19324
1936.
831
1932. Balsiez, Kupferstecher in Paris, deutete durch diese Buch-
staben seinen Namen au. Der Schreibmeister
Royllet gab in der zweiten Hälfte des 17. Jahr-
hunderts ein Schriftbuch unter folgendem Titel
heraus: Les Fidcles Tableaux de L'Arl d' Ecrire
1 in gr. fol. Die Vorschriften sind von Baisiez
gestochen, und der Anfangsbuchstabe seines
Namens kommt auf den Blättern in verschiedenen
Zügen vor, immer grösser, als hier gegeben.
Auf anderen Blättern kommt der Verzogene Buchstabe R, und auch in
Verbindung mit B vor, so dass Royllet Baisiez zu lesen ist.
1933. Ludwig von Bürger, ein dänischer Offizier, welcher um
1830 die Charge eines Obersten bekleidete, radirto mehrere
(ß Blätter, tbeils nach Ostade, theils nach eigener Zeichnung.
Einige tragen das gegebene Zeichen.
1934. Unbekannter Kupfersteoher. Sein Zeichen fanden wir auf
einem mittelmässigen Kupferstiche, welcher Christus vorstellt,
i) wie er von den Juden verspottet, geschlagen, bcgossen, und auf
jede Weise verhöhnt wird. Als Einfassung dienen verschiedene
Votivgegenstände. Oben gegen rechts steht die Jahrzahl 1494. und
unten im Rande: Wahre Abbildung des Schmerzvolleidenden Heitandes
im Kärkcr, so zu sehen in der Fürstl. Jungf. Stüfft S. Catharina in
Bresslau, 8. Der Stich ist von einem neueren Künstler, vielleicht zu
Anfang des vorigen Jahrhunderts gefertiget.
1935. Bernardo Luini und Bernardo Licinio können auf diese
B L Initialen Anspruch machen. Der ältere ist Bernardo Luini,
. . welcher um 1460 geboren wurde, und neben Leonardo da.
Vinci Bewunderung erregt. Im deutschen Kunstblatt 1854, S. 230 wird
ein mit B. L. 1506 bezeichnetes Gemälde als Werk des Luini erwähnt.
Diese Jahrzahl spricht allerdings für ihn, ausserdem müssen aber die
Kennzeichen eines hohen Talentes und einer schöpferischen Kraft vor-
handen seyn, welche in der Grazie und in der Naivetät eines Leonardo
sich äussert. Die Schönheit und Erhabenheit des Styls reisst jeden
hin, welcher die zahlreichen Frescobilder, und die in den ersten Gal-
lerien versammelten Gemälde dieses Meisters betrachtet.
Mit B. L. zeichnete aber auch Bernardo Licinio aus Pordenone,
dessen Werke in Zeichnung und Composition an Tizian, im Uebrigen
an Gio. Antonio da Pordenone erinnern. Er ist jünger als Luini und,
obwohl ein tüchtiger Meister, mit diesem nicht zu vergleichen. Zu
Saleto in Padovano ist ein Gemälde mit drei Heiligen bezeichnet:
Bernardi Licinii Opus 1535. Zu seinen Hauptwerken gehören aber
die Bildnisse, worunter jenes des berühmten Architekten Andrea Pa-
ladio besonders zu nennen ist.
1936. Baltliasar Laury? In der Geschichte des k. Kupferstich-
BL Cabinets zu Copenhagen van B. von Ruhmohr und J. M. Thiele
S. 33 ist eine Folge von 6 in der Weise Tempesta's nicht
geistlos radirten Blättern angegeben, welche Thiere vorstellen: i) Leo-
pard, 2) Esel, 3) brunstiger Esel, 4) sitzender Affe, 5) kriechender
Aiie, 6) Stier. H; 1 Z. 10 L. Br. 2 Z.
Die Verfasser des genannten Werkes äussern über den Verfertiger
der Blätter keine Vermuthung. Wir glauben, dass unter BL Balthasar
Laury zu verstehen sei. Im Jahre 1570 zu Antwerpen geboren, war
er Schüler des Paul Brill, verlebte aber die längste Zeit in Rom.