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1585 1586.
Ranges zu betrachten, doch beurkundet es
Es ist B. f. bezeichnet.
zwar nicht als Werk ersten
einen schätzbaren Meister.
1585. Louis Martin Bonnet, Zeichner und Kupferstecher, wurde
B 1743 in Paris geboren, und gehört zu den fruchtbarsten, aber
f: fast vergessenen Künstlern der älteren französischen Schule. Er
lieferte mehr als 800 Blätter, theils im grössten Formate. Darunter
sind einige Stiche in schwarzer Manier, wie das Bildniss Ludwig's XVI.
In St. Petersburg arbeitete der Künstler ebenfalls Bildnisse in schwarzer
und in Crayon-Manier aus. Darunter sind jene der Kaiserin Catha-
rina II., und des Grossfürsten Paul Petrowitsch die bemerkenswerthesten.
Bonnet hielt sich für den Erfinder der Tusch- und Crayon-hlanier, ohne
zu bedenken, dass er hierin an Demarteau einen Vorgänger, und dieser
selbst nur das Verfahren älterer Meister wieder aufgenommen hatte.
Er glaubte aber insoferne ein Recht auf die neue Eründung zu haben,
weil er Zeichnungen in Pastelstiften auf Kupfer nachzuahmen suchte.
Er gab darüber auch eine Schrift heraus: Le pastel en gravure, invente
e! emecutä pur Louis Bonnet en 1769 . compose de huit epreuves qm) in-
diquent les difiizrens degres. Seine Stiche in Zeichnungsmanier sind sehr
zahlreich. F. Boucher, J. M. Vien, L. J. F. de La Grenee, J. B. H. Des-
hayes, J. B. Grenze, C. Vanloo, P. J. Lutherbourg u. s. w. boten ihm
Vorbilder. Ein Theil dieser Blätter ist schwarz, ein anderer Theil
roth gedruckt. Auch Schwarzdrucke mit weisser Höhung, und bunt
gedruckte Blätter kommen vor. Auf einer Anzahl von Stichen dieses
Meisters findet man das gegebene Monogramm. Das Zeichen in der
unteren Bauchung des B bedeutet eine Mütze (bonnet) als Anspielung
auf den Namen des Künstlers. Sein Todesjahr ist unbekannt.
L. M. Bonnet gab einen Catalog der Blätter seiner Art heraus:
Cntalogue d'Estempes dans le nouveau genre de gravure par le 5'.
Bonnet gratifie Pensionne du Boi pour Vinvention de ces nouvelles gravures.
A Paris rue St. Jacques au coin de celle da la Parcheminerie, au Magazin
Anglais. 37 Seiten in 8. Nach diesem Cataloge verzeichnet Ch. le Blanc,
Manual de PAmateur d'Estampes I. 457 if. 561 Blätter. Das Mono-
gramm des Meisters fügt er nicht bei.
1535. Giovannl Francesco Barbieri, genannt Guercino, geb. zu
B_ Cento den 2. Februar 1590, gest. den 22. Dezember 1666. Auf
f die Biographie dieses berühmten Meisters können wir hier nicht
eingehen, da. sie genugsam bekannt ist. Auch haben wir im Künstler-
Lexicon I. S. 264 über ihn gehandelt. Bemerkt sei nur, dass J. A. Calvi
1808 in "Bologna. Notizzie della Vita e delle Opere de! Cav. Gio. Francesco
Barbieri dato ü Guercino herausgegeben habe. Im Jahre 1842 erschien
zu Bologna eine neue Auflage mit Anmerkungen. Bartsch P. gr. XVIII.
p. 361 beschreibt zwei Originalrndirungen von Guercino, und fügt auch
etliche zweifelhafte Blätter bei. Ein solches ist das folgende.
1) Landschaft mit zwei Figuren von Männern. Sie stehen im Mittel-
grunde rechts, und der eine deutet nach dem mit Bäumen bewachsenen
Hügel, welcher sich in der Mitte erhebt. Rechts unten steht B. f.
H. 4 Z. 8 L. Br. 6 Z. 3 L- _B. N9. 2. Die Zeichnung zu diesem
Blatte ist jedenfalls von Gilercluo, dle Radirung will ihm aber Bartsch
nicht zuschreiben.
2) Brustbild eines Mannes in orientalischer Kleidung. Mit B. f. be.
zeichnet, fol. Dieses Blatt legt Rost III. S. 314 dem Guercino zu,
Bartsch übergeht es. Es verhält sich wahrscheinlich wie mit der
obigen Radirung.