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nannten Cataloge Ofters der Richtigkeit ermangeln. Ein Blatt dieser
Art kam uns nicht vor.
92. Antonio Fantuzzi da Trento soll nach Bartsch der Träger
dieses Zeichens seyn, so dass man nicht AA, sondern ANTF
K lesen muss. Bartsch gibt es auf der Monogrammentatel zu
B. XVI. N0. 2, und es ist wohl kein Zweifel, dass ein Blatt
mit demselben vorkomme. Aus dem Verzeichnisse der Radirungen des
A. Fantuzzi geht aber nicht hervor, wessen Inhalts das Blatt mit dem
gegebenen Monogramme sei. Wir haben es nicht vorgefunden, obgleich
im k. Cabinete zu München die Meister der Schule von Fontainebleau
stark vertreten sind. Uebrigens zweifeln wir nicht an der Richtigkeit
des Peintre graveilr. Das gewöhnliche Monogramm FantuzzPs besteht
aber deutlich aus den Buchstaben ANT und ANFT, wie unten an der
betreffenden Stelle zu ersehen ist.
Dass A. Fantuzzi nicht mit dem Formschneider Antonio da Trento
verwechselt werden dürfe, haben wir oben unter N0. 17 nachzu-
weisen gesucht.
93. Maximin Weisshöck? Auf den ersten Blick sollte man glauben,
dieses Zeichen bestehe aus den Buchstaben AA,
und desswegen möchte es wohl Brulliot I. 577.
dem Albert Altdorfer zuschreiben, obgleich es
in seinem Dictionnaire des Monogrammes unter
AM. zu suchen ist. Auch wir sind bemüssiget, das Monogramm unter
MA wieder einzuschalten, da es sicher aus diesen Buchstaben zu-
sammengesetzt ist.
Brulliot fand das erste der gegebenen Zeichen auf dem Bildnisse
eines jungen Mannes, welches ihm ganz in der Weise des A. Altdorfer
gemalt schien. Das zweite Zeichen, welches sicher demselben Meister
angehöret, fanden wir auf einem Gemälde, welches ebenfalls das Bild-
niss eines schönen jungen Mannes vorstellt. Er hält einen Brief in der
Hand, mit der Adresse: An Branl Hoppenach. Anno D7w. 1530. Statt
des Siegels hat das Couvert des Briefes das zweite'Zeichen. Dieses
Portrait ist auf Holz gemalt, und zwar vollkommen in Holbein's Manier.
Wir glauben, dass es jenes des Malers sei, und dass dieser mit dem
Maler Maximin oder Maxing in der k. Pinakothek zu München Eine
Person seyn dürfte. Das Gemälde in der genannten Pinakothek stellt
die Schreibstube eines Verwalters dar, welchem die Bauern ihre Ab-
gaben entrichten. In der Malweise stimmt es mit dem Bildnisse des
jungen Mannes mit dem Briefe, welches im Besitze des Malers Löhr
in München ist.
Man hat schon öfters bedauert, dass man den Maximin nur als
Meister des Hans Rudolf Manuel Deutsch, und durch das Bild in
München kenne, wir glauben aber, dass er auch unter den obigen
Monogrammen verborgen sei. Ferner halten wir diesen Meister mit
Maximin Weisshöck, welcher 1536 seinen Namen in das Buch der Zunft
zum Himmel in Basel eintrug, für Eine Person. Dieser Weisshöck
dürfte dann der Zeichner jenes Holzschnittes mit der Bekehrung des
Saulus seyn, welchen Bartsch IX. p. 434 beschreibt. Dieses Formschnitt-
äerk besteht in drei Blättern, deren jedes die Initialen MW trägt. Unter
W. werden wir noch einige andere Blätter von diesem Meister nennen.
94. Unbekannter Zeichner. Wir reihen hier nach dem Vor-
_ gange von Bartsch, Brulliot und Heller dieses Monogramm
M' unter AA ein, da diese Buchstaben herausgefunden werden
können, glauben aber, dass es sich nur um den Buchstaben M
handle, und dass der Querstrich ohne Bedeutung sei. Bartsch P. gr. XIII.