1480-
4482.
659
1430- Heinrich August van Watzdorf gehört zu den geschickten
A Dilettanten. Er malte Landschaften und Thierstücke,
D. welche theils mit den Initialen A. v. W, theils mit einem
aus A. W. bestehenden Monogramme versehen sind. Auch ein Paar radirte
Landschaften mit Vieh sind mitA. v. W. bezeichnet. Näheres s. N0. 1483.
1431. 5er]; van Waes, oder Waas, Maler und Radirer von Gouda,
(Ä wird gewöhnlich zu den Schülern des David Teniers ge-
IVW zählt, und mit Aert van Maas für Eine Person gehalten.
Dieser Ansicht war nämlich Descamps II. S. 281, und er wollte auch
wissen, dass der Künstler um 1620 geboren wurde; allein diese Data
stimmen nur für Aart van Maas, welcher mit A. van Waes nicht der-
selbe ist. Letzteren zählt Immerzeel zu den Schülern des Wouter
Orabeth jun., welcher von 1628 an in Gouda seine Kunst übte, und als
Portrait- und Historienmaler Ruf erlangte. Aert van Waes folgte in-
dessen der Richtung des älteren David Teniers und J. Molenaer, und
gefiel sich besonders in Darstellungen aus dem Volksleben. Er ist
aber fast nur durch einige geistreiche Radirungen bekannt, welche
ebenfalls selten vorkommen. Im Künstler-Lexicon XXI. S. 45. haben
wir auf fünf Blätter aufmerksam gemacht, konnten sie aber nicht ge-
nau beschreiben, da kein detaillirtes Verzeichniss vorliegt. Wir fanden
nur im Allgemeinen angegeben, dass A. van Waes drei Blätter mit
Bauern, und zwei mit anderen Figuren radirt habe, und zwar im Jahre
1645. Im Oataloge der Sammlung des Grafen von Fries. Amsterdam 1824
p. 135. N0. 15, werden ebenfalls nur summarisch Blätter mit Bauern
genannt, ohne nähere Beschreibung. Obige Initialen sind dem Cataloge
des Cabinet Fries beigefügt, es dürften aber höchstens ein paar Blätter
mit diesen Namensbuchstaben vorkommen. Der Künstler starb um 1650.
1) Ein Weib im Winteranzuge mit über einander gelegten Händen,
nach rechts hin gehend. In der Ferne zeigt sich das Dorf mit einer
Windmühle. Unten links bemerkt man einen Stein, an welchem der
Künstler Versuche mit der Nadel anstellte. Links unten steht: A.van
Waes fecit 1645, H. 7 Z. 7 L. Br. 5 Z. 8 L.
2) Ein zerlumpter Maler, welcher seine Nothdurft auf die Palette
verrichtet. Vor ihm steht die Staffelei. Unten im Rande liest man:
Om dat Jck door de Kunst nit quam tot myn vermeten, S00 heb Jek als
ghij sie: Jnde pinseel ghesehehten 1645. Waes fecit. Höhe mit Rand 5Z.
11 L. Br. 7Z. SL.
3) Die Bauern in der Schenke. Rechts sitzt einer am Feuer, und
vor ihm kehrt ein rauchender Mann dem Camine den Rücken zu. Links
im Mittelgrunde sitzen zwei Bauern am Tische, der eine mit dem Kruge
in der Hand, der andere die Pfeife haltend. Aert van Waes feeit.
H.5Z.9L. Br.7Z.9L.
4) Der vlämischc Bauer mit Früchten auf seinem Korbe sitzend.
Links unten: Aert van Waes feoit. I-l. 7 Z. 7 L. Br. 5 Z. 9 L.
Die im Künstler-Lexiconerwähnten Blätter: die Bettlerin, der
stehende Bauer mit dem Kindc, und der sitzende Bauer mit der Pfeife,
kamen uns noch nicht zu Gesicht. Die Radirung mit dem Weihe in
einer Landschaft von 1645, welche R. Weigel im Kunst-Katalog N0. 18567
auf 8 Thlr. werthet, ist wahrscheinlich das Blatt N0. 1 des gegebenen
Verzeichnisses. Ein Blatt mit A. v. W. wird sich wohl noch finden.
1482- August von Wille, Zeichner und Maler aus Cassel, machte
(Lvcv: seine Studien auf der Akademie in Düsseldorf, und widmete
(Lt, sich mit Erfolg der Landschaftsmalerei. In W. Müller's Buch,
ß Düsseldorfer Künstler aus den letzten 25 Jahren. Leipzig 1854
UV heisst es, dass A. v. Wille in einigen Waldbildern mit roman-
tischer Staffage ein sehr grosses Talent für klare und poetische