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II. Mit den Nachhülfen der Nadel, theils in Schabton, von welchen
man in den gewöhnlichen Abdrücken nichts mehr bemerkt. Die Ein-
fassung ist immer kräftig, aber nicht gestochen.
10) Der Bauer am Fenster mit Pfeife und Krug. Mit demNamen.
I. Vor der Einfassungslinie links, und ohne Nachhülfe mit der
Schneidnadel. W.I.
II. Mit vollständiger Einfassung, aber mit der Nadel gezogen, und
ohne Retouche. W. 11.? Im Cabinet van den Zande war ein Abdruck
in Roth, welchen Gnichardot selten nennt. Er kann nicht von der
Ausgabe der Ober-Ysseler Kunstfreunde kommen, da das Blatt keine
Retonche zeigt.
III. Die mit dem Stichelgüberarbeiteten Abdrücke. Man bemerkt
die Retouchen im Gesichte, und besonders an der Mütze des Mannes.
Der untere Theil ist mit diagonalen, von links nach rechts laufenden
Linien überstochen.
B. Zwei Figuren.
11) Der zärtliche Alte, gegen dessen Zudringlichkeit sich ein
Mädchen vertheidiget. Mit dem Namen.
Weigel beschreibt I. einen Probedruck, II. einen reinen Aetzdruck
vor dem Namen des Meisters, III. einen Abdruck mit schwacher Ein-
fassung und dem Namen Oftade statt Ostade, und IV. einen vollendeten
Druck mit der gewöhnlichen Orthographie des Namens (Ostade), und
der verstärkten Einfassung. Vor letzterem ist noch folgender Platten-
zustand zu bemerken.
IV. Mit verstärkter Einfassung, aber vor den Grabstichelretonchen
an der rechten Hand, am Hute" und Gewande des Mannes, dann an den
beiden Händen und am Kopftnche des Mädchens. Unten an dem drit-
ten Blatte des Weinstockes bemerkt man keinen durch das Ausglitschen
des Stichels entstandenen Strich. Zwei ähnliche Striche gingen dann
auch am Kopftuche des Weibes aus. Diese Abdrücke sind sehr schön.
V. An den erwähnten Stellen wurde der Grabstichel angewendet,
und dabei fand die Ausglitschung des Stichels statt. Wenn der Name
des Meisters stärker mit der Nadel eingeschnitten ist, so ist diess der
Abdruck IV bei Weigel. In diesem sind die Spuren des früheren Na-
mens noch sichtbar.
12) Die Frau mit dem Kerbe auf dem Wege im Gespräche mit
einem Manne vor dem Hause rechts. Mit dem Monogramme.
I. Aetzdruck mit unvollendeten Theilen. Der Weinstock am Hause
hat weniger Blätter, und der Kreuzbogen ist nur durch Umrisse an-
gedeutet. Die Schneidnadel wurde nicht angewendet, und daher er-
scheint der Hnt über der Thüre ganz leicht gezeichnet. Der Rand ist
um L. breiter als im späteren Drucke. Die Einfassungslinien sind
sehr schwach geritzt.
II. Mit der Schneidnadel vollendet. Man bemerkt im Kreuzbogen
Sehr enge Strichlagen, auch mehr Blätter am Weinstocke sind bei-
gefügt, und theils überschnitten. Der Hut tritt stärker hervor, und
erhielt durch die Schattirung eine andere Form. Der Grat wurde nach
der Ueberarbeitung mit der kalten Nadel nicht abgenommen, und daher
bemerkt man einen schwarzkunstähnlichen Ton. Die Einfassung ist
aber noch so schwach, wie im ersten Drucke. Sehr selten.
III. Mit verstärkter Einfassung, aber ohne Retouche mit dem Stichel.
Die Schneidnadelarbeit hat durch den vorhergegangenen Druck stark
gelitten, und ist theils nicht mehr zu bemerken. "Der Schabton ist da-
her verschwunden, und das Bild kam grau und einförmig. Am Rücken
des Weibes neben dem rechten Arme zeigt sich aber noch immer der
schwarze Fleck, welchen das Scheidewasser eingefressen hatte.