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1527.
zur landschaftlichen Darstellung, meist mit Architektur. Die königlichen
Villen Charlottenhof und Gliiiicke dienten ihm von verschiedenen Seiten
zu reizenden Bildern, gesetzt auch, dass sich über Potsdam kein ita-
lienischer Himmel wölbt. Seine Ansicht des Domes von Meissen ist
durch den grossen Stahlstich von H. Fincke bekannt. Im Künstler-
Lexicon XV. S. 263 haben wir ausführlich über diesen Meister gehan-
delt, und daher bemerken wir nur noch, dass mehrere Gemälde, be-
sonders kleinere Bilder aus der früheren Zeit mit dem Monogramme
bezeichnet sind. Schirmer liebte aber im Allgemeinen kein grosses
Format, und nur bei besonderer Veranlassung führte er im Grossen aus.
Die Namensbuchstaben stehen gewöhnlich zwischen der Jahrzahl. So
ist das erste Zeichen von der Jahrzahl 1840 begleitet. Man findet es
auf einem kleinen Bilde in der Gallerie des Fräuleins E. von Waldenburg,
welches eine Villa am Commersee bei Abendbeleuchtung vorstellt. Das
zweite Zeichen mit der Jahrzahl 1031 steht auf zwei Gemälden, von
welchen das eine den Blick auf das Thal von Narni gewährt, das an-
dere den Monte Soratte zwischen Narni und Otricoli zeigt. Und so
wiederholen sich die Monogrammen auf mehreren Gemälden mit geringer
Abweichung. Sein berühmter Namensvetter J. 180111111181" in Düslsel-
dorf, bediente sich eines aus WI S und WS ge iceten, ganz versc ie-
denen Zeichens, sowie auch die Richtung dieses Meisters eine andere ist.
1525. Unbekannter Kupfersteoher, oder Goldschmied, welcher um
1550 thätig war, wie wir durch Herrn E. Harzen wissen.
Letzterer fand im Bodley'schen Museum zu Oxford ein trocken
radirtes und gestochenes, im Ganzen geringes Blatt, welches
WCopie eines Theiles der Fons juvcntutis von H. S. Besam ist,
Bartsch VIII. p. 244 N0.165 der Holzschnitte desselben. Das
Original enthält eine reiche Composition von Figuren jeden
Alters und Geschlechtes, welche sich baden. Der Holzschnitt besteht
in vier Blättern, welche Bartsch nicht einzeln beschreibt. Er gibt eine
Breite von 40 Zoll an. Unser Monogrammist hat vielleicht das ganze
Werk nachgebildet, nnsers Wissens geschieht aber hier von einem Theile
desselben zum ersten Male Erwähnung. Das Blatt hat eine verkehrt
einradirte Jahrzahl, anscheinlich 1550.
1526. Unbekannter lladirer, welcher wahrscheinlich im 17. Jahr-
Uxi hunderte zu Nürnberg thätig war. Die gegebenen Namens-
flß-M buchstaben, leicht eingeritzt, fand Börner im Unterrande
eines mittelmässigen Bildnisses des Oaspar Carus in Nürnberg. Oval,
in einem mit Schnitzwerk verzierten Rahmen, 12.
1527. August Wall Gallcott, Landschaftsmaler von Kensington, ge-
jMf_ G hört zu den berühmtesten englischen Künstlern seines _Faches.
Um 1780 geboren, folgte er anfangs deralteren Kunstrichtung,
und nahm sich besonders den Poussin zum Vorbilde, aber bald zog es
ihn hinaus in die schöne Natur, deren feine Beobachtung aus allen
seinen späteren Werken spricht. Seine Bilder sind heiter, nicht selten
bezaubernd durch die Klarheit der Lüfte und den Silberton der Ge-
wässer. Nur die Werke seiner letzteren _Zeit sind von etwas grauem,
doch immer leuchtendem Ton. Callcott bereiste Holland, Belgien, Deutsch-
land und Italien, und daher sind seine Gemälde mannigfaltig. Sie be-
stehen in Landschaften und Seestücken mit Statfage, und einige Werke
gehören mehr dem Genre an, da die Landschaft nur als Umgebung der
Scenen zu betrachten ist. Sein schönes Bild der Rückkehr vom Mai-kte
ist von W. Finden für die Royal Gallery ofBritish art VII. London IBM,
roy. fol. gestochen. Im Art-Journal 1850 und 1851 sind ebenfalls Stiche
nach Gallcott beigegeben, wie: Crossing the stream, gest. von J. Cousin,