1563.
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Bartsch P. gr. XV. p. 184-233 beschreibt 85 Blätter, welche grössten-
theils mit dem Würfel bezeichnet sind. Nur wenige tragen die Buch-
staben B V., worüber an betreiTender Stelle gehandelt wird. Ohne
Zeichen sind nur die Blätter bei Bartsch N0. 23, 28, 71, 80, 83-85.
Zusätze zum Peintre-graveur.
i) Das Bildniss des Papstes Julius III., halbe Figur gegen links,
in einem verzierten Oval mit Sphinxen und Fruchtbüscheln. Mit dem
Zeichen. H. 11 Z. Br. 8 Z. Dieses sehr seltene und schöne Blatt
ist im Cataloge des Dr. B. Petzold beschrieben.
2) Die Verkündigung an Maria. Die hl. Jungfrau sitzt rechts am
Bettische, und wendet sich gegen den links hereinschwebenden Engel.
In der Mitte oben schwebt der hl. Geist. Mit dem B auf dem Würfel
links bei der Thüre. H. 5 Z. 8 L. Br. 11 Z. 4 L. Dieses seltene
Blatt beschreibt Brulliot in der Table generale N0. 730. Er hatte nur
von einem einzigen Exemplare Kunde, von jenem in der Sammlung
des Erzherzogs Albert von Sachsen-Teschen. Das Blatt kommt aber
auch in anderen Catalogen vor, wie bei Cerroni, Mark Masterman Sykes,
Ottley, Sternberg-Manderscheid, Dr. B. Petzold und Otto. Im ersten
Drucke fehlt die Adresse: Romae Ant. Lafrery. Exemplare dieser Art
gehören zu den grossen Seltenheiten.
3) Die Kreuzigung Christi, angeblich nach einer Zeichnung von
Rafael. Mit dem Würfel und der Jahrzahl 1532. H. 8 Z. 8 L.
Br. 7 Z. 3 L. Eine Darstellung dieser Art besass der Kunsthandler
Grünling in Wien, und er hielt das Blatt für noch unbeschrieben. Es
ist daher nicht mit der gleichgrossen Kreuztragung B. N0. 2 zu ver-
wechseln.
4) Christus am Kreuze zwischen den beiden Schachern. Rechts
vorn ist Maria von den Frauen umgeben, und im Grunde sieht man
Soldaten. Am Fusse des Kreuzes erhebt der römische Centurio die
Arme zu dem Heilande. Mit dem Zeichen, und der Jahrzahl 1532
rechts unten. H. 7 Z. 8 L. Br. 8 Z. 6 L. Brulliot macht in der
Table generale des monogrammes No. 730 auf ein Blatt mit Christus
am Kreuze zwischen den Schächern aufmerksam, und fügt es den von
Bartsch beschriebenen Blättern als Supplement bei. Zanetti (Cabinet
Cicognara N0. 966) glaubt, das von Brulliot erwähnte Blatt sei jenes,
welches Bartsch No. 3 beschreibt, und „La conversion du Centenier"
betitelt. Brulliot gibt das Mass an, wie Bartsch (H. 8Z. 2L. Br. 5Z.
9 die obige Grösse bestimmte aber Grünling in Wien, welcher das
Blatt ebenfalls als dem Verfasser des Peintre-graveur unbekannt be-
zeichnet. Indessen weichen die Massangaben öfter ab, und somit könnte
dennoch die Darstellung jene bei Bartsch N0. 3 seyn. Die Composition
legt man dem Rafael bei, die Zeichnung stimmt aber im Stiche nicht
vollkommen mit jener dieses Meisters, woran gewöhnlich der Stecher
die Schuld tragt.
5) Das Seegefecht, oder der Raub der Helena, B. No. 78. H. 9 Z.
Br. 14 Z. 10 L. Im ersten höchst seltenen Drucke fehlt rechts unten
der Würfel mit dem Buchstaben B. Auch ist das Blatt in diesem Zu-
stande ohne Inschrift und Adresse. Beim zweiten Drucke wurde der
Würfel mit B eingestochen, und im Rande steht: "Raptus Helenae."
Rechts fügte Anton Lafreri seine Adresse bei.
6) Der Fries mit den Kindern, deren Zug ein auf der Ziege rei-
tender Knabe eröffnet. B. No. 36. H. 3 Z. 9 L. Br. 15 Z. Im
ersten, sehr seltenen Drucke ist rechts auf dem Würfel das B nicht
eingestochen. Die zweiten Abdrücke haben das B und die Adresse des
Anton Lafreri. Die gegenseitige Copie ist ohne Zeichen.