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1945
1948.
Dieses Blatt gehört zu der Folge der Marinen, Bartsch P. gr. IV.
p. 275. No. 1-10. Wir kommen unter L B darauf zurück. Diese
Buchstaben stehen auf Blättern der Folge der Ansichten des Y in
Amsterdam. Auch die Abbrcviatur L. BAK, und L. BAKH kommt
wor. Ueber die verschiedenen Abdrucksgattungen sind R. WeigePs
Supplements au Peintre-gravcur I. p. 193 zu Rath zu ziehen.
1945. Balthasar Lauch, Goldschmied, welcher um 1668 thätig
IBL war. Die Initialen seines Namens fand Börner auf einem
Stammbuehblatte, welches die Flucht der hl. Familie darstellt.
Lauch hatte diese Darstellung 1668 in Paris für das Album des Nürn-
berger Goldschmiedes Paul Kindermann mit dem Stifte gezeichnet.
In Nürnberg lebte um 1695 auch ein GoldschmiedJohann Friedrich
Lauch, welcher zwei Folgen mit Mustern für Tabaksdosen gestochen
hat. Vielleicht ist er Balthasafs Sohn.
1945. B. Lee? Diese Buchstaben deuten einen englischen Form-
B L Schneider der neuern Zeit an. Er gehört zu jenen trefflichen
Meistern, welche vom Ende des vorigen Jahrhunderts an der
Formschneidekunst in England einen Aufschwung verliehen, welcher
die neue Renaissance-Periode dieser Kunst eröffnet. Direktor Frenzel
macht im Catalog Steruberg IV. No. 2165 auf 40 treffliche Blätter vom
feinsten Schnitte aufmerksam. Sie gehören in Dibdmäs Paket edition
of the new London Thealre etc" und enthalten Darstellungen aus
Shakespeards dramatischen Werken, so wie das Bildniss des Dichters,
dessen Haus und die Jubelprozession von 1769. Auf jedem Blatte
sind sechs Vignetten gegeben, welche durch Text erläutert werden,
gr. Median 8.
In Dibdin's Werken findet man viele HolzschnittJllustrationeu
von Byfield, auf diesen Meister sind aber die Buchstaben BL. nur ge-
zwungen zu deuten. Im ersten Decennium unsers Jahrhunderts wurden
ausser Bewick, Branston, Clenell u. A. besonders auch Lee als Meister
des Formschnittes gerührnt. Von ihm sind die schönen Blätter in dem
1804 erschienen Lesebuche der Prinzessin Charlotte von Wales nach
Zeichnung von W. M. Craig. Lee könnte der Träger der Initialen BL. seyn.
Die beiden jetzt in Paris lebenden Formschneider Best und Leloir.
bezeichneten ebenfalls mehrere Blätter mit BL. von ihnen können
aber die Scenen aus Shakespeare nicht herrühren. Ueber diese Meister
haben wir unter dem Monogramm BL No. 1929 Nachricht gegeben.
1947. Giovanni Paolo Bianchi, Zeichner und Kupferstecher, wurde
Blana fec um 1600 zu Mailand geboren. Er stach mehrere Blätter
B! nach B. Oastelli, A. Lanzani, D. Fiasclla, P. Molma,
anws fea Ch. Storer, A. Tempesta u. A. Auf einigen steht
Bianc. fea. auf anderen der obige Name, wie auf den Blättern mit
den Bildnissen des Marcellino Maria Visconci, und des Francesco
Bernardino Ferrari, 4.
1943. Leendert (Leonhard) Brasser, Zeichner und Radirer,'lebte
B F in den Niederlanden um 1761. Dieses Datum, und der
- Name steht auf einer der vier nach J. van Goyen von ihm
radirten Landschaften und Marinen, qu. 4. Vgl. Catalog
Winkler No. 2299. Heinecke und Füssly verwechseln diesen
Künstler mit einem P. M. Brasser, welcher Portraite und Thiere mit
schwarzer Kreide zeichnete, und noch 1778 in Middelburg lebte. Ein
radirtes Blatt nach G. van de Hevel ist bezeichnet: P. Brasser fec.
gr. qu. 8. Dieses Wenige wissen wir über die Künstler des Namens
Brasser. Vgl. auch No. 19-24, J. Lingebach.