1733-
1735.
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1733- Unbekannter Goldschmied, welcher wahrscheinlich 1677 in
_ Nürnberg das Meisterrecht erlangte. Herr Börner
3 ä kennt ein seltenes, roh gestochenes Blatt mit dieser
Bezeichnung. Es stellt eine Tulpe und eine Narcisse
rvä A o vor, in einem Viereck von 2 Z. 1 L. Blätter dieser
Art wurden sa-mmt der Platte in der Lade der Gold-
schmiede niedergelegt.
1734. Giovanni Battista Ooriolano. Maler, Kupferstecher und
Formschneider aus Bologna, Bartolomeds Bruder, geb. 1589
B C f oder 1596, erscheint hier nur mit einem radirten und ge-
stochenen Blatte in Friesform. In der Mitte kniet ein Mann
vor der rechts sitzenden Königin, welche von ihren Frauen begleitet
ist. Links sieht man einige Männer. Die Buchstaben B. C. f. stehen
links oben, und zugleich ist ein aus LPB bestehendes Monogramm
beigefügt. Dieses deutet man auf Luca Penni Romanus, welcher aber
schon todt war, als Coriolano geboren wurde. Letzterer muss daher
das Blatt nach einer alten Zeichnung radirt haben. H. 2 Z. 11 L.
Br. 9 Z. 4 L. Ueber diesen Meister handeln wir auch unter der
Abbreviattir Cor., Corio. und Coriol. f. An dieser Stelle geben wir
Supplemente zum Peintre-graveur. Vgl. N0. 1726.
1735. Bartnlomeo ßotiolanmhFormschneider von Bologna, wurde
nac Zani 1599, nach Mal e 1590 ge-
BC 80' Raume boren, keiner dieser Schriästeller hat
B. F. 1647. aber eigen hinreichenden Beweis. lilllr
g . war Sc üler seines Vaters Ohristo ,
1638 und fand dann an Guido Reni eigen
weiteren Meister, nach dessen Zeichnungen er eine Anzahl von Blät-
tern in Helldunkel ausführte, meistens mit Anwendung von drei Platten.
Bartsch P. gr. XII. p. 208 ff. beschreibt 25 Holzschnitte von seiner
Hand. Sie datiren von 1627-1647. Der Tod des Künstlers soll 1649
erfolgt seyn. Jedenfalls ist Zani im Irrthum, wenn er ihn 1676
sterben lasst.
B. Goriolano war Ritter des päpstlichen Ordens der Santa Casa
von Loretto, und daher fügte er seinem Namen gewöhnlich den Titel
Eques bei. Obige Bezeichnung kommt auf folgenden Werken vor.
1) Der Friede und der Ueberiiuss unter zwei weiblichen Gestalten,
welche sich umarmen. Helldunkel von zwei Platten. H. 7 Z. 11 L.
Br. 5 Z. 8 L. BIVIII. Nr. 10. Wir machen auf folgende Abdrücke
aufmerksam.
I. Unten links steht: Saulo Guidotto Patritio Bonon. Itlustris. Bart?
Coriolanus Eq. D., rechts: G. R. In. BC. so Romae, und unten in
der Mitte: 1642.
II. In diesem Zustande liest man: Guido llhenus Bonon. Inuen. Bart.
Coriolanus Eq. sculp. Roma 1627.
III. Der Unterschied besteht darin, dass man rechts Romae statt Roma
liest. Auch fehlt die Jahrzahl.
IV. In diesem Drucke fehlen beide Inschriften, und links steht: Bart.
Coriolanus Incidit Bomae 1627.
Die Abdrücke von einer einzigen Platte, welche Bartsch XII.
p. 131 No. 10 beschreibt, sind sehr selten. Man kann sie für erster
Art halten, bevor die Tonplatte zur Anwendung kam.
2) Die hl. Jungfrau mit dem Jcsuskinde und dem kleinen Johan-
nes, welcher sich vor diesem neigt. G. R. In. B. C. EQ. F. 1647.
H. 6 Z. 6 L. Br. 5 Z. 8 L. Die ersten Abdrücke kommen von drei
Platten, beim zweiten Drucke wurde eine weggelassen.