BMN.
1970,
851
der hintern Wand ist ein Teppich nnfgehangen. Ueber dem Holz-
schnitte ist eine siebenzeilige Aufschrift gedruckt, welche besagt, dass
das Bildniss dem Grabsteine zu Engern entnommen sei. Unter der
Vorstellung folgt ein Gedicht in 24 Zeilen: NAch Christi Geburt sielm
regiret und in friedt. Witte-nberg bei Martin Braun. Höhe des
Bildes 5 Z. 7 L. Br. 4 Z. 3 L. Höhe mit den Leisten 10 Z. 3 L. Br. 5 Z. 8 L.
Dieses Bildniss findet man einzeln, und auch im folgenden Werke:
Abcontrafactur und Bildnis alter .Gr0ss Hertzogen, Chur und Fürsten,
welche vom Jahre nach Ghristi geburt 842 biss auf)" das jetzige 1599
Jahr, das Land Sachssen, Löblich und Christlich regiere! habern- Witteru-
berg, gedruckt durch Lorenz Seuberlich 15.99, fol. Die 43 Holzschnitte,
incl. des grossen Wappens des Herzogs Friedrich Wilhelm von Sachsen,
gehören der Schule des jüngeren Cranach an. Die Portraite, halbe Figuren,
und meist hinter Tischen, sind grossen Theils Copien nach der bekann-
ten Schnellboltztschen Bildniss-Sammlung von 1562. Doch nur das Por-
trait Wittekind's ist von B. Menz, und mit seinem Zeichen versehen.
2) Johannes Ernst, Herzog zu Sachsen. Unten ist ein Gedicht
beigedrnckt: SChaw Johan Ernst- Gott behüt. M. Baltasar Menctus
Nimecensis. Wittenberg bei Martin Braun. H. mit den Leisten 10 Z.
GL. Br.4Z.9L.
3) Johann Casimir, Herzog zu Sachsen. Unten ein Gedicht:
JOhan Casimir Hertzog zu Sachsen gantz tobesam sein endt. M. Bal-
thasar Menzius N. In der Grösse des obigen Blattes.
4) Johann Wilhelm, Herzog zu Sachsen. Unten mit dem Wappen,
und dem Künstlerzeichen, ähnlich dem ersten.
Dieses Blatt iindet man neben andern in folgendem Werke: Bat-
thasuris Mentzii Stambuch darinnen der Chur und Fürsten zu Sachsen
hochlöbliche Thaten. Wittenberg 1598, 8. In zweiter Ausgabe:
B. Mentzii P. C. Stambuch, dartrmert vermeldet wie das Königreich zu
Sachsen ein Herzogthumb worden, die Religion und Herrschaft geendert-.
Wittenberg, Paul Helwigs 1601. 8. In diesen Büchern sind viele Holz-
schnitte, aber meistens ohne Zeichen. Drei Blätter sind mit den Buch-
staben BM N versehen. Die Bildnisse sind 2 Z. 11 L. hoch, und
2 Z. 7 L. breit.
5) Doctor Johannes Draconites, Theolog und Schriftsteller, in
Brnstbild. Mit dem ersten Zeichen. Dieses Bildniss findet man in
folgendem Werke: Batthasar Mencti Elogia Praecipuorum Doctorum ac
Professorum Theologiue in Academia W-itebergerwi Wittebergae 1606
und 1608, 8. Die meisten Holzschnitte dieses Buches sind ohne
Zeichen. Das Bildniss des Draconites ist auf p. 112 eingedruckt.
6) Der hl. Christophorus. Mit dem zweiten Zeichen. Dieses Blatt
findet man in dem N0. 5 erwähnten Werke auf p. 143 eingedruckt.
7) Zwei Ritter im Kampfe. Mit dem zweiten Zeichen. Diese Vor-
stellung kommt im Stammbuche des B. Menz vor, dessen N0. 4 erwähnt
ist. Der Holzschnitt ist vor den XII Thurnier-Artikeln eingedrnckt.
8) Der römische König sitzend in vollem Ornate. Mit dem" vierten
Zeichen. Dieses Blättchen findet man im Stammsnche des B. Menz.
1Q70_ Balthasar Menz erscheint im vorhergehenden Artikel mit
B M N einem aus den Buchstaben B M N gebildeten Monogramme,
und es ist bereits gesagt, was über diesen Gelehrten und
Formschneider zu wissen nothwendig ist. Die Initialeindes Namens
findet man, zwischen Wappen eingeschnitten, auf den Bildnissen der
sächsischen Herzoge Christian, Hans Georg und August. Sie zieren
neben anderen Portraiten von Mitgliedern des sächsischen Hauses das
Stammbuch des B. Menz, dessen wir unter dem Monogramme N0. 4
ausführlich erwähnt haben.