p. 249 fand es auf einem Holzschnitte mit St. Hieronymus, und Brul-
liot I. N0. 46 auf einem zweiten Blatte, welches die drei Grazien vor-
stellt. Ausser dem gegebenen Monogramme tragen diesle Holzschnitte
aber auch noch die Initialen I. B. mit einem Vogel, um es fragt sich
nun, welcher von beiden Meistern der Zeichner, und welcher der Form-
schneider sei. Brulliot glaubt, dass der Meister I. B. mit dem Vogel
der Erfinder sei, wir halten aber den Monograinniisten M für den-
selben, welcher wahrscheinlich Benedctto Montagna ist. Wer HM lesen
wollte, könnte auf Hieronymus Mocetto rathen, da es ausser Zweifel ist,
dass auch dieser Meister in Holz geschnitten habe.
Unter M. kommen wir auf die erwähnten Blätter zurück, da der-
jenige, welcher das Monogramm nicht in AA zerlegt, unter M ver-
gebens suchen würde.
95- Llligi Acquisti, Bildhauer, geb. zu Forli 1744, gest. zu Bo-
logna 1824. Ueber diesen Meister haben wir im Künstler-
Lexicon Nachricht gegeben, und dabei verschiedene Werke
aufgezählt, welche? sich in Kirchen und Palästen finden.
Einige Släld llllllhdglll gegebgien_ltionogramine_ bezeichnet,
welcies emiiac oisius cquisti zu esen is
96. Andrea Appltmi, von seinen ZeitgenosseirMaler der Grazien
genannt, stammt aus einer adeligen Familie, und wurde 1754
zu Mailand geboren. Als armer Jüngling wählte er die Kunst
zum Broderwerbe, sie sicherte ilini aber in kurzer Zeit auch
einen glänzenden Ruhm. In den Palästen Mailands "sind viele
schöne Frescoinalereien von seiner Hand, wovon jene des ehemaligen
Palais des Viceköiiigs die Grosstliaten des ersten Napoleon verherr-
lichen. Kaiser Napoleon 1., und Prinz Engen waren seine Gönner, und
als sie vom italienischen Sehanplatze abgetreten waren, rückte für Ap-
piani die Zeit der Nahriingssorgen heran. Mehrere FfeSkOblltlOT sind
mit dem Monograinme des Künstlers bezeichnet. Man findet es auch
auf Gemälden iu- Oel, deren Inhalt theils aus der biblischen Urkunde,
theils aus der Mythologie geschöpft ist. Unter dem Monogranime steht
gewöhnlich die Jalirzahl. In_ den Qelbilälernrilst diä {Färbung weniger
glänzend sie haben aber einen eigcnt uniicieii eiz, ca auci _(1e
Schönheit der Form das Auge besticht. Diess ist auch mit den Bild-
nisseii des Künstlers der Fall, nur entbehren sie1der Aeh_iilichkeit,_ da
Appiani idealisirte, und darüber die strenge Charakteristik umging.
Er gehört noch der alten akademischen Richtung an, und seine Werke
können daher vom Standpunkte der neueren Kunst nicht beurtheilt
werden. Wir haben im Künstler- Lexicon I. S. 147 seine Hauptwerke
aufgezählt. Die Fresken im k. Palaste zu Mailand hat F. Rosaspina
von 1812-22 auf 32 Blättern gestochen. G. Garavaglia stach 1836
das berühmte Bild in Alzano, welches Jakob und Kachel vorstellt, gr.
roy. fol. J. Bernardi brachte ebenfalls ein gepriesenes Bild in Kupfer,
jenes der Jünger in Emaus. qu. inip. fol. M. Bisi stach eines Jener
Bilder welche dem Applätlll, den Ruf des Malers der Grazien erwarben.
Es stellt die Venus vor, wie sie den Amor umarmt, fol. Bisi wollte
1820 eine Gesannntausgabe der Werke dieses Meisters veranstalten, sie
hatte aber keinen günstigen Fortgang.
A. Appiani hat auch einige Blätter iadirt und lithographiit. Auf
einer Radirung mit Pallas undheinemhßenius stleht: iÄpplalll 8.
Von zwei in Kreidemanier lit ograp irten, se r _se tenen 8.06111
stellt das eine den Kopf eines Kindes, das andere JGIIOII eines Jung-
lings vor, 4.