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1486.
besorgten Ausgabe der Bibel vor. Indessen wurde nur die Composition
benützt, die Stöcke der Schöifefschen Druckerei gingen nicht an Peter
Quentel über. Anton von Worms ist vorzugsweise als der Maler und
Formschneider der Quentelschen Ofiicin zu betrachten, da viele Blätter
in Druckwerken derselben vorkommen. Doch nahm er auch Bestell-
ungen von anderen Buchhändlern an, wie von Johann Soter, Hero
Alopecius, Johann Gymnicus, Eucharius Cervicornus, Johann Dorstius,
Jaspar Gennep, Melchior Novesianus, Johann Prael, Franz und Arnold
Birkmann. Der Sammler von Holzschnitten des Anton Woensam müsste
sie also aus Druckwerken mit den Adressen der genannten Buchhändler
sammeln. Ein Zeichner oder Maler ist auf den Holzschnitten nicht
genannt, und man kann daher annehmen, dass die Compositionen theils
von Anton selbst, theils von seinem Vater Jaspar von Worms her-
rühren. Mehrere Platten sind sicher von ihm selbst geschnitten, viele
andere Holzschnitte verrathen aber Gesellenhand. Als einen der schön-
sten Originalschnitte erklärt R. Weigel die hl. Familie mit Joachim
und Anna, und dem segnenden Gott Vater im oberen Bogen. Links
oben in der Ecke ist das Monogramm, rechts die Jahrzahl 1530. Die
Abdrücke ohne Text auf der Rückseite sind sehr selten. Die Platte
war zur Ausschmückung folgenden, von Merlo N0. 18 erwähnten Werkes
bestimmt: D. Dionysü a Rickel Curthusiani operum minorum tomus Pri-
mus. Apud sanclam Vbiorum Coloniam Johannes Soter ecccudebat Anno
1532. fol. In R. WeigePs Prachtwerk: Holzschnitte berühmter Meister etc.
Heft XI, befindet sich eine schöne Copie von Krüger. H. 7 Z. 7 L.
Br. 5Z. 4L. Auch der grösste Theil der Blätter der P. QuentePschen
Bibel von 1527 und 1529 fol. ist von A. Woensam geschnitten. Diess
dürfte auch mit vielen Blättern in den Werken des Dionysius Car-
thusianus (DQa Rickel) der Fall sein. In diesen Druckwerken ist auch
ein sehr schönes Kinderalphabet, im Durchmesser IZ. 3 L. gross. Sehr
oft wiederholen sich diese Blättchen in den Enarationes in IV Mosaicae
legis libros. Coloniae, Quentel 1534, fol. Auch einige grössere Initialen
kommen vor, welche aber kein ganzes Alphabet bilden. Man findet
sie in der Bibel von 1527, in den Werken des Carthäusers Dionysius,
und in der Altcrcatio Synagogae et Ecclesiae. Coloniae apud Melch.
Novesianum 1537, fol. Ein kleines Alphabet mit Kindern auf schwar-
zem Grunde, im Durchmesser 1 Z. 2112 L., welches in der erwähnten
Bibel vorkommt, ist nicht von A. Woensam geschnitten. Ueber das
Alphabet dieses Meisters handelt R. Weigel in Dr. Naumanms Archiv
für die zeichnenden Künste, II. Jahrgang, S. 204. Den Initial F mit
St. Lucas, aus der Bibel von 1527, gibt er in Copie. Er kommt auch
im Schlusshefte des erwähnten Prachtwerkes von Weigel vor.
1486. Unbekannter Zeichner oder Formschneider: Diese _Morlio-
gi-nmme gehören einem alten sachsischen Kunst er
9 an, welcher aber gewöhnlich mit Anton Woensam
von Worms, dem vorhergehenden Künstler, ver-
' wechselt wird. Unser A. W. steht Jedoch in Zeichnung
g und Schnitt auf einer viel tieferen Stufe, _und nur
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