistern. Darunter ist eine
Kunst wohl zu sterben. Dillingen 1569, 70, 72 und 1612. In diesem
Buche sind Copien der Ars moriendi von dem Meister MZ, 'kl. 8.
Dann haben wir ein Passional von ihm. Dillingen, durch S. Mayer
1570, kl. 8. Die Holzschnitte in diesen Werken sind ohne Zeichen
und Namen, sie rühren aber wahrscheinlich von unserm Mono-
grammisten her. Seine Thätigkeit ist, nach dem Druckorte zu urtheilen,
in Dillingen zu suchen.
1993. Barthel Beham fand einen ausführlichen Artikel unter dem
U" 9-7 Monogramm BB N0. 1706, und daher bemerken wir hier
B? nur, dass er sich auch des gegebenen Zeichens bedient habe,
da die Ortographie des Namens von den alten Meistern nicht streng
eingehalten wurde. Unser Künstler konnte sich daher Beham und