Volltext: A - CF (Bd. 1)

1755 
1756. 
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Weise, wie Brulliot, gibt auch Rost das Monogramm, legt es aber dem 
Domenico Maria Bonavera bei. Das Blatt mit St. Petrus ist in qu. fol. 
Die hl. Magdalena sitzend, mit dem Kreuze auf dem Schoosse, 
halbe Figur in Profil. Rechts steht das zweite Zeichen, welches mit 
jenem des Bonavera mehr Aehnlichkeit hat, als das erste. Frenzel 
(Oatalog Sternberg I. N0. 6567) schreibt aber das Blatt dem G. B. 
Dotti zu. Es ist zart radirt und gestochen, 4. 
Nach der gefälligen Mittheilung des Herrn Harzen hat Dotti auch 
mehrere Blätter mit Heiligen in halben Figuren fein radirt, und selbe 
mit dem Monogramm in zweiter Form bezeichnet, 12. u. fol. 
1755. Unbekannter Meister, welcher um 1535-1558 thatig war. 
Er kommt mit einem anderen Künstler in Be- 
w rührung, dessen Zeichen aus den Buchstaben HI 
E in der Art besteht, dass das I über dem Quer- 
, " strich des H angebracht ist. Die Namen dieser 
Künstler konnten wir nicht herausfinden. Auch ist es nicht zu er- 
mitteln, welcher der Zeichner und welcher der Formschneider und 
Stecher ist. Ihr Vaterland dürfte die Schweiz seyn. Der eine 
machte aber in Italien Studien, was namentlich aus den Land- 
schaften erhellet. 
Man findet diese Zeichen auf sehr mittelmässig behandelten Holz- 
schnitten, undauf sehr zierlich gestochenen Blättern. 
1) Eine Folge von 6 in Holz geschnittenen Landschaften mit 
architektonischen Fragmenten, Gebäuden und Ruinen. Eines dieser 
Blätter zeigt eine Barke mit Pavillon, welcher mit dem Doppeladler 
und den Wappen der Schweiz geziert ist, qu. fol. 
2) Eine Folge von 15 gestochenen Blättern mit Mustern für 
Silberschmiede. Sie bestehen in Schalen, Bechern und anderen Ge- 
fässen, meistens reich verziert. Eines dieser Blätter trägt die Jahr- 
zahl 1558 und beide Zeichen, die Mehrzahl ist aber ohne Monogramm, 4. 
1756. Johann Theodor de Bry, oder Daniel Bonthemie. Dieses 
E Zeichen ündet man auf kleinen Blättern mit Goldschmieds-Orna- 
menten, sowie auf Musterblättern zu Do1ch- und Messerheften, 
welche mit Arabesken und Figuren geziert sind. Brulliot 1. N0. 852 
fand im k. Kupferstich-Cabinet zu München ein Blatt mit zwei Mustern 
zu Messerheften vor, welche nach einer handschriftlichen Bemerkung 
auf dem Garten von A. de Bleis gestochen worden seyn sollen. Allein 
Abraham de Blois, welcher zu Anfang des 18. Jahrhunderts arbei- 
tete, hat in einer ganz anderen Weise gestochen, als der Urheber 
jenes Blattes. Man vergleiche nur die fünf guten Blätter in Brouwerls 
Manier, welche de Bleis nach A. Both gestochen hat, und in einzelnen 
sitzenden Figuren die fünf Sinne vorstellen, 8. Das Blatt mit den 
Messerheften istsehr schon in der Weise des Johann Theodor de Bry 
behandelt, und von diesem Meister wohl selbst gearbeitet, so dass das Zei- 
chen „De Bry" zu lesen ist. Dieser J. T. de Bry, welcher 1561 zu Lüttich 
geboren wurde, und 1623 zu Frankfurt am Mainstarb, stach viele 
Blätter mit Mustern zu Messerheften, doch sind nur wenige bezeichnet. 
Auf zwei solchen Blättern steht: Jo. Theodori de Bry fe. et ezcud. 
Dann stach er auch Musterblätter zu Ringen und anderen Schmuck- 
werken. Zierleisten und kleine verzierte Felder kommen auf anderen 
Blättern vor. Die Stiche dieser Art gehören aber zu den Seltenheiten. 
Unter den Initialen I T B, und unter dem Monogramme I V B 
werden wir auf ihn zurückkommen. Uebrigens aber wurde uns noch 
bemerkt, dass sich auch der französische Goldschmied und Medailleur, 
Daniel Bouthemie, welcher um 1636 thätig war, eines dem obigen ähn-
	        
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