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1615
1619.
1615- Franz Brun, Kupferstecher. Den gegebenen Buchstaben iindet
man auf einer Copie nach A. Dürer's Blatt, welches unter dem
b Namen der Maria an der Mauer bekannt ist, B. No.40. Die heil.
Jungfrau sitzt mit dem Kinde im Schoosse auf einem Steine, und Beutel
und Schlüsselbund hängen an ihrem Gürtel herab. Im Grunde zeigt
sich ein Theil der Stadt. Im Originale steht über dem Zeichen Düreris
rechts an der Mauer die Jahrzahl 1514, die mit b bezeichnete Copie
ist ohne Datum. H. 5 Z. 6 L. Br. 3 Z. 7 L.
Diese Vorstellung ist von Franz Brnn auf Kupfer copirt, und der
Buchstabe b bezieht sich daher höchst wahrscheinlich auf ihn. F. Brun
arbeitete um 1560, und copirte auch die kleine Passion von Dürer.
Man nennt sie aber gewöhnlich die Reichisehe Copie. Der um 1629
in Cöln lebende Meister Franz Brun darf nicht mit ihm verwechselt werden.
1616. Johann Besicken, Bricfmaler und Buchdrucker. Dieses
w. Zeichen findet man auf einem Holzschnitte, welcher die
Madonna mit dem Kinde vorstellt, 111 einer aus Laubwerk
lflx bestehenden Einfassung. Unten in Mitte der Leiste auf
einer Art Gesims steht der Buchstabe b weiss auf schwarzem
Grunde. H. von den ausseren hlinfassungslinien 3 Z. H L. Br. 2 Z. 8 L.
Der Initial b bezieht sich höchst wahrscheinlich auf den Buchdrucker
und Formschneider(Bricfmaler?) Johann Bcsicken, welcher mit Martinus
von Amsterdam in Rom eine Druckerei errichtet hatte. Das erwähnte
Blatt kommt in einem von ihnen in Rom 1500 gedruckten Büchlein vor,
welches im Ganzen 10 Blätter mit dem deutschen und römischen Wap-
pen enthält, und unter folgendem Titel erschien: In dem buechlin stet
geschriebä wie Rome gepaut umrt etc. Am Ende: Gctruchct zu Rom durch
Jolmnnö Besilrczt und lllartinum Amsterdam: in dem iar als man zalt
MCCCCC. In diesem Werkchcn findet man auch das Monogramm des
Martin von Amsterdam, ein schicfos M mit Quer-strich im Schilde, welches
an betreffender Stelle vorkommt.
1617. Zeichen eines unbekannten älteren Kunstsammlers. Er
druckte diesen Buchstaben mittelst eines Stempels seinen Blättern
b _ auf, und man darf daher keinen Künstler darunter vermuthen,
Der Kunstfreund lebte in der frühen Zeit des 17. Jahrhunderts,
1618. (larl Ludwig Beckmann, Zeichner und Maler in Düsseldorf,
gehört zu den tüchtigsten jüngeren Künstlern
der Schule dieser Stadt. Er malt Genrebilder
und Thierstücke, welche von eben so grosser
Naturivahrheit, als brillant in der Färbung sind.
ß Dann ist er auch durch schöne Zeichnungen in
Aquarell, und durch Illustrationen in Holzschnitt
bekannt. Auf Blättern dieser Art, sowie auf Lithographien findet man
das Zeichen des Künstlers. Auf einer grossen farbigen Lithographie
mit todtem Geflügel auf einem bedeckten Tische (Birkhahn, Wachtel und
Feldhuhn) steht rechts oben das grosse Cursiv B über der J ahrzahl 1856.
Links von letzterer ist der Buchstabe M (Maler), rechts Drf. (Düssel-
dorf). Der grosse Buchstabe, doch wohl auch kleiner, steht wahr-
scheinlich auch auf Gemitlden des Künstlers.
1619. Giovanni Batista Biscara, HlSt0rl8llmalel' von Nizza, machte
seine Studien in Rom, und wurde 1822 als Professors Di-
rettore an die Akademie in Turin berufen, wo er zahlreiche
Schüler heranbildete. Der König von Sardinien ernannte
ihn auch zu seinem ersten Maler, so dass Biscara keiner
' wichtigen Kunstunternehmung fern blieb. In der k. Resi-