646
AVO.
1464.
die Frau zu steif mit dem schwarzen Grunde zusammen. Die Ein-
fassungslinien sind aufgestochen.
31) Die Spinnerin am Hause. Mit dem Namen und 1652.
I. Fast reiner Aetzdruck, mit sehr schwacher Einfassung. W. I.
Höchst seltener Probedruck.
II. Mit verstärkter Einfassung, aber vor vielen Ueberarbeitungen
mit der Schneidnadel, z. B. an den Balken rechts unten, an den Stufen
der Treppe in der Mitte unten, in der Stallöffnung dzc. Die untere
Linie der hölzernen Diele zwischen dem sitzenden Schweine und der
Mauer ist nicht durch kleine Nadelstriche verbunden. Aeusserst selten,
als erster Druck zu betrachten.
III. An den erwähnten Stellen ist mit der Schneidnadel nachge-
holfen, und die untere Linie des Brettes vervollständigen In den
Schattentheilen, besonders in den Oeifnungen des Stalles bemerkt man
aber noch nicht jene engen Schneidnadellagen, welche einen Schabton
hinterliessen. Als zweiter Druck zu betrachten.
IV. Mit weiterer Ueberarbeitung. In den Oeifnungen ist Mezzo-
tintoton, und unter dem Bauche des liegenden Schweines bemerkt man
diagonale Linien. Die Einfassung ist mit dem Stichel verstärkt.
32) Der Maler im Atelier vor der Staffelei. Mit dem Namen.
R. Weigel macht unter I., II., III. auf Abdrücke vor der Inschrift
im Rande aufmerksammund IV. ist bei ihm derjenige Druck, welcher
im Rande eine vierzeilige Inschrift hat: P-ictor Appellaea pingas licet arte
tabellam Auferet ingenio praemia digna tuo. Diesen Zustand er-
klärt Guichardot für den ersten, in welchem der Maler noch eine
höhere Mütze auf dem Kopfe hat, als in den späteren Ahdrücken. Der
genannte Schriftsteller bestimmt die Abdrücke wie folgt:
I. Der Maler mit der hohen Mütze. In der Inschrift ist im Worte
Auferrct ein orthographischer Fehler, indem Auferec stehen sollte. Aeus-
serst selten und schön in Druck und Farbe.
II. Der Maler mit derselben Mütze, aber mit der CorrekturnAufev-el"
statt Auferret. Schön und selten.
II. Mit der oben abgenommenen Mütze, wodurch auch die Form
verändert wurde. Sie ist von der Lichtseite betont, im Uebrigen aber
ist mit der Schneidnadel noch nicht viel hingearbeitet, während beim
weiteren Drucke die engen Strichlagen derselben in den kräftigen Par-
tien einen Schabton bewirkten. Eben so schön als selten.
IV. Mit den Ueberarbeitungen und dem schabkunstähnlichen Ton.
Unten am Pfeiler, welcher die Treppe stützt, bemerkt man eine per-
pendikuläre Strichlage.
An diese Abdrücke werden sich wohl die beiden folgenden schliessen.
V. Mit der niederen Mütze, und schwächer im Tone als IV., da.
die Schneidnadelarbeiten abgenutzt wurden. Nach dem Namen A. van
Ostade fecit steht noch nicht: et ewcud. W. V.
VI. In demselben Zustande, aber mit e: emcud. W. VI.
VII. Die mit dem Stichel retouchirten Abdrücke mit „et ezeud."
Ohne Harmonie. W. VII. .
Wenn diese Druckfolgerichtig ist, so gibt es kein Blatt von Ostade,
welches mehr Plattenzustande aufweiset, als dieses, da die drei Probe-
drücke bei Weigel nicht gezählt sind.
D. Mit vier Figuren.
33) Der Familienvater, welcher dem Kinde zu essen gibt. Mit dem
Namen und der Jahrzahl 1648.
I. Mit schwachen Einfassungslinien, und sehr wenig bemerkbaren
Schneidnadelarbeiten am halbweissen Kessel über dem Feuer. Sehr selten.