Volltext: A - CF (Bd. 1)

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1591. Medailleure und Münzmeister. Der Buchstabe B. steht auf 
Bq B  vielen Münzen und Medaillen, er bezieht sich aber nicht 
1033 B allein auf Künstler und Beamte, sondern 1st auch als Zeichen 
'  der Münzstände, der Länder, Städte und Stifte, und der 
Münzstätten zu betrachten. Auch eine andere Bedeutung kann dieser 
Buchstabe haben, wie Baro, Baronet; Batard (mit Querstrich), Beatus, 
Beata, Benedictum, Bajocco, Bolognino, Brot, Bier, Stadtthore als Ein- 
lasszeichen 8m. Wir berücksichtigen hier nur die Graveure und Münz- 
meister, und verweisen in anderer Hinsicht auf F. W. A. Schlickeysen: 
Erklärung der Abkürzungen auf Münzen des Alterthums, des Mittel- 
alters und der neueren Zeit, sowie auf Denkmünzen und münzartigen 
Zeichen. Berlin 1855.  
Bonachius, Münzmeister in Edinburg von 1363-1393. 
Franz Besinger, Münzmeister in Augsburg um 1441-1444. 
Booth, Erzbischof von York, Münzaufseher von 1477-1480. 
Brasche, Münzmeister in Güstrow 1495-1497. 
Bechot, Stempelschneider in Paris, um 1555-1560. Auf fran- 
zösischen Münzen des 15. Jahrhunderts, auf solchen der Könige Carl VII. 
und Ludwig XI., bedeutet der Buchstabe B die Münzstätte in Bonrges, 
von 1539 an Rouen. Bechot war Graveur des Königs Heinrich II. Das 
B. auf Münzen des Fürsten von Dombes ist zur Täuschung aufgesetzt, 
und soll die Münzstätte in Rouen bedeuten. Diese Stadt hatte ein 
Privilegium, wie mehrere andere Städte Frankreichs. Diese Befugnisse 
wurden nach und nach eingezogen. 
Beschel, Münzmeister in Coburg 1578-1608. 
Nikolaus Briot aus Lothringen gehört zu den berühmtesten 
Stempelschneidern des 17. Jahrhunderts. Er erfand das Taschenwerk, 
welches aber 1616 in Paris nicht berücksichtiget wurde, so dass der 
Künstler nach England ging, wo König Oarl I. seine Kunst eben so 
wohl zu würdigen wusste, als seine Erfindungen. Man findet zwei Me- 
daillen mit dem Bildnisse dieses Fürsten, wovon die eine mit B, die 
andere 1633 B bezeichnet ist. Eine dritte Medaille mit der Büste 
dieses Königs trägt den Namen des Künstlers. Im Jahre 1642 wurde 
endlich Briot General-Münzgraveur in Paris. Der Buchstabe B auf 
englischen Münzen des 15., 17. und 18. Jahrhunderts bezieht sich auf 
die Münzstätte in Bristol. Unter N. B. kommen wir auf Briot zurück. 
T. Brenner, Münzmeister in Hannover, 1619-1628. Der Buch- 
stabe B kommt auf Münzen vor. Auf anderen Geprägen steht T. B. 
Agostino Bellagrandi, Münzmeister in Ferrara, 1622-1624. 
Er zeichnete auch Münzen mit "K. n_ 
Bushel, Münzmeister in Aberystwith und Oxford, war um 1646 
thatig. Man muss die mit B. bezeichneten, in Bristol geprägten Münzen, 
von den seinigen unterscheiden. 
J. G. Bittner, Münzmeister in Cassel, 1660-1680. Auf anderen 
Geprägen steht I. G. B. 
Heinrich Bonhorst wurde 1674 Münzmeister in Clausthal, 1695 
Münz-Direktor, und starb 1711. Die unter seiner Leitung geprägten 
Münzen sind mit B. oder H. B. bezeichnet. An seineStelle trat Hein- 
rich Christian Bonhorst. Er war von 1702-1711 Münzgraveur, und 
von 1712-1725 Direktor der Anstalt. Auch Bonhorst jun. zeichnete 
mit B. Auf anderen Geprägen steht H. C. B. 
Johann Georg Breuer, oder Brever, war um 1675-1685 
thätig, und bekleidete als Medailleur zugleich auch die Stelle eines 
Münzmeisters. Er fertigte eine Schaumünze auf den grossen Churfürsten 
von Brandenburg, lebte auch einige Zeit in Schweden, um dem Könige 
Carl XI. seine Dienste zu weihen, und wurde dann von den Herzogen
	        
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