BAR.
1685-
4686.
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Hinter ihr bemerkt man die halbe Figur des Nicodemus, und rechts
steht Johannes gegen Joseph von Arimathea gewendet. Links an einem
Stück hoher Mauer steht Magdalena mit fliegendem Haare, und oben
ist die Abbreviatur eingestochen. H. 9 Z. 5 L. Br. 6 Z. 8 L.
Bartsch beschreibt unter N0. 1 das Kreuzbild von 1576, und N0. 2
die Darstellung der Trauerscene, welche aber nicht als Kreuzabnehm-
ung zu bezeichnen ist. Nach Zani steht unter der Magdalena ein aus
A B. bestehendes Zeichen, mit D 'V oder Y darunter, doch soll man
diese Buchstaben nicht leicht herausfinden können. Die ersten Ab-
drücke erklärt dieser Schriftsteller als unauffindbar, und er muss da-
her jene mit dem erwähnten Zeichen als solche betrachten. Bartsch
bemerkt nichts davon, und auch kein anderer Schriftsteller kennt Ab-
drücke dieser Art. Das sehr schöne Exemplar im k. Cabinet zu Mün-
chen zeigt keine Spuren von einem zweiten Zeichen.
2) Christus am Kreuze, mit weiter Landschaft im Grunde. Unten
rechts: BAR: BRIX. Dieses Octavblatt ist nicht mit jenem grösseren
zu verwechseln, welches Bartsch N0. 1 beschreibt.
3) St. Hieronymus, wie er die Brust mit einem Steine schlägt.
Links bemerkt man den Löwen. Ohne Namen und Zeichen. 4. Dic-
ses Blatt schreibt Frenzel im Catalog Sternberg I. N0. 3609 dem Bar-
tolomeo zu.
1585. Bartolomeo Goriolano gehört zu gen belrühnlitesten italie-
nischen ormsc nei ern aus der
BART' EQVES F' ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Er hinterliess eine Anzahl sehr schöner Blätter, meistens in Hell-
dunkel von zwei oder drei Platten. Ein Blatt dieser Art, und nach
der Zeichnung von Guido Reni, stellt die Herodias mit ihrer Dienerin
vor. Letztere trägt das Haupt des Johannes auf einer Schüssel, und
beide sind in Kniestück dargestellt. Links steht auf der Tafel: Gvido
Rhenos Bon. In. Bart. Cor. Eqves F. Unten ist die Abbreviatur "1631
Corio. f." H. 6 Z. 11 L. Br. 6 Z. 6 L. Später wurde die Schrift
aus der Tafel genommen. Auf anderen Blättern dieses Meisters steht:
B. Cor F, und auch B. C.
1585. Fra Bartolomeo di Sa? lgaigo. auch Bacciobdtella Porta
t" und ein ac rate genannt, e auptet im
BART FLORN OBD Künstler-Lexieon XI. S. 518 einen so aus-
PDICATOR- führlichen Artikel, dass wir uns hier kurz
fassen müssen. Das Gemälde mit der Inschrift ist bereits erwähnt,
die Bezeichnung war uns aber unbekannt. Es stellt die hl. Jungfrau
mit dem Kinde auf dem Schoosse vor, umgeben von vier musicirenden
Engeln, lauter Figuren in Lebensgrösse. Unten auf dem Fussboden
in der linken Ecke steht: BART. FLORN. ORD. PDICATOR. Oben
ist eine schmale Tafel mit der Schrift: MATER DE! 1515. Dieses
herrliche Bild ist im Museum der k. Eremitage zu St. Petersburg.
Ein zweites Gemälde mit dieser Inschrift ist uns nicht bekannt.
Auf dem berühmten Gemälde der Vermählung der hl. Catharina im
Museum des Louvre steht: F. BART". FLOREN. 03.15 PRE. MDXI.
Dieses Gemälde war nach Vasari ursprünglich für die Kirche S. Marco
in Florenz bestimmt, im Jahre 1512 schenkte es aber der Senat dem
Bischof Jacob Hurault, dem Gesandten des Königs Ludwig XII. bei
der Republik Florenz. Bartolomeo malte für San Marco dieselbe Vor-
stellung zum zweiten Male. Vgl. O. Mündler, Essai d'une analyse eri-
tique de la native des tableauw du Musäe national du Louvre p. 86.
Diejenige Stadt Italiens, in welcher Fra Bartolomeo in seiner vol-
len Grösse erkannt wird, ist Lucca. In S. Romano daselbst sind
Monogrammisten. 52