Volltext: A - CF (Bd. 1)

754 
1716. 
welches 28 Blätter enthält, und mit Holzschnitten versehen ist, unter 
dem Titel: Gli oscuri e difficilt passt delV opera di Vilrmzio. Mantova 
1558, fol. Als praktischer Architekt erwies er sich durch den Bau 
des schönen und reichen Thurmes der Kirche St. Barbara in Mantua, 
an welchem sein Name mit der Jahrzahl 1565 steht. Im Jahre 1570 
sollte er nach Mailand reisen, um die Pläne zum Dombaue einzusehen, 
seine Gesundheit war aber bereits so schwach, dass er die Reise nicht 
mehr wagte. Dieses erhellet aus Bertano's Brief an Martino Bossi, 
welcher in folgendem Werke abgedruckt ist: Disparerii in materia d'Ar- 
chilettura. Brescia 1572. So viel von Bertano, dem Architekten. 
Der Künstler war aber vermuthlich auch Maler; jedenfalls Zeichner. 
Seiner Beihülfe, wohl in architektonischer Hinsicht, bedienten sich die 
Maler Gio. Battista del Moro, Girolanlo Mazznola, Lorenzo und Ippo- 
lito Costa, Paolo Farinato, Domenico Brusasorci, Giulio Campi und 
Paolo Veronese. Giorgio Ghisi Mantuano hat nach Zeichnungen Ber- 
tano's in Kupfer gestochen. Sein Name steht auf dem grossen Blatte 
mit der Auferstehung der Todten, B. N0. 59. Links auf der Tafel 
liest man: IO. BAPTISTE BRITANO MANTUA. INV. Rechts auf 
einer zweiten Tafel: GEORGIUS DE GHISI MANTUAN. F. M. D. LIII. 
Ein zweites Blatt mit Bertano's Namen stellt das Urtheil des Paris dar, 
B. N0. 60. Rechts unten in der Ecke ist eine Tafel mit der Schrift: 
BAPTISTA BERTANUS MANTUANUS INVENTOR  GEORGIUS GHISI 
MANTUANUS FECIT. -M.DLV etc. Diese Composition verräth einen 
ausgezeichneten Künstler, da sie selbst den Vergleich mit jener RafaePs, 
welche Marc Anton gestochen ha.t, mit Ehren aushält. Das Blatt mit 
obigem Zeichen stellt den IIerkules vor, wie er die Hydra unter den 
Füssen hält. In der Einfassung bemerkt man mehrere allegorische 
Figuren, musikalische, geographische und andere Instrumente Links 
in halber Höhe ist das Täfelchen mit I. B. B. I N. V., und gegenüber 
ein anderes mit dem Namen: GEORGIUS. GHISI. MANTUAN. F. 
H. 13 Z. Br. 8 Z. G. Ghisi hat wenig andere Blätter mit so viel 
Sorgfalt gestochen, als dieses. Bartsch beschreibt es unter N0. 44. 
Man iindet es an der Spitze des oben erwähnten Werkes: Gli os-curi 
e difficili pass-i dclF opem di Vitruvio 1858. 
Man erklärt seit Bartsch (P. gr. XV. 1813 p. 373) den G. B. Ber- 
tano gewöhnlich mit Gio. Bat. Ghisi Mantuano für Eine Person, und 
gibt diesem den Beinamen Bertano oder Britailo, während andere ihn 
mit Weniger Grund Briziano nennen. Allein man muss zwei Künstler 
unterscheiden, wie wir unter I. B. MA., d. h. im Artikel des Gio. 
Battista Ghisi Mantuauo weiter auseinander setzen werden. Den Be- 
weis liefern theils auch die erwähnten Blätter des Georg Ghisi von 
1553-1554. Gio. Battista Mantuano hat 1550 wohl nicht mehr ge- 
lebt, da seine Blätter von 1528-1540 datirt sind. Das allegorische 
Blatt mit Z. B. M. 1557, auf welches wir zurückkommen werden, gehört 
dem Gio. Batt. Ghisi nicht an. Man kann aber die Initialen auf Zuan 
Battista Mantuano deuten, d. h. auf unsern Bertano. 
1716. Jacobus BOSSiIIS, ein Belgier von Geburt, übte in Rom die 
15-311, Kupferstecherkunst, wie wir bereits unter dem MonogrammBB 
1.171 N0. 1707 erwähnt haben. Das Zeichen findet man auf einem 
Blatte mit dem Evangelisten Matthäus und dem Engel zur Seite. 
Rechts am Piedestale steht: Cock exvvde E6 privilegio. Es gehört zu 
einer Folge der vier Evangelisten aus dem Verlage des Hieronymus 
Cock. Jedes dieser Blätter ist mit dem Zeichen und der Jahrzahl 
versehen. H. 12 Z. 3-4 L. Br. 8 Z. 3-8 L. Die Composition 
ist von A. Blocklandt von Montfort, welcher aber auf den Blättern 
nicht genannt ist.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.