Volltext: A - CF (Bd. 1)

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BMF- 
1968 
1969. 
ling gibt es regelmässig. Uehrigens könnte sich der Künstler auch 
noch in späterer Zeiteines Zeichens bedient haben. Die Granzen 
seiner drei Perioden sind nicht haarscharf gezogen. Passavant sagt, 
dass in den verschiedenen Manieren des Künstlers die mannigfaltigsten 
Ilebergänge und hlischungen statttinden, und dass die Bilder seiner 
besten Epoche am höchsten geschätzt werden, wenn sie in einem 
Silberton gehalten sind. Zur Richtung seiner zweiten Periode gelangte 
er durch das Studium der Werke des Anton van Dyk in Madrid, wo 
bei noch strenger Zeichnung sein Oolorit klar, tief und harmonisch 
wurde. Wenn die Spanier von Gemälden des warmen (calido) Styles 
sprechen, so meinen sie jene der Glanzperiode des Künstlers, 
über welche der Zauber eines unübertroffenen Colorites ausgegossen 
ist. Endlich vernachlässigte der Künstler bei überhäuften Auf- 
trägen die Zeichnung, sein Farbenauftrag wurde verblasen, das Colorit 
süsslich und geschminkt. Die Gemälde dieser dritten Periode nennt 
man in Spanien jene des dunstigen (vaporoso) Styls. Der Künstler 
fand sich vielleicht veranlasst, auf dem einen oder dem anderen seinen 
Namen unter dem Monogramme zu verbergen. Uebrigens ist der grösste 
Theil, selbst seiner besten Werke, unbezeichnet. 
Das erste Monogramm entnahmen wir einer meisterhaften Radirung 
von A. Bartsch. Dieses Blatt stellt im Ovale die Madonna in Knie- 
stück vor, ähnlich jener, welche in letzter Zeit mit der herzoglich 
Leuchtenbergischen Gallerie nach St. Petersburg kam, und durch Stiche 
und Lithographien bekannt ist. Das auf dem Schoosse der hl. Jung- 
frau sitzende leicht bedeckte Jesuskind erhebt die linke Hand. und 
schlingt den rechten Arm um den Hals des Johannes, welcher mit ge- 
kreuzten Händen vor ihm steht Dieser Radirung in kl. fol. liegt eine 
Zeichnung zu Grunde. Die Platte besass der Kunsthändler Joseph 
Grünling in Wien, welcher sie mit vielen anderen in München de- 
ponirte. Diese Platten blieben fast zwanzig Jahre wie vergraben, bis 
sie endlich durch Vermittlung des Verfassers des vorliegenden Werkes 
im Jahre 1850 wieder an die Wittwe des inzwischen verstorbenen 
Grünling gelangten. 
1968. Bartolomeo Manfredini, Bildhauer und Medailleur von 
B M F Mailand, wurde 1806 an der k. k. Münze dnselbst angestellt, 
   und erwarb sich durch seine Gravirarbeiten grossen Ruf. 
Einige seiner Gepräge sind mit den Initialen des Namens bezeichnet. 
1969. Balthasar Menz von Niemeck in Sachsen, daher Mencius 
N imecius genannt, war Theolog und Historiker, studirte 
m 1529 zu Wittenberg, wurde nachher Rector, dann 
I Pfarrer zu Niemeck, und erhielt als solcher von Dr. 
M M. Luther die Ordination. Das Gelehrten-Lexicon 
IBVN. kennt ihn nur als Schriftsteller, und weiss nichts von 
seiner xylographischen Thatigkeit. Die Künstler-Register zählen ihn 
aber auch zu den Formschneidern von mittelmassigem Verdienste. 
Jedenfalls sind die Zeichnungen der Holzschnitte, auf welchen das 
Monogramm vorkommt, von _ihm gefertiget, und als Pastor hatte er 
wohl auch Musse, das Schneidmesser zu handhaben. 
1) Wittekind, erster christlicher Herzog von Sachsen. Er steht 
hintm- einer Fengterbrüstung, an welcher sich links das dritte bisher 
nicht publicirte Namenszeichen befinden Die Krone des Herzogs hat 
die Form der Dogenmütze, der Mantel ist mit Sternen besät, und in 
der rechten Hand hält er den Scepter. Neben ihm lehnt eine Fahne 
mit dem alten Wappen, dem schwebenden Pferde, und vor ihm links 
sieht man das durch Carl den Grossen verliehene neue Wappen. An
	        
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