Volltext: A - CF (Bd. 1)

1959. 
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für Bartolomeo Montagna einige Stiche ausscheiden, wenn auch keine 
alte Quelle ihn als Kupferstecher nennt. Einige Blätter sind aber 
ohne Zweifel nach seinen Zeichnungen gestochen, wie das erwähnte 
Opfer Abrahanfs, B. N0. 1, die hl. Jungfrau von Engeän umgeben, 
B. N0. 5, der hl. Hieron us, B. N0. 13, die unten eschriebene 
hl. Catharina, und der stgtsüchtige Bauer. Benedettois Thatigkeit 
beschränkt man aber jetzt nicht mehr auf etliche Gemälde und auf 
eine Anzahl von Kupferstichen; er soll auch" viele Zeichnungen zur 
Illustration von Büchern gegeben haben, welche zu Anfang des 16. J ahr- 
hunderts in Venedig gedruckt wurden. Wir haben unter dem Buch- 
staben .b. N0. 1613 auf einige Werke hingewiesen, möchten aber 
glauben, dass nur der kleinste Theil von ihm illnstrirt sei. Unter b. M. 
N0. 1965 machen wir auf zwei Titelvignetten aufmerksam, welche viel- 
leicht zur Kenntniss der Xylographien dieses Meisters einen Anhaltspunkt 
geben. Mit Zeichnungen zum Holz- und hletallschnitte scheint sich 
aber dieser Künstler weniger beschaftiget zu haben, als Bartolomeo 
Montagna, da die nicht unbetrachtliche Anzahl von Kupierstichen 
seine meiste Zeit in Anspruch genommen haben musste. Passavant 
(Deutsches Kunstblatt 1850, S. 302) stellt es zwar nicht in Abrede, 
dass Benedetto in einzelnen Fallen um Zeichnungen angegangen wurde, 
glaubt aber auch, dass er öfters von Metallschneidern ohne Anfrage 
benutzt worden sei. S0 findet sich die ilnten beschriebene Gruppe 
der beiden Jäger bei dem erlegten Hirsch in einer grösseren Conipo- 
sition eines Metallschnittes auf Blatt 11Ob- in der Ausgabe der Meta- 
morphosen des Ovidius, welche 1505 zu Parma, und 1509 mit den- 
selben Illustrationen zu Venedig wieder erschien. Wenn Benedetto 
die Zeichnung zu jener Darstellung wirklich geliefert hat, so erscheint 
er nicht im vortheilhaften Lichte, indem die genannten Figuren beim 
Vergleich mit dem Kupferstiche in Zeichnung und Bewegung miss- 
lungen sind. Kein Metallschnitt der Metamorphosen trägt das Zeichen 
des Künstlers, sondern nur jenes des unbekannten Formsehneiders I. 11., 
welcher vielleicht das Plagiat beging. Andere Werke, welche Holz- 
und Metallschnitte nach Zeichnungen Benedettois enthalten sollen, 
haben wir im Künstler-Lexicon erwähnt, und auch unter dem Buch- 
staben .b. N0. 1613. 
Bartsch P. gr. XIII. p. 332 E. beschreibt 33 Kupferstiche von B. 
Montagna, und darunter sind 15 mit BM. bezeichnet. Das Verzeich- 
niss bei Bartsch ist aber nicht vollständig, und daher geben wir hier 
einen Anhang von Blättern, welche dem B. hlontagna mit Sicherheit 
oder mit grosser Wahrscheinlichkeit zugeschrieben werden können. 
Supplemente zum Peintre-graveur haben wir aber auch im Künstler- 
Lexicon gegeben, so dass wir hier nur vervollständigen. Bezüglich 
der gegebenen Initialen des Meisters ist zu bemerken, dass sie mit 
geringer Abweichung auf den Blättern wiederkehren. Nur in den 
Trennungszeichen findet einiger Unterschied statt, indem das voran- 
stehende manchmal fehlt. Die Buchstaben BM ohne Trennungszeichen 
stehen auf dem Blatte mit dem Bauer und seinem Weihe, und auf 
etlichen anderen Stichen, nur zuwveilen in grösserer Form. 
1) [B. N0. 7] Die hl. Jungfrau in halber Figur mit gefalteten 
Händen vor einem aufgespannten Tuche. Sie neigt sich betend zum 
Kinde, welches an der Mauer einen Vogel hält. H. 7 Z. 5 L. 
Br. 5 Z. 9 L. 
Dieses Blatt ist ohne Namen und Zeichen Montagnais, man 
schreibt ihm aber den Stich zu. Es ist indessen zu bemerken, dass 
man zuweilen einen brillanten und höchst kräftigen Abdruck findet, 
welcher im Täfelchen an der Mauer die Abbreviatur: IOAN. BX.
	        
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