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71) Die zwei Bauern auf dem Hügel, A. V. E.
I. Die Einfassungslinien sind schwach. Das Scheidewasser hat im
unteren Theile der Radirung den Aetzgrund durchfressen, was sich auch
im späteren Drucke noch wahrnehmen lasst. Die Luft, der ganze obere
Theil des linken, und ein Theil des rechten Plattenrandes Sind mit
einem Tuschton überzogen, die Baume und Felsen links, die Hütte
und das ferne Kirchdorf von einem Nimbus umgeben, welcher viel-
leicht durch Beseitigung des Tuschtons mittelst des Gerbstahles an jenen
Stellen entstanden ist. In der Luft hat Everdingen nebst einer Wolke
auch horizontale Strichlagen angebracht.
II. Die Einfassung ist verstärkt, der Tuschton in der Luft besei-
tiget, und beim beleuchteten Theile der Wolke sieht man regelmässige
horizontale Strichlagen. Der Weg, auf welchem zwei Figuren schreiten,
und der im frühen Drucke unterhalb der Figuren bis dahin, wo der
Vorgrund seine Fortsetzung bedeckt, weiss erscheint, ist im späteren
Drucke mit horizontalen Strichen überlegt.
73) Der bedeckte Wagen, A. V. E.
I. Ohne Einfassungslinien, nur am rechten Rande ein das zweite
Drittel begränzender Strich. In den Bäumen über dem Wagen, und
an diesem selbst scheint Everdingen nachgeholfen zu haben.
II. Mit starken Einfassungslinien, und mit kleinen Wolken über
den Hütten. Im Dache der ersten Hütte, dessen Schindeln und Moos-
bewuchs in I. blos in Umrissen angedeutet sind, bemerkt man leichte steife
Strichlagen. Am grossen vordersten Baume und am Boden sind Retouchen.
75) Die nach dem Kahne schauende Frau. A.V. E VERDINGEN.
I. Ohne Einfassungslinien, die Luft ganz weiss. Reiner Aetzdruck.
II. Mit Andeutungen des Blau in der Luft, und mit Wolken, beides
von Everdingen selbst bewirkt. Die Radirung, welche nur wenige Zu-
sätze hat, ist mit starken Linien umzogen.
79) Der abgehauene Baumast. Ohne Zeichen.
I. Im obersten Theile der Luft, von der Mitte nach rechts hin ist
eine leichte Wolke mit hie und da sich kreuzenden Strichen einge-
schnitten. Am rechten Rande sieht man Z. vom unteren rechten
Ecke hinauf eine leere, nicht geätzte Stelle in einem der Baume mit
Schneidnadelstrichen belegt. Die rechte Einfassungslinie ist mit spitzi-
ger Nadel gestochen.
II. Die früher vorhandene Wolke ist nicht allein mit schräg ge-
führten Strichen dunkler gemacht, sondern es sind auch Wolken von
gerundeten Formen hinzugefügt. Die erwähnte lichte Stelle ist mit
Kreuzstrichen ausgeführt, die Einfassungslinie sehr verstärkt, und die
Schattenpartien der im Vorgrunde befindlichen Felsen sind allzu kräftig.
82) Der breite Strom, A. V. E.
I. Reiner Aetzdruck. In der Luft sind bald engere, bald weiter ah-
stehende Striche, deren sich auch tiefer unten in dem entfernten hohen
Berge, im Wasser 8m. zeigen, sämmtlich in horizontaler Richtung.
Rechts oben ist eine Andeutung des Blau, und die Einfassungslinien
sind nur theilweise vorhanden.
II. Die Wolken sind durch horizontale Linien mit dem Stichel ge-
bildet, die erwähnten Striche verschwunden, und die Einfassungslinien
sind verstärkt. Auch Grabstichelretouchen zeigen sich.
83) Die Schupfe mit dem Strohdach, A. V.E.
I. Dieses sehr stark geatzte Blatt ist links oben von keiner Ein-
fassungslinie begrenzt. Das spitzige Strohdach der Schupfe zeigt in
der Mitte ein besonders nach unten sich ausbreitendes Licht. Der
Boden ist von den zwei abgehauenen Stammen nach links hin sehr
hell gehalten.