Volltext: A - CF (Bd. 1)

15) Ein verschlungenes Laubwerk mit einer Frucht. Unten rechts 
das Zeichen. H. 1 Z. i L. Br. 1 Z. 4 L. Aeusserst seltenes Blatt. 
16) Landschaft mit einer Stadt und mit fernen Bergen. Links gegen 
die Mitte zu erhebt sich ein Baum auf Felsen, welche nach vorne ab- 
dachen und da mit Gesträuch bewachsen sind. Im Mittelgrunde breitet 
sich die Stadt aus, deren Häuser auch nach vorn gegen rechts reichen. 
Auf dieser Seite ziehen sich Bäume die Anhöhe hinauf, und drei 
kahle Berge sieht man am Horizont. An dem mittleren ist eine Burg, 
und links oben in der Ecke das sechste Zeichen. H. 6 Z. 4 L. Br. 8 Z. 7 L. 
Dieses Blatt ist in der Weise dessjenigen behandelt, welches wir 
oben N0. 46 unter dem unserm Künstler zugeschriebenen Monogramm A 
erwähnt haben. 
Zu den von Bartseh beschriebenen Stichen bemerken wir auch 
noch, dass es von N0. 15, 21 und 26 neue Abdrücke gebe, da die 
Platten noch existiren. Das Bildniss des Dr. M. Luther, B. 61, ist 
das erste, welches in Kupfer gestochen wurde. 
 Holzschnitte. 
17) Der hl. Hieronymus im Schreiben begriffen. Hinter ihm ruht 
der Löwe. Höchst seltener Originalfoimschnitt. H. 2 Z. 9 L. Br. 1 Z. 11 L. 
18) Die Madonna mit dem Kinde in einem Gewande mit Fransen 
und gestickter Achselverziernng. Das Haupt ist mit einem Tuehe be- 
deckt, oben mit eingestickter Sonne. Kniestück aus der frühesten Zeit 
des Meisters. H. 6 Z. 9 L. Br. 3 Z. 7 L. 
Vgl. WeigePs K.- Catalog N0. 19,737. 
19) Der Sündenfall und die Erlösung des Menschen durch das 
Leiden und den Tod des Heilanrles, B. 1-40. H. 2 Z. 8 L. Br. 1 Z. 9 L. 
Die alten Abdrücke dieses seltenen Werkes sind auf compaktes, 
aber ziemlich feines Papier gemacht, und von grossci- Reinheit der 
Schwärze. Einen Text fanden wir nicht vor. Die Zahl der Blätter 
gibt Bartsch bekanntlich auf 40 an. 
Im Jahre 1604 vereinigte der BuchhandlerGeorg Ludwig Frobenius 
 F.) 38 Blätter zu einem Stammbuche, und gab sie mit lateinischen 
Ueberschriften aus der Bibel, und mit bezüglichen Stellen der Kirchen- 
väter unter folgendem Titel heraus: „Alberti Dureri Noriberg. German. 
Icones sacrae, in historiam salutis humanae, per redemptorcm nostrum 
Jesum Christum dzc. Nunc primum e tenebris in lucem editae 1604, 4." 
Es ist auffallend, dass Frobenius diese Blätter für Dürcr's Arbeit hielt, 
da fast ein jedes das Zeichen Altdorfeüs trägt, und weder Zeichnung 
noch Schnitt an Dürer erinnert. Die neuen Abdrücke, welche auf der 
Rückseite keinen Text haben, sind auf roheres Papier gemacht, als die 
alten. Es ist aber ebenfalls ziemlich fest, doch die Schwärze nicht so 
glänzend, wie in den sehr seltenen guten alten Drucken. Weigel 
werthet die neuern auf 10 Thlr. 
20) Die St. Cassianskirche in Regensburg, mit einer Prozession zur 
Statue der hl. Jungfrau. H. 20 Z. 6 L. Br. 14 Z. 6 L. 
Bartsch scheint dieses Blatt nicht für Altdorfefs Arbeit gehalten 
zu haben, es liegt aber jedenfalls eine Zeichnung desselben zu Grunde. 
Auch der Schnitt ist so gelungen, dass man die unmittelbare Theil- 
nahme des Künstlers vcrmuthen könnte. Man muss aber nach einem 
alten Abdrucke urtheilen. Die gewöhnlichen Exemplare stammen aus 
neuerer Zeit. 
21) Die Marienkirche in Regensburg, welche 1519 nach der Ver- 
treibung der Juden auf der Stelle der demolirten Synagoge erbaut wurde, 
wie links in lateinischer, rechts in deutscher Sprache angegeben ist.
	        
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