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108.
Ch. Albert-i. Dieses Blatt stellt die hl. Susanna vor, und ist bezeichnet:
Alessandro Alberti 1578, fol. Im späteren Drucke mit der Adresse des
Nicolaus van Aelst.
Antonio Amoroso, welcher von 1736-4760 in London thätig war,
soll Portraite und Genrebilder mit A. A. bezeichnet haben, theils auch
m Cursiven.
Andrea Appiani bediente sich ebenfalls dieser Initialen, noch öfter
aber eines aus A.A. gebildeten Monogrammes, welches wir oben No. 96
gegeben haben.
Albrecht Adam signirte in seiner früheren Zeit auf gleiche Weise,
wir verweisen aber auf No. 98, wo ausführlich über diesen Meister
gehandelt ist.
107. Alessandro Arterie, Historienmaler, arbeitete um 1780 in
A A Bergamo, war aber ein Schweizer von Geburt. Er malte
. . religiöse Darstellungen, besonders Madonnen und andere
weibliche Heilige. Auf einigen Bildern stehen die Initialen A.A. mit
der Jahrzahl.
108. Amico Aspertini? Man findet einen alten Kupfcrsticl1,welcher
AA zwei nackte, nach links hin gerichtete Männer vorstellt. Der äl-
tore steht rechts neben einem Piedestale, auf welchem zwei weib-
liche Masken hervorragen. Hinter diesem Sockel, an dem oben die
Buchstaben AA stehen, erhebt sich ein (lürrer Baum, an welchem das
fliegende Obergewand des älteren Mannes hitngen bleibt. Dieser wird
von einem jüngeren Manne am Arme geführt, welcher mit der rechten
Hand den Weinstock erfasst, der links aus einem Kübel emporwätchst,
und bereits Trauben trägt. H. 6 Z. Br. 4 Z. 2 L.
Bartsch beschreibt diese Gomposition im Artikel über Marc-Anton
XV. p. 549 No.294, und erkennt unter den Figuren einen alten und
einen jungen Bacchanten, letzteren mit dem 'l'hyrsus. Das Blatt des
Meisters AA. ist nach Bartsch gegenseitige Copie des Stiches von Marc-
Anton, die Nachbildung erinnert aber mehr an die Stichweise des Ago-
stino Veneziano. Der Copist war sicher der Zeitgenosse des Marc-
Anton, Bartsch spricht sich aber darüber nicht aus.
Wir vermuthen unter dem Stecher AA den wunderlichen Amico
Aspertini von Bologna, welcher von 1474-1552 lebte. Als Schüler
des Francesco Francia, vielleicht gleichzeitig mit Marc-Anton, dürfte
er den Grabstichel nicht vernachlassiget haben, obgleich er mehr als
Maler bekannt ist. Im Cabinet Sykes wird ihm ebenfalls ein Blatt in
der Weise des Marc-Anton oder (lessen Schule zugeschrieben. Dieser
Kupferstich stellt die Vertreibung der ersten Menschen aus dem Para-
diese vor, und ist vielleicht jene Oopie nach Marc-Anton, deren
Bartsch XIV. N0. 2 erwähnt. Michel Angelo hatte dieses Bild.in der
Sixtina gemalt, und Rafael dasselbe sehr schon mit der Feder nach-
gezeichnet. Diese Zeichnung lag nun dem Marc-Anton oder einem
seiner Schüler beim Stiche vor. Die Copie ist von der Gegenseite ge-
nommen, indem die gefallenen Menschen nach links hin fiiehen, während
sie im Originale der Lichtstrahl der Gottheit nach rechts verfolgt. Der
Stecher scheint jedenfalls jener AA zu seyn, welcher die sogenannten
zwei Bacchanten copirt hat. Die Copie der Vertreibung aus dem Para-
diese ist 7 Z. 2 L. hoch, und 5 Z. 5 L. breit, und eben so selten,
als das Original.
Bartsch XV. p. 8 N0. 3 beschreibt ferner ein'Blatt von seltsamer
Composition, welches das Opfer des Cain vorstellt. Links im Vor-
grunde sitzt Adam auf dem Boden mit einem Beile oder Hammer, und
rechts spinnt Eva am Recken. Zwischen ihnen sitzt Cain auf dem