Volltext: A - CF (Bd. 1)

nleitung. 
genau gegeben werden, nicht hinreichend, und wenn auch die Lebens- 
zeit und das Kuustfach bestimmt ist, bleibt zur sicheren Orientiruug 
sehr oft gerade noch die Hauptsache im Hintergründe. ln Artikeln 
über anonyme, nur durch Ohitfern oder Buchstaben bekannte Meister 
darf die möglich genaue Zeitbestimmung, die charakteristische Würdi- 
gung und das Verzeichniss der Werke nicht fehlen; gesetzt auch, dass 
das Dunkel, welches den Namen einhüllt, nicht zertheilt werden kann. 
Die bisher zu wenig beachtete Bibliographie gibt aber nicht selten er- 
freuliche Aufschlüsse, und führt auch oft zur Entdeckung des Namens. 
Desswegen kommen in diesem Werke Meister vor, von deren Existenz 
sich in anderen Schriften über Kunst und Künstler keine Nachricht 
findet. Bei bekannten Meistern, Welche sich eines Monogrammcs oder 
der Initialen des Namens zur Bezeichnung bedienten, beschrankt sich 
der Text nur auf die Bestimmung der Lebenszeit, auf die Richtung der 
Schule und die kurze künstlerische Würdigung der Leistungen, wenn 
sich im Künstler-Lexicon bereits ausführliche Nachrichten über das 
Leben und das Wirken eines Künstlers finden. In diesem Falle wird 
auch kein neues Verzeichniss von Kupferstichen, Holzschnitten u. s. w 
gegeben, sondern immer nur so viel hervorgehoben, was zur Kenntniss 
der Werke mit Monogrammcn und Initialen nothwendig ist. Dagegen 
richtete ich aber ein besonderes Augenmerk auf die verschiedenen 
Blätter älterer Maler, Kupferstecher, Goldschmiede, Formschneider 
u. s. w., welche in den bestehenden Werken über Kupferstieh- und 
Holzschneidekunst nicht beschrieben sind. Das gebotene Werk enthält 
somit auch reiche Supplenieute zu Bartsch, Robert-Dumesnil, Heller, 
Ch.le Blanc etc.; vor allem aber ist auf das "Neue allgemeine Künstler- 
Lexicon" Rücksicht genommen, da gerade dieses Werk an Vollständig- 
keit und Richtigkeit gewinnen soll. Es wird jedoch bei ohnehin aus- 
reichendem, theils berichtigendem, theils aus neuen Forschungen ge- 
wonnenem Texte, nicht wiederholt, was einmal im Küstler-Lexicon ent- 
halten ist, nur die Werke mit Monogrammen und Initialen müssen Be- 
rücksichtigung finden, da es nicht gedient ist, nur kurzweg zu sagen, 
dass sich irgend ein Künstler eines zufälligen Werkzeichens statt des 
Namens bedient habe. Viele Monogrammen und Buchstaben ähneln 
sich, und somit könnte auch Verwechslung entstehen, wenn nicht die 
Gemälde, Blätter, Zeichnungen u. s. w. genauer beschrieben würden. 
Dem Kunstfreunde und Sammler liegt daran, damit ins Klare zu kom- 
men, und jene Aufschlüsse zu erhalten, nach denen er verlangt. Mit 
der kurzen Verweisung auf irgend ein Werk, welches er vielleicht nicht 
besitzt, ist ihm wenig gedient, da gerade die bestehenden Bücher über 
Zeichenkunde theils ungenügend sind, theils auch nicht jene Vollstän- 
digkeit enthalten, um zum sicheren Führer auf diesem räthselhaften 
und weitläuügen Gebiete der Kunstgeschichte zu dienen. Desswegen 
liegt es nicht in meiner Absicht, ein Monogrammen-Verzeichniss der 
bisherigen Art, ein zufälliges Hülfsbuch zu irgend einem Künstler-
	        
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