AWF AWS.
1523
1524.
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theils mit den Initialen von 1625, 1631, 1635, 1639, 1641 und 1645.
Die Bilder des späteren Datums können überhaupt nicht von Adam
Willarts herrühren, da er nach 1626 nicht lange mehr gearbeitet haben
dürfte. Immerzeel, De Levens ötc. III. p. 236 lässt ihn zwar erst 1640
in Utrecht sterben, allein dagegen streiten entschieden die Jahrzahlen
1641 und 1645. Wir müssen demnach den Abraham Willaerts in
unsern Kreis ziehen, von welchem aber ein gleichnamiger Historien-
maler unterschieden werden muss, jener Künstler, dessen Monogramm
aus AB. W. besteht. Dieser war vermuthlich Adams Bruder, da er
schon 1624 Mitglied der St. Lukasgilde in Utrecht war. Der jüngere
Abraham Willaerts, angeblich Adam's Sohn, wurde 1613 zu Utrecht ge-
boren, und man behauptet, er habe sich als gemeiner Soldat der nach
Afrika gehenden Flotte angeschlossen, um in fremden Landen Studien
zu machen. Er soll verschiedene Landschaften mit Figuren und Thieren,
Ansichten von Häfen und Buchten mit Schiffen gezeichnet, und dabei
besonders das Leben und Treiben der Eingebornen in's Auge gefasst
haben. Man hält also den Abraham Willarts ebenfalls für einen See-
maler, was er auch sicher gewesen ist. Allein die afrikanische Reise
hat eher Adam, als Abraham Willarts unternommen, und zwar unter
dem Commando des Admiral Heemskerk 1607. In diesem Jahre fiel die
Schlacht von Gibraltar vor, welche von Adam Willarts gemalt wurde,
und zwar in zwei grossen Bildern, welche sich nach Immerzeel in der
Staatenkammer zu Utrecht befinden. Ein anderes grosses Gemälde von
Adam Willarts gibt eine Ansicht der Stadt Dortrecht von der Seeseite,
ehedem auf dem Rathhause, jetzt in der Hauptkirche der Stadt. Im
Museum zu Antwerpen ist ebenfalls ein grosses Bild von ihm, das Fest
darstellend, welches bei der Anwesenheit des Erzherzogs Albert von
Oesterreich und seiner Gemahlin Isabella in Tervueren gefeiert wurde,
jedenfalls vor 1609. Mit diesen grossen Gemälden sollen nur einige
der kleinen Marinen früheren Datums stimmen, und so muss also wahr-
scheinlich Abraham für einen Theil dieser Bilder einstehen, obgleich
alle dem Adam Willarts zugeschrieben werden. Den ersteren lässt
Immerzeel 1671 in Utrecht sterben.
1523. Anton Waterloo behauptet oben No. 1496 und 1514 eine ans-
A W F führliche Stelle, und daher soll hier nur ein Rückweis
gegeben werden. Diese Initialen findet man auf radirten
A. W F. Blättern des Meisters, es kommen aber noch öfter die Cur-
A W t siven vor, deren wir No.1514 gegeben haben. Um unserem
' m e Systeme gemäss zu verfahren, sollten hier die Facsimiles
der Buchstaben gegeben werden, wir wollten aber die Reihe nicht trennen.
1524. A Wilhelm Schirmer, Landschaftsmaler, Professor und ordent-
liches Mitglied der k. Akademie in Berlin, wurde
M daselbst 1804 geboren. Mit nicht geringerem Ta-
lente begabt, als sein berühmter Namensvetter
S Johann Wilhelm Schirmer, welcher mit Lessing in
1 Düsseldorf der neueren deutschen Landschafts-
malerei ihre Richtung bezeichnete, begab er sich 1827 nach Italien,
und schuf von dieser Zeit an eine grosse Anzahl von Werken, welche
uns die heitere Seenerie jenes Landes, architektonische Monumente,
geschichtlich merkwürdige Lokalitäten, reizende Aussichten verschiedener
Art, und das bewegte Leben des italienischen Volkes vor Augen führen.
Wer Bilder aus dem schönen Thale von Narni, vom Monte Soratte, von
Civita Castellana, vom Comersee, von Rom, TiVOIi, Neapel, Pozzuoli,
Ischia u. s. w. sucht, findet sie in Schirmeüs lachenden und meister-
haften Gemälden. Es bot ihm aber auch sein Vaterland reichen Stoff