BAL.
1674.
735
B. N0. 24-50. Ein zweites Blatt dieser Folge stellt den König Ta-
tius vor, wie er durch den Verrath der Tochter des Tarpejus das Ca-
pitol in seine Gewalt bekommt. Auf diesem Stiche steht BA. FON.
H.5Z.2L. Br.6Z.9L.
Das Verzeichniss bei Bartsch können wir um ein geätztes Blatt
bereichern. Es stellt die Flucht der hl. Familie vor. Diese kommt
rechts einen Weg herab, und im Vorgrunde der bergigen Landschaft
bemerkt man zwei Baumstämme. Rechts in der unteren Ecke steht:
Battista H. 4 Z. 6 L. Br. 7 Z. 6 L. Ein zweifelhaftes Blatt
mit einem sitzenden Wassergotte ist ebenfalls BA. F0. bezeichnet.
H.5Z.8L. Br.3Z.8L.
Ferner erwähnen wir ein Blatt mit dem Galvarienberge, welches fast
dieselbe Composition enthält, wie jene bei Bartsch N0. 14, jedoch in
anderem Formate, da dieses in die Höhe geht, und oben abgerundet
ist. Am Steine unten in der Mitte bemerkt man die Spuren einer
ausradirten Schrift, und darunter steht: Jo. Bap. Fcntana. Die Unter-
schrift des Blattes besteht in einer lateinischen und in einer deutschen
Zeile: Venite ad me omnes etc. Kumbt zu mir alle etc. In der oberen
linken Ecke ist eine neunzeilige Inschrift: S-icut Moyses etc, in der
rechten Ecke eine eilfzeilige Schrift: Gleich wie Moyses etc. Höhe mit
dem Rande 11 Z. 3 L. Br. 7 Z. 4 L.
w" BALDVNG
dessen Name auf zwei
B seltnexiHolzschnitten
vorkommt, und auch
noch auf einem drit-
ten mit der voran-
gesetzten Abbrevia-
1 tur I0., wird ge-
wöhnlich mit dem Maler Hans Baldung Grün identificirt; es ist aber
auffallend, dass der Name gerade auf drei Blättern mit Pferdegruppen
steht, während auf anderen Holzschnitten und auch auf Knpferstichen
ein aus H G B bestehendes Monogramm zu bemerken ist, welches
wohl mit Recht auf Hans Balduug Grün gedeutet wird. Letzterer
wählte seine Stoffe gewöhnlich aus der Bibel und Legende, und begab
sich sogar auch auf jenes Gebiet, welches man dem Genre einräumt.
Keines der von Bartsch P. gr. VII. p. 301 ff. beschriebenen Blätter
trägt aber den Namen Baldung, und es ist daher wohl kaum zu gewagt,
unter Johannes Baldung einen jüngeren Meister zu vermuthen, da. der
Monogrammist H G B schon um 1496 Meister war, indem ihm die
Mönche der Abtei Lilienthal in Baden zu jener Zeit die Ausführung
mehrerer Altarwerke anvertrauten. Seine Holzschnitte datiren von
1510-1519, und er scheint daher 1534 nicht mehr gearbeitet zu haben,
obgleich er erst 1545 starb.
1) Gruppe von sieben Pferden, wovon das eine gebissen wird.
Rechts nach unten auf einer Tafel: BALDVNG 1534. B. N0. 56.
H. 11 Z. 9 L. Br. 8 Z.
2) Gruppe von fünf Pferden, darunter ein pissendes. Rechts
unten auf der Tafel: BALDVNG FECIT 1534. B. N0. 57. H. 8 Z.
4 L. Br.1'2 Z. 3 L.
3) Gruppe von sieben Pferden im Walde. Unter den Beinen des
einen ist ein Affe bei der Tafel mit: I0. BALDVNG FECIT 1534-.
11.12 Z. 3 L. Br. 8 Z. 4 L.
4) Der im Stalle schlafende Knecht. Im Grunde steht ein Pferd,
und rechts betrachtet die Hexe mit der Fackel den Schlafenden. Rechts