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1475- Anton van der Vinne? Diese Initialen sollen sich auf einem
A V Gemälde mit der Jahrzahl 1580 finden. Es stellt eine
v flache Gegend mit einer Bucht vor, und zeigt im Grunde
auch einen alten Thurm. Im Wasser sind Schiife vor "Anker, und ver-
schiedene Figuren laden Waaren aus, während Soldaten die Aufsicht
zu führen scheinen. Das Gemälde ist von ziemlicher Grösse, und deutet
auf einen tüchtigen, wohl holländischen Meister, dessen Name aber nur
muthmasslich zu bestimmen ist.
Ceau Bermudez erwähnt eines Antonio de las Vinas, welcher um
1580 in Diensten des Kaisers Garl V. stand. Nach der Angabe des
genannten Schriftstellers sah man im Schlosse des Pardo zu Madrid
mehrere Werke von ihm, welche Ansichten von seeländischen Städten,
Häfen und andern Gegenden vorstellen, und mit 1582 bezeichnet sind.
Das Real Museo zu Madrid besitzt aber kein Werk unter diesem Namen.
C. Bermudez hatte sicher dem Namen eines holländischen Künstlers
spanischen Klang gegeben, so dass wir einen Anton van der Vinne
vermuthen. Spätere Meister dieses Namens kennen auch die hollän-
dischen Schriftsteller, und vielleicht ist ihnen jener Anton v. d. Vinne
entgangen, weil er fern von der Heimath lebte. Die Initialen A. v. V.
könnten ihm angehören, da. wir sie auf keinen anderen gleichzeitigen
Meister zu deuten wissen.
1476. Adrian van de Velde ist von einem Copisten unter diesen
I 6 Initialen angedeutet. Man findet sie auf schönen Copien
70 der Originalradirungen des Adrian van de Velde, welche
Bertsch I. N0. 11-16 beschreibt, und auch wir unter den Initialen
A. V. V. F. N0. 1477 aufgezählt haben, um zum Vergleiche mit den Copien
die nöthigen Anhaltspiänkte 2:11 geben. Der Copist ist der 1816in Amster-
dam verstorbene Kup erstec er Reinier Vinkeles. Brulliot II. No. 176
behauptet, dass man auf allen sechs Blättern die. Buchstaben A. V. V.D.
finde, so dass also auch des Blatt mit der liegenden Ziege B. 16.,
welches im Originale die Initialen A. V. V. trägt, als Copie nicht täu-
schen kann. Der Inhalt der Blätterhist in dem folgende: Artikel 21m-
gegeben, nur tritt in den Copien rec ts entgegen, was in en Origina en
links erscheint, u. s. w.
1477. Adrian van de Velde, der berühmte Landschafts- und Thier-
F maler von Amsterdam, ist bereits unter den Initialen
A. V. V, u. A. V. V. fl N0. 1474 eingeführt, da Ge-
AVV- F mälde und Radirungen auf solche Weise bezeichnet
sind. Hier haben wir es ebenfalls mit radirten Blät-
tern zu thnn, mit der Folge bei Bartsch I. N0. 11-16, welche als Meister-
werk des Künstlers erkannt wird. Die Blätter dieser Folge sind grössten-
theils mit der Jahrzahl 1670 bezeichnet, und stammen demnach aus
der Blüthezeit des Meisters. Sie sind in Zeichnung und Behandlung
der Nadel gleich bewunderungswürdig.
i) (B. 11.) Die grasende Kuh in Profil nach rechts, wo man unter
dem Baume am Rande zwei Schafe sieht. In der Mitte unten: 167 0.
A. V. V. F. H. 4Z. 6L. Br. 6Z. 3L.
2) (B. 12.) Der scheckige Stier auf der Weide, in 314 Ansicht nach
links. Rechts neben ihm stehen zwei Schafe, und ein drittes ist
links. Links unten: A. V. V. F. 1670. H. 4. Z.
3) (B. 13.) Die beiden Kühe unter dem Baume, die eine stehend
in Profil nach links, die andere liegend. Rechts zeigt sich ein Fluss.
Links unten A. V. V. F. H. 4Z. 7L. Br. 5Z. 9L.