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1824.
Hause aufbewahrt, sich aber endlich entschlossen habe, sie durch den
Holzschnitt bekannt zu machen.
Von diesem Blatte scheinen zwei verschiedene Ausgaben vorhan-
den zu seyn. Bartsch und Malaspina sprechen von einem Drucke in
Helldunkel mit drei Platten, und ersterer bemerkt auch noch, dass
nach der Citation der betreffenden Textstelle aus der Apostelgeschichte
das Monogramm des A. Andreani mit dem Beisatze: fecit anno D.
MDCX. Mantuae, folge. Unten gegen die Mitte an einem Steine stehen
die Buchstaben B F. Im Cabinet Oicognara (A. Zanetti p. 55) war
ein Abdruck von zwei Platten, die eine mit den Contouren und den
Schatten in wohl verstandener Schrafiirung, die andere mit den ein-
tönig gehaltenen Halbtinten. Die dritte Platte müsste die Höhung in
Weiss gegeben haben, welche aber unterblieb. Das Blatt aus dem
Cabinet Cicognara weicht auch in den Inschriften von dem im Peintre-
graveur beschriebenen ab. Links unten auf dem Boden ist eine Tafel
mit der Schrift: Superiorum permisum (sie), und im unteren Rande
steht gross geformt das Zeichen des A. Andreani mit: FECIT- ANNO-
D' MDOX MANTVAE. Bartsch hält ihn indessen nicht für den Ver-
fertiger der Platte. H. 14 Z. 4 L. und 10 L. Rand. Br. 10 Z. 8 L.
Diese Grösse bestimmt Zanetti für den Abdruck des Cabinets Cicog-
nara. Malaspina gibt eine Höhe von 13 Z. 3 L., und eine Breite von
10 Z. 5 L. an. Wenn nicht ein verschiedener Maasstab angelegt
wurde, so gibt es zwei verschiedene Platten , was wir indessen
nicht glauben.
1824. Natale Bonifacio soll nach Heller, Monogzz-Lexicon S. 53,
1586 und Brulliot II. No. 243, unter diesen Initialen seinen Namen
B F angedeutet haben. Um 1550 zu Sebenico in Dalmatien geboren,
erwarb er sich zu Rom als Kupferstecher Ruf. Heller nennt
aber kein Blatt mit BF., nur Brulliot macht auf einen Kupferstich
mit der Geburt des Adonis aufmerksam, und bemerkt, dass man die
Composition dem Rafael zuschreibe. Wir fanden eines Stiches dieser
Art ausserdem nicht erwähnt, wissen aber durch Passavant, dass Ra-
fael weder eine Zeichnung, noch ein Gemälde mit der Geburt des
Adonis hinterlassen habe. Uebrigens scheint sich auch Bonifacio der
Buchstaben BF. nicht bedient zu haben, da auf seinen Blättern ein
aus NB oder NBF bestehendes Monogramm, und auch die Initialen
N. B. F. S. vorkommen.
Nach einer uns zugekommenen flüchtigen Notiz soll der Maler
und Kupferstecher Bonneionne, welcher in der zweiten Hälfte des
16. Jahrhunderts zu Fontainebleau arbeitete, mit BF. signirt haben.
Allein wir wissen nur von zwei Blättern mit seinem Namen. Das
eine stellt die Juno vor, angeblich nach Rafael, das andere enthält
Studien von mehreren Figuren nach Paolo Veronese.
Schliesslich machen wir auch noch auf Christ's Monogrammen-
buch aufmerksam, in welchem S. 123 die Buchstaben BF mit der
Jahrzahl 1586 muthmasslich auf Battista Fontana gedeutet werden.
Dieser Künstler war Maler, und stach auch Blätter in Kupfer, Nie-
mand aber nennt einen Kupferstich mit diesen Initialen. Christ ver-
wechselt diesem Meister mit einem jüngeren Künstler dieses Namens,
welcher zu Anfang des 17. Jahrhunderts in Innsbruck lebte. Er sagt
nämlich, sein Battista Fontana sei wohl mit jenem J. B. Fontana,
welcher die Bildnisse aus Erzherzog Ferdinands Rüstkammer in Ambras
gezeichnet hat, Eine Person. Dieses seltene Prachtwerk, mit Text
von Jakob Schrenk von Notziug, erschien zu Innsbruck bei Johannes
Agricola 1601 mit 125 Kupferstichen in fol. Fontana nennt sich aber