Volltext: A - CF (Bd. 1)

1560 
1563. 
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Seine Stichweise verräth indessen keinen italienischen Künstler, sondern 
nähert sich jener der Wierx, deren Zeitgenosse der Künstler war. Wir 
vermuthen daher unter dem Namenszeichen den Johann Baptist Barbe 
von Amsterdam, welcher um 1590-1610 mehrere Blätter nach M. de 
Vos, A. Diepenbeck, Theodor van Loo u. A., und auch nach eigener 
Composition gestochen hat. Sehr schön und selten ist ein Blatt mit 
der Madonna und St. Anna, welche im Vorgrunde von einem fürstlichen 
Paare verehrt werden. Die beiden Wappen oben deuten an, dass die 
Donatoren der französischen Königsfamilie angehören. Im Rande steht: 
Pulcher es: dileclus meus. Dediä d. la REYNE. ParAnne Moncomet, kl. fol. 
Dieses Blatt brachte uns auf die Idee, dass auch die unten erwähnte 
Pietät nach Marc Anton von Barbe gestochen sei, da es überdiess auch 
bekannt ist, dass dieser Künstler in Italien Studien gemacht habe. 
1) Der Leiclmam des Herrn auf dem Boden ausgestreckt, und von 
Maria und den hl. Frauen beweint. Unten gegen die Mitte ist das 
Täfelchen des Marc Anton, und rechts das hionogramm des Stechers. 
Im itnteren Rande steht: Vulneratus es: propter lransgressionea nostras etc. 
H. 8 Z. Br. 6 Z. 
2) Christus das Kreuz tragend. Mit dem Zeichen, und in der Grösse 
des obigen Blattes.  Diese beiden Blätter dürften zu einer Folge ge- 
hören. Sie sind fein gestochen, und erinnern in der Behandlung an 
die Schule der Wierx. Vgl. auch den folgenden Artikel. 
156i). Joos Boscher, oder Bouschere, war gegen Ende des 16. Jahr- 
hunderts Kunsthandtler in Amsterdam, und verlegte mehrere 
B Blätter der Wierx, auf welche er ein Privilcgium hatte. Er 
ßnaliess auch Bildnisse stechen, welche theils mit dem Mono- 
gramme, theils mit dem Namen bezeichnet sind. Indessen hatte auch 
der oben erwähnte Kupferstecher Johann Baptist Barbe einen Kunstverlag, 
da. auf einigen Blättern nur dessen Adresse steht. Es wäre daher möglich, 
dass auch Blätter desselben mit dem Verlagsmonogramme versehen seien. 
1561. Unbekannter Zeichner, wenn nicht Johannes Wierx. Man 
 findet kleine Blätter mit biblischen Darstellungen, welche Jo- 
B471! hannes Wierx gestochen hat. Der Erfinder ist darauf nicht an- 
gegeben, und daher glauben wir, dass das Zeichen sich auf Wierx selbst 
beziehe, da es öfters mit dem Buchstaben W in Verbindung ist. Die 
Blätter sind in Octavo, und gehören wohl in ein Bibelwerk. 
1552. Jeronymus Boschart, oder Bosschart, gehört zu denjenigen 
 Künstlern, welche die holländischen Schriftsteller übergangen 
BMVWW- haben. Er malte Schlachten, und war in der zweiten Hälfte des 
17. Jahrhunderts thätig. Wir haben von ihm eine Folge von wenigstens 
8 Blättern, welche verschiedene Cavaleriegefechte vorstellen, unter dem 
Titel; Variae pugnae velitares etc. Afbeeldingh van verscheyde Batailien 
geinventart door Jeronimus Boschart. Nicolazts Vissuher exc. Ein Blatt 
hat das Monogramni des Lucas Vorsterman jun., qu. 8. 
Brulliot I. No.1017 schreibt das obige Zeichen dem Jacques Bour- 
guignon zu, und gibt auf dem ersten Blatte mit dem lateinischen Titel 
die Adresse von F. de Wit an Diese Abdrücke dürften nun die ersten 
seyn, und Nicolaus Vischer, der Sohn des Jan Clasz. Viecher, fügte 
dann ein holländisches Titelblatt bei.  
1553. Der Meister mit dem Würfel. Maestro dßl D640, Mime 
1  au DÖ 616., irrig Beatricius genannt. Ueber dem 
Träger dieses Zeichens, welcher viele schöne und werth- 
K  volle Kupferstiche hinterliess, schwebt noch immer ein 
  Dunkel, und wir können daher nur referiren, was von 
x ihm gesagt wurde. Nach einer nicht sehr alten Tra-
	        
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