AVD.
1438
1440.
607
1438- Adrian van Drever, ein holländischer Landschafts- und
Marinemaler, blühte um 1670-80. Er arbeitete
y D m in der Weise des P. Bout, ist aber nach seinen
1 Lebens-Verhältnissen wenig bekannt. Nach der
Angabe in Winkelmanms Maler-Lexicon soll seine Geburtszeit um 1660
fallen, allein der Künstler ist früher geboren. Man glaubt auch,
dass er sich in England aufgehalten habe. J. Boydell stach nämlich
nach ihm eine Landschaft mit Figuren aus dem Cabinet Poyner, welche
aber eine holländische Winterlandschaft mit Figuren gibt, sowie diess
auch mit Blättern von J. P. le Bas und G. Ch. Kilian der Fall ist.
Ersterer stach die Ansicht des Dorfes Santvliet bei Winterzeit, letzterer
jene des Dorfes Schevelingen mit einem Fischmarkt. In der Gallerie
zu Wien ist ebenfalls eine Wintcrlandschaft mit holländischen Schlitt-
schuhläufern auf dem Canale. Dieses kleine Bild ist mit dem Zeichen
versehen, sowie einige andere Gemälde des Künstlers. Auch das von
Boydell gestochene Gemälde tragt das Monogramm, und zwar mit der
Jahrzahl 1675. Das Zeichen erscheint auf dem Stiche verkehrt, so
dass wir es unter D A V. geben müssen.
Es wäre möglich, dass sich auch Adrian vrm Dies! eines ähnlichen
Monogramms bedient habe. Dieser Meister wurde 1655 im Haag ge-
boren, und von seinem Vater, einem Marinemaler, unterrichtet Als
junger Mann begab er sich nach London, wo er Landschaften mit
Thieren, Ansichten von alten englischen Gebäuden und Ruinen, und
auch Seestücke mit Figuren malte. Seine bessten Bilder zeichnen sich
durch klare Färbung aus. Hier dürften indessen mehr die Seebilder
des älteren A. van Diest in Betracht kommen, da sie ebenfalls mit Fi-
guren im holländischen Costüm der Zeit, wie jene des van Drever,
staffirt sind. Der jüngere A. van Diest starb 1704.
1439- Anton, oder Aart van der Doas, Kupferstecher, wurde 1610
in Gravenhage geboren. Er scheint der Schüler des P. Pontius
260 gewesen zu seyn, welchen er aber nicht erreichte. Zu seinen
bessten Blättern gehören die Bildnisse nach holländischen Meistern.
Darunter sind solche von Künstlern, von Gesandten beim Friedens-
Abschluss in Osnabrück und Münster, von Feldherren 8m, nach A. van
Hulle, G. de Crayer, A. Diepenbeck, Rubens, J. Bossart u. A. Dann
stach er auch die meisten Bildnisse in dem Werke: Po-rtrelten der ver-
maarde mannen van de 17 '10 eeuw. Amsterdam 1649. Das Monogramm
des Künstlers kommt selten vor, öfter noch bemerkt man die Initialen
A. "V. D. Das Zeichen steht auf einem Blatte nach A. Brouwer, welches
einen Mann mit dem Kruge und ein Weib mit dem Glase vorstellt.
Unten liest man: Mmades in furiis almmn celebrate Liaeum etc. Joan.
Meyssens emcud. kl. fol. Das Gegenstück zeigt einen Leyerspieler vor
der Thüre eines Hauses von Kindern umgeben. Dieses schöne Blatt
ist ebenfalls aus Meyssens Verlag, kl. fol.
Das Todesjahr dieses Künstlers ist unbekannt. Man nennt ihn ge-
wöhnlich Aart oder Arnold van der Does. Allein auf dem Bildnisse
des D. Jacobus Boonen, Erzbischofs von Mecheln, steht Anton van der
Does. ES iSt nach C. de Crayer in der Weise" Bolswerüs gestochen.
Ein Blatt mit dem Namen Arnold van der Does kennen wir nicht.
1440. Abraham van Diepenbeek," der berühmte Historienmaler aus
ß der Schule des Rubens, fand bereits unter dem MonogrammADI.
No. 433 eine ausführliche Stelle, und wir haben dort auch
auf eine höchst seltene Radirung des Meisters, sowie auf die
Copien derselben aufmerksam gemacht, da bisher eine genaue Be-
Schreibung fehlte. Hier handelt es sich zunacht um die schönen Holz-