604
MAVB.
1429
1431.
de Musi ist1536. In den letzteren Jahren beschäftigte ihn fast aus-
schliesslich der Stich von Bildnissen, worunter aber jenes des Aretino
sich nicht befindet, und somit ist nicht einmal anzunehmen, dass dem
Medailleur ein von Agostino Veneziano gestochenes Bildniss desselben
vorlag. Die Initialen A. V. findet man auch noch auf einigen anderen
Medaillen, wie auf jener mit dem Bildnisse der Caterina Sandelli, welche
mit Aretiuo in Verbindung lebte. Eine weitere Medaille mit A V ent-
hält das Bildniss der Caterina Chieregata aus Vincenza, welche wahr-
scheinlich ebenfalls zur Fahne Aretino's geschworen hatte. Tributhar
war ihm auch fortan Jacob Caraglio von Verona, wie aus dem Artikel
des letzteren unter dem Monogramm A Y hervorgeht. Caraglio hatte
Aretinols Bildniss in Medaillen gestochen, und da es bekannt ist, dass
dieser Künstler in späterer Zeit ausschliesslich die Stempelschneide-
kunst geübt habe, so könnten die erwähnten Medaillen jedenfalls
eher von Caraglio, als von Agostino Veneziano herrühren. Allerdings
streiten die Initialen A V dagegen; allein auch das gewöhnliche Mono-
gramm Caraglids enthält die Buchstaben A V mit dem unter das V
reichenden I. Vielleicht fand es der Künstler nicht gerathen, auf. der
Medaille des Divus Aretinus, dem die Fürsten tributpfiichten sollten,
seine Urheberschaft genau zu bezeichnen, so dass er A Vmit Weg-
lassung des I wählte. Die erwähnte grosse und sehr seltene Medaille
kann nicht vor 1543 gefertiget sein. In diesem Jahre erschien der Guss
seines Bildnisses mit der Inschrift im Revers: VERITAS ODIVM PARIT.
Er heisst bereits Divus Petrus Aretinus. Das Brustbild sieht rechts,
und dasselbe Bildniss ist auch auf der undatirten Medaille, aber links
sehend. Beide Stücke gibt Mazuchelli I. p. 63, 1 u. 4.
1429. Albert Vogel, Formschneider in Berlin, fand unter dem
72 DJÜ f Monogramme A V N0. 1407 eine ausführliche Stelle,
und daher berufen wir uns hier auf dieselbe. Man
findet die gegebenen Initialen auf Holzschnitten des Meisters, wie in
SporschiPs Geschichte des dreissigjährigen Krieges, mit 180 Illustrationen
nach F. M. Pfeiffefs. Zeichnungen dzc.
1430. Anton van Dyck, der berühmte Maler, und Graf Ph. C. A.
V C de Caylus, sind durch diese Initialen angedeutet.
a1 k i" Letzterer radirte angeblich nach Studien des Künstlers,
welche aber fasst alle dem P. P. Rubens angehören, eine Folge von
Köpfen, welche unter folgendem Titel erschien: Rccueil de letes dbdntoine
van Dyck, tirees du Cabinet de M. de Crozat, et gravees par M. le C. de C.
1.735. Diese Folge enthält 31 Blätter, wovon aber nur zwei nach
A. van Dyck radirt sind. Die Köpfe in denselben sind den Zeichnungen
zu dessen Gemälde des hl. Augustin entnommen. Alle übrigen Zeich-
nungen sind von Rubens. Aus Crozatfs Sammlung erwarb sie Mariette,
und zuletzt gingen sie in das französische Zeichnungskabinet über.
Höhe der Radirungen 4 Z. Br. 2Z. 10 L. Die Buchstaben a v stehen
nicht auf den Zeichnungen, wenn sie nicht in späterer Zeit beigefügt
wurden. Im anderen Falle hat sie Oaylus auf die Radirungen gesetzt,
mit Weglassung des D, sowie denn die Franzosen noch jetzt Vandyk
statt van Dyck schreiben. Der Maler selbst schrieb immer A. van Dyck.
W. Baillie bringt auf Radirungen nach diesem Künstler ein aus den
Cursivbuchstaben A V1) zusammengesetztes Monogramm.
1431. Unbekannter Maler und Bildschnitzer. In der Reinholds-
Kapelle der Marienkirche zu Danzig ist ein Altarschrein,
I) auf dessen äusseren Seiten der Täufer Johannes und
M]; St. Reinhold, letzterer im Hermelinmantel, dargestellt
I sind. Zum erstenmale aufgeschlagen zeigt der Schrein