Volltext: A - CF (Bd. 1)

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AVL- 
1460- 
4463. 
feinen Goldschmiedsornamenten, als Musterblätter für Frauengeschmeide. 
Sie sind im Geschmacke der deutschen Kleinmeister gestochen. Auf 
einem der sechs Blättchen steht: „Ahasverus van Londerseel emcud." 12. 
Auf eigenhändigen Kupferstichen des Meisters dürfte das Zeichen selten 
vorkommen. Als Verlagswerke mit demselben sind die Blätter mit mili- 
tärischen Costümen nach H. Golzius zu betrachten, B. III. p. 120. 
N0. 1-12. Jacob de Gheyhn hat sie nachgestochen. Man findet auf 
diesen Blättern das Monogramm mit excud. oder ewcudit. Das Todes- 
jahr dieses Künstlers ist unbekannt. Im Jahre 1631, als Jan van L0nder- 
seel seine Folge von 12 Blättern mit Jagden (Animalium quadrupedum 
vanatio etc.) herausgab, lebte er höchst wahrscheinlich nicht mehr. 
Was noch weiter über ihn zu sagen, ist N0. 813 bemerkt. 
1460. Assuerus van Londersoel bediente sich auf Holzschnitten 
J [gewöhnlich eines Monogramms, welches aus A "V L be- 
"Ü steht, wie im vorhergehenden Artikel nachgewiesen ist. 
Die gegebenen Initialen fanden wir auf zwei Blättern einer schönen 
Folge von sechs Kupferstichen, welche Blumen mit untermischten In- 
sekten, Sclnnetterlingen und Vögeln vorstellen. Auf vier Blättern steht 
der Name und die Verlagsadresse des Künstlers, "und eines ist auch 
mit der Jahrzahl 1594 bezeichnet. H. 3 Z. 3 L. Br. 5 Z. 
1461. Assuerus von Londersoel bediente sich häufig eines aus 
A V L. bestehenden Monogramms, man findet aber 
A'V' Lenden auf Kupferstiehen seinen abgekürzten Namen. Sie 
sind als dessen Verlagsartikel zu betrachten. Zuweilen ist auch das 
Wort Earcudit beigefügt. 
1462. Andreas Vestner, Stempelschneider von Nürnberg, geboren 
A V N 1707, stand in Diensten des Churfürsten von Bayern, und 
' ' ' des Bischofs von Würzburg. Er hinterliess zahlreiche Me- 
daillen, deren mit A. V. und A. V. N. bezeichnet sind- Starb 1754. 
1463. Adam van Oort, Zeichner und Historienmaler, geboren zu 
O Antwerpen 1557, gestorben daselbst 1641. Dieser 
ÜXX reich begabte Künstler, welcher nach der Aus- 
 O sage des P. P. Rubens, seines grossen Schülers, 
I 1 alle übrigen Meister übertroffen hätte, wenn es 
ihm vergönnt gewesen wäre, Rom und die Antike zu schauen, war der 
Sohn des Malers Lambert van Noord von Amersfort. Letzterer zeich- 
nete sich 1549 unter diesem Namen in's Buch der Bruderschaft des 
hl. Lukas zu Antwerpen ein, und auch unser Künstler nennt sich 1598 
in demselben Buche Adam van Noord. Es ist daher auffallend, dass 
C. van Mander sie beide nur unter dem Namen van Oort kennt, welchen 
aber auch fast alle späteren Schriftsteller adoptirt haben. Unser Meister 
hatte ihn zu van Mander's Zeit wirklich selbst geführt, da auch 
auf Gemälden desselben A. V. Oort steht. Daraus erklärt sich das 
ihm beigelegte Monogramm. Man findet es auch Gemälden und auf 
Kupferstichen nach solchen. Er malte meistens Bilder für Kirchen. 
In den Werken seiner früheren Zeit offenbart sich ein bemerkens- 
werthes Streben nach Correktheit der Zeichnung, und er traf auch eine 
gute Auswahl der Formen. In Färbung und Behandlung zeigt sich 
nicht minder ein Künstler, welcher des Lobes eines Rubens würdig 
ist. Dagegen sind die Bilder seiner lezten Periode jene der moralischen 
und artistischen Verwilderung. In den berühmten Gallerien des Aus- 
landes findet man ihn daher nicht vertreten. Zu seinen guten Werken 
gehört aber das Gemälde in der Gallerie zu Brüssel, welches den Heiland
	        
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