1925.
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1925. Bernhard Lens, Emailmaler und Kupferstecher in schwarzer
Manier, geb. zu London 1659 gest. den 28. April 1725. Er war
der Sohn eines gleichnamigen Künstlers, welcher 1708 im 77.
Jahre starb. Man nennt daher den Stecher in Mezzotinto mit Unrecht
den Aeltern. Sein Monogramm findet man auf einigen Blättern, ge-
wöhnlich weiss auf schwarzem Grunde. Seltener erscheint es schwarz.
Er arbeitete nach F. Kersabom, Guido Reni, C. liiIaratti, An. Carracci,
W. de Ryck, Chapron, P. Brill, A. v. Ostade u. A. Vrgl. auch den
folgenden Artikel.
1926. Bernhard Lens sen., oder Balthasar Lemens? Der Träger
dieses Monograinins arbeitete um die Mitte des 17. Jahrhunderts
B4 in Paris, wie es scheint für den Buchhandel; Man findet -es auf
dem Bildnisse des Advokaten Charles du Molin, vor der Biographie
desselben, welche Julien Brodean 1654 zu Paris hcrausgab, 4.
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts lebte auch ein Maler,
welcher Genrebilder mit einem ähnlichen Monogramme bezeichnete.
Sie rühren entweder von Balthasar Lemens, oder von Bernhard Lens
sen. her. Ersterer starb 1'704, letzterer 1708.
1927. Unbekannter Kupferstecher. Dieses Zeichen findet man
auf einer Copie nach Lucas van Leyden, B. N0. 36. Sie stellt
B'L die Heimsuchung der Elisabeth durch Maria vor, und ist durch
den weissen Grund vom Original unterschieden. Nur zu jeder Seite
ist ein Felsen eingestochen. Das Monogramm bemerkt man rechts
unten, und oben steht: S 4, MARIA s: VND „ ELISABETT. H. 4 Z.
1 L. Br. 2 Z. 11 L.
Das Original fertigte Lucas van Leyden um 1520, und auch die
Copie scheint nicht viel jünger zu seyn. Der Stecher ist nicht bekannt,
oder wenigstens lässt sich mit Sicherheit keiner namhaft machen.
Gori Gandellini (Notizie degli intagliatori Siena 1808 16) legt
ein ähnliches Zeichen, welches aber oben durch einen Querstrich ge-
schlossen ist, dem Schelte a Bolswert bei, welcher aber das Blatt
mit den sich küssenden heiligen Frauen nicht eopirt haben dürfte. Ein
anderes Blatt, welches diesem Meister zugeschrieben werden könnte,
kennen wir nicht. Nur sei bemerkt, dass die genannte Darstellung
noch von drei anderen unbekannten Meistern copirt wurde.
1928- Unbekannter Zeichner, welcher in der ersten Hälfte des
HJ 17. Jahrhunderts in Italien lebte, Er bediente sich auch der
Initialen B. L., so dass wir auf ihn zurückkommen. Giovanni
Temini in Venedig radirte nach seinen Zeichnungen Blätter mit
Arabesken, 4.
1929. Best und Lelolr, Formschneider in Paris, gehören zu den
K Ä fruchtbarsten Künstlern unserer Zeit. Sie standen Anfangs
s! zu London mit Andrew in Verbindung, und bedienten sich
mit diesem ein gemeinschaftliches, aus ABL. bestehendes Monogramm.
Später schlossen sich Hotelin und Regnier an, welche mit den ge-
nannten Meistern eine grosse Thätigkeit entwickelten. Man findet in
vielen illustrirten Werken Blätter von ihnen. Obige Zeichen stehen
auf jenen in L. Reybaudis Jeröme Pamrot d la recherche d'une position
sociale. Paris 1846. Die Zeichnungen sind von J. J. Grandville.
Unter den Initialen B. L. H. R. haben wir illustrirte Werke mit Holz-
schnitten der genannten vier Künstler erwähnt, und unter dem Mono-
gramm A. B. L. Nr. 228 sind andere Bücher mit Illustrationen nam-
haft gemacht.