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BOLS-
1987-
4989.
10) Eine Folge von 10 Blättern mit Trophäen aus musikalischen
Instrumenten und anderen Utensilien der Künste und Handwerke. Be-
zeichnet: Bol, Ball, Bolo In. Bet, Beto, Retou, fe. 1647. Die Stiche
sind von Alexander Beton, und im Peintre-graveui" francais par Robert-
Dumesnil VIII. p. 241 No. 68-75 beschrieben. Den Titel des Werkes
haben wir unter der Abbreviatur "Bei. f., Beto fe." gegebenj
Im Catalogue raisonne des Tableaux dits de
1981 Cabinet de la Collect-ion Bayntun. Londrcs 1853,
wird unter Nr. 16 ein altes Gemälde mit diesem Namen beschrieben.
Es stellt Christus am Kreuze vor, rechts den Donator unter der Figur
des hl. Bruno, und links einen Knaben, wahrscheinlich den Sohn des-
selben. Am Fusse des Kreuzes steht BOLS. Ein Maler dieses Na-
mens ist nicht bekannt. Heller (Gesch. der Formschneidekunst S. 240)
erwähnt nur eines Formschneiders Hieronymus Bols von Siena, welcher
nach der Angabe dieses Schriftstellers ein Helldunkel nach Ricci ge-
fertiget hat. Den Inhalt des Blattes bestimmt er nicht, und auch die
kurze Hinweisung auf Ricci lässt im Unklaren. Die Familie Ricci
oder Rizzo zählte viele Maler. Die einen nannten sich „da Santa
Croce" und „de 1a Croce", die anderen vßrusasorci." In dem erwähn-
ten Cataloge der Collection Bayntun, welche gegen Ende des vorigen
Jahrhunderts in Turin entstand, und 1853 in London veräussert wurde,
gird das Bild einem Santacroce beigelegt, aber ohne Angabe eines
aufnamens. Der Zeit nach konnte Domenico Ricci Brusasorci (T1567),
oder Girolamo Rizzo da Santa Croce von Venedig (1529-49) gemeint seyn.
1988 Boetius a Bolswert, welcher von 1580-1634 lebte, be-
Bols zeichnete auf solche Weise einige Blätter der Sacra Erema
' fea Ascetriarum, oder der hl. Frauen, in 24 schönen Blättern.
Auf dem Titel steht: Abraham Bloemaert lnu B. A. Bolswert sculp., 8.
Auch einige Blätter der Silva Anachoretica, oder der hl. Einsiedler
sind mit der Abbreviatur, oder dem Namen: B. A. Bolswert sculp. et
emcud. 1610 bezeichnet. Zu der Folge der hl. Frauen gehört als No.1
ein Blatt mit der hl. Jungfrau, und zu der Folge der Anachoreten
Christus. Die späteren Abdrücke haben die Adresse des P. Mariette.
1989- Bonifacio Pinxit. Man findet verschiedene
alte und neuere Kupfer-
Bonzfaczo Venezzano dzpznse. Stiche, auf wfnchen die
Composition einem Maler Bonifacio zugeschrieben wird. Auch auf
Gemälden könnte dieser Name stehen. In beiden Fällen muss man
aber zwei Meister Namens Bonifacio unterscheiden, nämlich einen
Venezianer und einen Veroneser. Bonifacio Veneziano hat Werke ge-
liefert, welche theils jene des Tizian übertreffen, da er Eigenschaften
besitzt, welche diesem Meister fehlen. Er offenbart ein tiefes religiöses
Gefühl. Seine Gestalten sind einfach, und von majestätischer Würde,
die Köpfe von grosser Schönheit, und von sanftem Ausdrucke. Die
Zartheit des Pinsels und die Transparenz der Farbe ist bei Tiziau
nicht überboten. Dennoch wurden dem letzteren viele Bilder des
Bonifacio zugeschrieben, da dieser Meister von jeher weniger berück-
sichtiget wurde, und man lieber ein Bild von Tizian, als von Bonifacio
besitzen wollte. Auch sein Geburtsjahr ist unbekannt. Das Bild des
Erlösers auf dem Throne in der Gallerie zu Venedig trägt die Jahr-
zahl 1530, und es dürfte in die frühere Zeit des Bonifacio gehören.
Der Name des Meisters steht nicht auf dem Gemälde. Mr. Tarral,
Lettre etc. p. 21 behauptet, dass Bonifacio Veneziano überhaupt nur
einmal unterzeichnet habe, nämlich auf einem Bilde in der Chiesa de'
Sartori zu Venedig. Man liest auf diesem Werke: Bonifacio F.