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1417.
oder mit dem Monogramme bezeichnet sind. Pomedello lebte die längste
Zeit in Verona, und daher nannte er sich auch "Joannes Maria Pome-
dellus Veronensis." Auf einer trefflichen Federskizze in der k. k. Samm-
lung zu Wien steht: Joannes Maria pomedelus auri Faber ueronensis
fecit Sibi et Posteris. Dieses Blatt stellt die Ruinen des Colisseums in
Rom dar. Daraus erklärt sich das Monogramm. Die Frucht, welche
einer Birne zu gleichen scheint, soll ein Apfel seyn, welcher im Vero-
nesischen "Pomedello" genannt wird. Die Schriftzeichen hält Bartsch
für die Anfangsbuchstaben der Taufnamen des Künstlers, welche wir
aber nicht herausfinden können. Es ist wahrscheinlich A V zu lesen.
Die Frucht deutet den Geschlechtsnamen „Pomedello" an, und A V.
"Aurifaber Veronmsis" oder ,.A Villafranca."
Bartsch P. gr. XV. p. 494 beschreibt zwei Kupferstiche von Pome-
dello, wovon N0. 2 Geflügel vorstellt, Hühner, Hähne und Enten in
verschiedenen Stellungen, vierundzwanzig an der Zahl. Oben steht der
Name des Meisters: Joannes Maria pomedellvs Villafrancor. Veronensis f.
1534. In der Mitte unten ist das Monogramm, so dass wohl kein
Zweifel obwaltet, dass es wirklich jenes des Pomedello sei. Das Blatt
ist sehr gut gestochen, ins Gevierte 5 Z. 5 L. haltend. Man findet es
äusserst selten. Das Exemplar aus dem Cabinet Fries ging in die k. k.
Sammlung zu Wien über. Auf folgenden Blättern steht das Zeichen allein:
i) Herkules erwürget den Löwen. Er fasst ihn knieend an, und
zu seinen Füssen liegt die Keule. Oben ist das Monogramm mit der
Jahrzahl 1534. H. 4 Z. 6 L. Br. 3 Z. 5 L. B. No. 1. Dieses
Blatt ist ausserst selten. In der k. k. Sammlung zu Wien ist das
Exemplar aus dem Cabinet des Grafen Fries.
2) Die Entführung der Dejanira. Nessus, vom Pfeile des Herknles
getroffen, umschlingt sie mit dem rechten Arme, und erfasst mit der
linken Hand den Pfeil. Mit dem Monogramme und der Jahrzahl 1534.
H. 5 Z. 8 L. Br. 3 Z. 8 L. Dieses Blatt ist äusserst selten. Wir
wissen nur von vier Exemplaren. Eines beschreibt Brulliot I. No. 3245,
zwei andere waren in den Sammlungen der Mr. Mr. Sykes und Lloyd,
und ein viertes besass R. Weigel, Kunstkatalog N0. 11520.
3) Ein Sarkophag, mit der Schrift: Rome Apud S. Maria Rotoda 1534.
Mit dem Zeichen. Dieses Blatt erwähnt Brulliot.
1416- Adrian de Vries? Dieses Zeichen findet man neben jenem
des Adrian Muntinck N0. 908 auf kleinen Blättern mit Gold-
kjälf schmiedsornamenten, deren wir im Artikel des genannten Künst-
lers verzeichnet haben. Der Kupferstecher und Ciseleur Mun-
tinck lebte um 1610 in Amsterdam, und daher dürfte das Monogramm
AV. nicht "Augusta Vindelicorum" bedeuten. Es deutet vielleicht den
Zeichner an, unter welchen man den Bildhauer Adrian de Vries ver-
muthen könnte. In einer uns zustehenden handschriftlichen Notiz wer-
den ihm die Initialen A. V. beigelegt, es ist aber nicht angegeben, ob
sie sich auf Zeichnungen oder Kupferstichen belinden.
1417. Jan van de Velde. Dieses Zeichen findet man nach Börner
auf einem Knpferstiche, welcher eine Landschaft mit Wind-
M mühlen vorstellt. Im Vorgrunde rechts steht ein Mann neben
dem mit Säcken beladenen Schiebkarren, und im Boote auf
dem Flusse sieht man einen anderen Mann. Am Horizonte zeigen sich
zwei Segelschiffe. Das Ganze ist dunkel gehalten, so dass man auch
das Monogramm links unten im Wasser nicht deutlich sieht. H. 3 Z.
6L. Br.5Z.4L.