Volltext: A - CF (Bd. 1)

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1425. 
binet Cicognara kommt aus einem Buche mit Questiones theologicae, 
welche gegen Ende des 15. Jahrhunderts gedruckt wurden. Das Format 
scheint kleiner zu seyn, als das 'von Brulliot bemerkte Quartformat. 
Nach Zanetti ist das Blatt 5 Z. hoch u. 5 Z. 3 L. breit. Diess wäre 
also das kleine Quartformat, und der Holzschnitt in Verlagswerken des 
A. Vincentius zu Lyon müsste Wiederholung oder vollkommene Copie 
seyn, da auf dem Exemplare des Cabinet Cicognara ebenfalls das Tafel- 
chen mit A V angehängt ist. Diese Buchstaben fügte Zanetti seiner 
Monogrammentafel N0. 15 bei, aber ohne Täfelchen. 
Das zweite Täfelchen mit den abweichenden Buchstaben A V gibt 
Heller im Monogrammen-Lexicon S. 40. Nach seiner nichts sagenden 
Bemerkung findet man es auf mittelmässigen Holzschnitten. Zeit und 
Inhalt bestimmt er nicht, es handelt sich aber um dieselben Figuren 
der Apostel Petrus und Paulus, welche nach unserer Ueberzeugung 
ganz gut in Holz geschnitten sind. Unter dem Schweisstuche mit dem 
Antlitz des Herrn steht ein Weinstock, an dessen dürrem Zweige das 
Täfelchen in schiefer Richtung hängt. In dem Exemplare, welches uns 
vorlag, fehlt die Einfassung, und es scheint auch keine vorhanden zu 
seyn. Die beiden Apostel stehen auf einem landschaftlichen Grunde, 
welcher aber wie von Holz geschnitzt aussieht. St. Paulus steht links 
mit dem abwärts gerichteten Schwerte an der Seite, und hält mit der 
Rechten den Zipfel des Schweisstuches. Von der Basis an bis über 
den doppelten Nimbus beträgt die Höhe 4 Z. 8 L. Die Basis mit Land- 
schaft ist 4 Z. 9 L. breit. Das Exemplar aus dem Cabinet Cicognara 
scheint einen Plattenrand zu haben, und die Figuren könnten in der- 
selben Grösse seyn. 
Unter den gegebenen Verhältnissen würde es sich um dreierlei 
Blätter mit den Apostelfürsten handeln, nämlich um den muthmasslichen 
Metallschnitt des Cabinet Cicognara, um eine Copie in Holzschnitt mit 
dem ersten, von Brulliot erwähnten Zeichen, als Vignette des Buch- 
druckers Anton Vincentius, und um eine zweite Copie mit dem zweiten 
Zeichen, welches Heller ziemlich genau gibt. Wir sahen das Blatt erst 
in späterer Zeit, nachdem der obige Holzstock bereits geschnitten war, 
fanden es aber nicht nöthig, denselben zu cassiren. Das uns vorliegende 
Exemplar ist ohne Text, sollte aber in den anderen Blättern eine Ver- 
änderung vorgenommen seyn, so bemerken wir, dass auf unserem Ab- 
drucke St. Petrus links mit der rechten Hand den Zipfel des Tuches 
fasst, und mit den beiden Schlüsseln in der linken über das Schweiss- 
tuch hinreicht. Unter letzterem bemerkt man zwei blühende Pflanzen, 
den. Weinstock, und eine grossblätterige Pflanze vor St. Paulus. 
1425- Adrian Verburgh von Lcyden, und Adrian de Vries. Die 
"V- Initialen _A V. mit der Jahrzahl 1616 fanden wir auf einem 
A - sehr schön gemalten Bildnisse eines holländischen Offiziers, 
AV welches der Tradition nach dem Adrian Verburght zuge- 
- ' schrieben wurde, einem wenig bekannten Künstler, dessen 
Existenz aber sicher ist, obgleich Immerzeel seiner nicht erwähnt. Es 
sollen sich auch Federzeichnungen mit den Initialen A.V. finden, welche 
einem lbburgh oder Verburgt zugeschrieben werden. Darunter ist 
wahrscheinlich der erwähnte Porträtmaler zu verstehen. Adrian Ver- 
burght war um 1610 in Leyden thätig, und malte sowohl Bildnisse 
als historische Darstellungen.  
Heller, Monogn-Lex. S. 41, schreibt die Initialen A. V. dem Adrian 
van der Venne zu, bemerkt aber nicht, ob sie sich auf Kupferstichen 
oder Gemälden finden. Van der Venne bediente sich gewöhnlich eines
	        
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