Volltext: A - CF (Bd. 1)

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BGIM 
1865 
1867. 
Ein neües schneide büchlein vor die Goltarbeiter. Es enthält sieben 
Blätter mit Laubwerk auf schwarzem Grunde. Auf N0. 1 steht im 
Cartouche: Georg Heinrich Bleich infenl. et sculpsil 1696. Das Blatt 
mit der Tulpe kann er nicht gestochen haben, da der Zeitraum von 
1615 bis 1696 zu gross ist. 
1865- Gamillo Berlinghieri, Maler und Radirer von Ferrara, war 
B z-em- Schüler von Carlo Bonone, und starb 1635 im 39. Jahre. 
g  Dieser Künstler malte Landschaften mit Figuren und Gebäu- 
den, und radirte auch eine Folge von 12 baumreichen Landschaften, 
unter dem Titel: Inuzmtione cd Intaglio di Camillo Berlinghieri Pittore 
Ferrarese. Dedicati da me Catarino Doino al Magc" Pr. Alessandro 
Cabct. -ln Venetia Francesco Valeggio form. H. 4 Z. 4 L. Br. 5 Z. 10 L. 
Bartsch P. gr. XX. p. 110 beschreibt nur vier Blätter, da sie 
vollständig sehr selten vorkommen. Das Blatt mit der Abbreviatur 
des Namens (verkehrt) gibt eine Landschaft mit Wasser, welches 
im Mittelgrunde eine runde Insel bildet, auf welcher zwei Bäume 
stehen. Rechts vorn sitzt ein Weib mit der Spindel. H. 4 Z. 4 L. 
Br. 5 Z. 8 L. 
1866. Benedetto Geunari, Maler, geb. zu Bologna 1633, gest. 
B G IN 1715. Schüler des Guercino, und ein Künstler von 
 ' ' Ruf, hielt er sich längere Zeit an den Höfen zu Paris 
und London auf, und hinterliess eine grosse Anzahl von Gemälden in 
der Weise seines Meisters. Hier handelt es sich aber nur um ein 
radirtcs Blatt, welches Bartsch P. gr. XIX. p. 265 beschreibt. Es 
stellt einen unter dem Zelte auf dem Throne sitzenden König dar, 
welcher von mehreren Kriegern umgeben ist. Zu den Füssen des- 
jenigen, welcher eine Fahne trägt, steht: B. G. IN., und gegen rechts: 
V. G. F. H. 5 Z. 6 L. Br. 8 Z. 4 L. Dieses Blatt ist von einem 
unbekannten V. C. F. radirt, nicht von Gennari. 
1367. Bruno Holbeiu, Hans Burgkmair oder Hans Balduug? 
Nach Brulliot I. N0. 959 ündet man das erste, bei 
B]: _ g_I_ ihm etwas abweichende Monogramm auf Zeichnungen 
; eines alten deutschen Meisters, welchen er Hans Hol- 
UÜ bein nennt. Der genannte Schriftsteller hatte aber 
keine Zeichnung dieser Art gesehen, sondern berich- 
tet nur nach Christ, welcher in seinem Monogrammenbuche S. 124 
sagt, dass das Handzeichen auf einer feinen Zeichnung stehe, die wohl 
von Holbeinis Hand scyn möchte. Darunter versteht nun Brulliot den 
Hans Holbein, d. h. den dritten Künstler dieses Namens, welcher wohl 
mit H. H. signirte, schon in seiner frühesten Zeit, aber kaum des 
ersten Zeichens mit der Jahr-zahl 1515 sich bedient hat. Man findet 
es auf einer Zeichnung mit dem Bildnisse eines jungen Mannes, wel- 
cher vielleicht der Familie Holbein angehört. Es könnte Bruno Hol- 
bein portraitirt seyn, der wenig bekannte Bruder des Hans Holbein, 
welcher ebenfalls Maler war. Auf ihn könnte das Monogramm eher 
gedeutet werden, leider aber fehlt der Anhaltspunkt, da kein beglau- 
bigtes Werk von ilnn bekannt 1st. Auf Hans Burgkmair möchten wir 
nicht rathen, da dieser gewöhnlich HB_zeichnete, nachweisbar nie in 
der gegebenen Weise. Diesem Meister 1st aber auch das zweite Mono- 
gramm nur muthmasslich zuzuschreiben, welches in regelmässiger 
Stellung HB zu lesen ist. Man findet es auf einem Holzschnitte, 
welcher St. Elisabeth in Mitte ihrer Frauen spinnend vorstellt. Links 
unten ist ein Schild mit einem aufsteigenden Löwen, und tiefer steht 
das zweite Monogramm. H. 6 Z. 4 L. Br. 5 Z. Diese Vorstellung
	        
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