1424.
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27) Die Arabesken mit einem Kinde, ähnlich dem Blatte welches
Bartsch No. 557 dem Marco di Ravenna zuschreibt. Ohne Zeichen,
nur mit der Adresse: A. Sal. eauc. H. 7Z. 10 L. Br. 5Z. 2L. Dieses
Blatt dürfte von Agostino herrühren.
28) Illustrium Virorum ut ewtant in Urbe empressi vultus. Romae 1569.
Cum Privil. Sum. Pont. Formis Am. Lafrcrij. Mit 52 Bildnissen nach
antiken Büsten und Münzen aus der Sammlung des Fulvius Ursinus.
Graf Cicognara sagt in seinem Catalogne raisonne I. p. 365, dass die
Blätter dieses schönen Werkes von Ag.Veneziano gestochen seien, und
dass die erste Ausgabe das Datum 1569 trage. In diesem Jahre war
aber der Künstler sicher nicht mehr am Leben. Er dürfte nach 1536
wenig mehr gearbeitet haben, und wenn daher die Platten wirklich von
Agostino gestochen sind, so wurde das Werk erst lange nach seinem
Tode verbreitet. Die zweite Ausgabe ist betitelt: Imagines et Elogia
virorum. illuslrium et eruditorum ex antiquis lapidibus et numismatibus
expressa. cumannotationibus ex Bibliotheca Fulvii Ursini 1 57 0. Romac.
Am. Lafrcrij Formis. Nach diesem Titelblatte folgt ein Gedicht des
Lorenzo Gambara an den Bischof Antonio Aelio von Pola, dann die
Vorrede, und der Index über die Abtheilungen des Werkes. Mit dem
eilften Blatte fangen die Bildnisse an, deren diese Ausgabe 72 enthält.
Auf dem Schlussblatte steht: Venetiis 1157 0. In aedibus Pem Dehu-
chinc Galli. Vgl. N0. 1428.
1424. Anton Vincentius von Lyon. Brulliot II. No. 163 macht
Q auf einen Holzschnitt aufmerksam, welcher
Q glßil ApostelhPetrus {ilnd Päulus mit dem
" c weisstuc. e vorste t, un mit den Buch-
ii HV 1 staben A V im ersten der gegebenen Tä-
l ' felehen bezeichnet ist. Es hängt in der
Mitte unten an einer kleinen Weinrebe, 4. Der genannte Schriftsteller
nimmt mit F. Rothscholz (Insignia Bibliopolarum et Typographorum N0. 346)
an, dass diess die Vignette des Buchhändlers Anton Vincentius von Leyden
sei, welcher um 1543 sein Geschäft betrieb. Dass diese Vignette in
Verlagswerken des Vincentius vorkomme, hat seine Richtigkeit, doch ist
nicht Leyden, sondern Lyon der Ort, wo der genannte Buchhändler
lebte. Börner kennt nämlich einen Abdruck mit folgender Schrift auf
der Rückseite: "Lugduni sumptibus Vincentii Dionysius de Harsij ex-
cudebat." Die Vignette kommt aber schon früher am Ende folgenden
Werkes vor: "Pandectorum Civilium sectio prima
Brulliot nennt den Holzschnitt mittelmässig, und gibt Quartformat
an. Er sagt überdiess nur noch, dass die Figuren auf weissem Grunde
stehen. Nun beschreibt aber A. Zanetti im Oabinet Cicognara p. 184
eine ähnliche Vignette mit St. Peter und St. Paul, welche keineswegs
eine mittelmässige Arbeit verrath, sondern sehr gut gezeichnet, und mit
geringem Aufwande von Linien gefertiget ist. Der Grund "erscheint
nicht weiss, sondern selbst über die Schatten und Halbtinten ist ein
röthlicher durchsichtiger Ton ausgebreitet, welcher durch eine zweite
Platte bewirkt seyn muss, so dass auf den ersten Blick dasflatt das
Ansehen eines Clair-obscur von zwei Platten hat. Graf Cicognara er-
kannte aber darin keinen Holzschnitt, sondern hielt das Blatt für ge-
stochen. Demnach hatten wir einen Metallschnitt, wie deren gegen
Ende des 15. Jahrhunderts und noch später viele vorkommen. Beim
Drucke musste man sich einer zweiten Platte bedient haben, welche den
farbigen Ton über das Bild brachte. Es zeigen sich nämlich unter
diesem sehr deutlich die Schrafiirungen. Das Exemplar aus dem Ca-