Volltext: A - CF (Bd. 1)

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1930- 
4931. 
 Ludwig Burger, Zeichner und Maler aus Birnbaum im 
Grossherzogthum Posen, machte seine Studien auf der 
 Akademie in Berlin, und entwickelte da ein reiches 
 Talent zur Composition. Er fertigte eine grosse An- 
zahl von Zeichnungen und Skizzen, deren viele mit dem Monogramme 
des Künstlers versehen sind. F. Unzelmann schnitt sein Gedächtniss- 
blatt der preussischen Verfassung von 1848 auf drei Platten in Holz, 
ein sogenanntes Clair-obscur, fol. Im Jahre 1852 hielt sich Bnrger in 
München auf, wo er für die xylographische Anstalt von Braun und 
Schneider Zeichnungen zu Bilderbogen lieferte. Auf den Holzschnitten 
nach denselben findet man obige Monogramme mit geringer Variation. 
1931- Johannes Bol, oder B. aLochom? Das erste dieser Zeichen, 
mit der Jahrzahl 1575, gibt bereits Christ (Mono- 
grammen-Erklärung S. 366) mit der Bemerkung, dass 
man es auf Kupferstichen nach Stradanus finde. 
a ' ' a) Brulliot I. N. 916. kommt darauf zurück, und Frenzel 
I I (Catalog Sternberg III, N0. 676) fügt das dritte Zeichen 
bei. Er verweiset auf Brulliot I. N0. 1049, aber ohne beizustimmen, 
dass B. Locrom der Träger des Monogrammes sei. Brulliot legt 
aber nicht obiges Zeichen, sondern ein anderes aus LB bestehendes 
Monogramm einem B. Locrom bei, welcher indessen B. a Lochom, 
nicht Lochrom oder Locrom, heisst, wie die genannten Schriftsteller an- 
geben. Unser Monogrammist gehört der Familie der Bol aus Antwerpen 
an, und es dürfte Johannes Bol darunter zu vermuthen seyn, da z. B. 
die Landschaften mit den biblischen Scenen in der Weise dieses 
Meisters radirt sind. Ausserdem zeichnete aber J. Bol H. B.. da er 
die Namensform Hans, statt Jan oder Johann gebrauchte. Ob FB L, 
oder J BL aus dem Monogramme gelesen wird, passt es auf Hans Bol, 
da die Erklärung J. BolFccit, und Bol Fecit zulässig ist. Wir sprechen 
aber hier nur eine Vermuthung aus, und weisen dabei den B. aLochum 
oder Lochom zurück, da dieser Künstler erst um 1580 geboren wurde, 
unser Monogrammist aber schon 1575 thätig war. Folgende Blätter 
tragen das Zeichen. 
i) Ein öffentlicher Brunnen in Florenz, mit der Unterschrift: 
Aureoqua celsis surgit Florentin etc. Rechts unten ist das erste Zeichen 
mit der Jahrzahl 1575. fol. 
2) Ansicht einer Strasse in Florenz, in welcher eine Dame an der 
Spitze ihres Gefolges reitet. Rechts unten ist dasselbe Zeichen, und 
im Rande steht: Aemula Romunac gemis Florentia etc. fol. 
Die Zeichnung zu diesen Blättern, welche Theile einer Folge 
sind, ist von Johannes Stradanus, welcher bekanntlich mehrere Jahre 
in Florenz lebte. 
3) Einige Blätter mit Jagden, nach J. Stradanus. Mit dem zweiten 
Zeichen, und der Adresse: Au quatre Vent. 1574, qu. fol. 
Das Schild zu den vier Winden (aux quatre vents) führte Hiero- 
nymus Cock in Antwerpen. Er hat es auch auf dem Titclblatte zu 
einer Folge von 15 Blättern: Compartimentorum quod vomm multiplen: 
genus, lepidissimis historriolis Poetarumque zabellis omalum 1566. Ge- 
druckt by H. Cock in de vier winden. 
4) Biblische Scenen mit reichen Landschaften, in Rundungen mit 
Umschriften. Wenigstens 6 Blätter, mit dem dritten Zeichen, und der 
Adresse: Aum quatre Vents. gr. 4.  
Diese gut radirten Blätter erwähnt Frenzel im Catalog Sternberg 
III. N0. 670.
	        
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